JBerg-Verlag
Bergwandern
klettersteig

Klettersteig Silberregion Karwendel: Über die Schaufel- zur Bettlerkarspitze

Anspruch:
schwer
Dauer:
08:00 Std.
Länge:
20 km
Aufstieg:
1350 m
Abstieg:
1350 m

Einsame Überschreitung hoch über dem Rißtal. Wer das Karwendel liebt und bergerfahren ist, muss einfach diese landschaftlich einmalige Überschreitung gemacht haben. Lohn der Mühen ist eine Gratwanderung, die neben gewaltigen Ausblicken selbst an schönen Wochenenden Bergeinsamkeit bietet.

Beschreibung

Von den Hagelhütten wandert man über den Rißbach und auf der Forststraße zur ersten Kehre. Rechts hinunter über eine Brücke und nun dem Weg zur Plumsjochhütte bis zur breiten Fahrstraße folgen. Genau gegenüber geht es die Böschung halb rechts hinauf (schmale Spur) und nun immer dem Waldrücken nach Südosten bergan. Gut auf Pfadspuren achten! Man kommt immer mal wieder an Grenzsteinen vorbei und darf sich von weglosen oder kurz zugewachsenen Abschnitten nicht irritieren lassen. Weiter oben hält sich der Anstieg eher links und erreicht am Beginn der Latschen einen kleinen, aussichtsreichen Absatz. Hier quert man zunächst waagerecht nach rechts, hält sich kurz rechts aufwärts und wendet sich dann scharf nach links (hier ist eine rote Markierung), um in die Latschen (teils ausgeschnitten) quasi einzutauchen. Man erreicht gleich darauf einen natürlichen Latschentunnel, durch den es gerade bergauf geht. Am Ende des Tunnels steigt man auf eine Felswand zu und hält sich hier rechts (Steinmann), um nun durch eine Latschengasse nach rechts einige Höhenmeter zu einem Geröllfeld abzusteigen. Hier wendet man sich nach links und steigt nun eine lange Rinne (teilweise mit Zuhilfenahme der Hände) gerade hinauf. Einen ersten Abzweiger nach rechts ignoriert man und verlässt erst ganz oben die Rinne nach rechts. Noch einmal muss man sich eher rechts haltend einen Durchschlupf durch ein Latschenfeld suchen, bis man einen markanten Geländeabsatz mit großem Steinmann erreicht.

Über einen flachen Kamm geht es zu einer grasigen, steileren Flanke hi­nauf. An deren Ende wird es felsiger. Man erreicht wieder einen Absatz und sieht den Gipfel vor sich. Nun immer dem Kamm bzw. Grat folgend (Felsköpfe können links umgangen werden), geht es auf den schottrigen Gipfelhang der Schaufelspitze (2306 m) zu, über den Steigspuren und zuletzt ein kurzer Grat zum Kreuz führen.

Den kurzen Grat zurück und über einen leicht ausgesetzten, vor allem aber splittrigen Rücken nach Osten steigt man in eine erste Scharte hinab (m. E. der unangenehmste Teil) und auf der anderen Seite in nun recht fester, leichter Kletterei wieder hinauf und jetzt immer dem Kamm nach. Ein erster nordostseitiger Abbruch wird Steigspuren folgend links umgangen. Beim zweiten Abbruch des Kammes muss man ebenfalls nach links eine Felsrinne abklettern. Direkt nach der Schlüsselstelle (ca. III- UIAA) quert man gleich wieder zum Grat und gelangt zu einem Sattel vor einem breiten, grasdurchsetzten Gratturm. Diesen kann man in leichter Kletterei direkt überqueren oder südseitig in Schrofengelände umgehen.

Dahinter wird der Grat zum Kamm und führt direkt auf eine breite Steilstufe zu. Dort angelangt, hält man sich kurz nach rechts und steigt dann nach links über erstaunlich leichtes, da gestuftes Gelände zum Vorgipfel der Bettlerkarspitze auf. Über einen flachen Grat geht es zu einem letzten Sattel und schließlich unschwer zum Gipfelkreuz auf 2268 Metern hinauf.

Man folgt zunächst weiter dem Grat nach Norden (ab jetzt verblasste Markierungen) und steigt die mit einem dicken Seil entschärfte Schlüsselstelle des Normalwegs ab. Dahinter wendet sich der undeutliche Steig nach links und führt nun mehrheitlich links des Bergkammes weiter nach Norden (teils unangenehm brüchig, aber keine Kletterstellen mehr). Schließlich erreichen die Steigspuren einen breiten Absatz, wo ein großer Steinmann steht. (Nach rechts könnte man den mit Kreuz markierten Vorgipfel der Bettlerkarspitze noch mitnehmen.) Ab nun folgt man dem nun immer gut markierten AV-Weg, der erst noch durch Felsgelände, dann über einen Wiesenrücken und einen Schotterhang ins Latschengelände und schließlich auf die Fahrstraße zur Plumsjochhütte führt. Hier lohnt sich noch einmal eine Pause, bevor man dem gut beschilderten Abstieg zu den Hagelhütten folgt.

Touren-Charakter

Landschaftlich wie bergsteigerisch extrem abwechslungsreiche und lohnende Rundtour, die sehr gute Kondition, sicheres Orientierungsvermögen und alpine Trittsicherheit erfordert. Kletterpassagen bis II UIAA, eine Stelle III-

Ausgangspunkt

Parkplatz/Bushalt Hagelhütten (1077 m)

Endpunkt

Parkplatz/Bushalt Hagelhütten (1077 m)

Ausrüstung

Normale Bergwanderausrüstung

Nach der Tour

Nach der anstrengenden Tour ist der kühle Rißbach genau das Richtige, um die strapazierten Füße zu kühlen. Oder man macht an den netten Uferstreifen nur ein gemütliches Nachmittagsnickerchen ...

Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.