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Zeit zum Wandern
klettersteig

Klettersteig Europa: Von der Tutzinger Hütte ins Rißtal

Anspruch:
mittel
Dauer:
06:30 Std.
Länge:
16 km
Aufstieg:
700 m
Abstieg:
1230 m

Die Jachenau ist an drei Seiten von Bergrücken umgeben und daher ein fast vollständig geschlossener Talkessel. Da die Walchenseestraße mautpflichtig ist, bleibt dem Tal der schlimmste Durchgangsverkehr erspart. Sicher hat das dazu beigetragen, dass diese Wiesenlandschaft ihren Beinamen »die Schöne« auch heute noch zu Recht trägt.

Ausblick vom Gipfel der Benediktenwand, 1801 m, links die Zugspitze, 2962 mklettersteig, mittel
Ausblick vom Gipfel der Benediktenwand, 1801 m, links die Zugspitze, 2962 m© Stefan Lenz
Beschreibung

Der Wegverlauf

Von der Tutzinger Hütte aus wenden wir uns zunächst auf dem Weg Nr. 456 Richtung Süden, halten uns dann rechts auf dem Weg Nr. 455 und steigen so zum Sattel zwischen Brandköpfl und Benediktenwand auf, bis der Westanstieg auf die Benediktenwand (0:45 Std.) von unserem Steig abzweigt. Wegen des langen Weges, der heute noch zu bewältigen ist, sollten aber nur wirklich konditionsstarke und schnelle Geher einen Abstecher auf den Gipfel in Betracht ziehen (ca. 1 Std. hin und zurück).Der deutlich beschilderte Weg in die Jachenau wendet sich nun für ein kurzes Stück nach Westen. Steil geht es hinab zur Glaswandscharte, einer Abflachung des Geländes in einem herrlichen Buchenmischwald. Dort halten wir genau Ausschau nach der Markierung, denn unser Wanderpfad knickt jetzt wieder nach Süden ab, und diese Stelle kann man leicht verpassen! Bei der nun folgenden Gabelung (Ausschilderungen »Petersalm, Jachenau, Rabenkopf/Achala«) wählen wir den mittleren Weg Richtung Jachenau. Nach 1:45 Std. Gehzeit erreichen wir eine Forststraße. Dort haben wir die Wahl: entweder über einen steilen Steig geradeaus ins Tal hinab (Wegweiser »Pilgerweg Benediktbeuern/St. Georgenberg, Wasserfall«, Markierung 485) oder die bequemere, aber etwas längere Forststraße benutzen. Knieschonender ist die zweite Alternative, landschaftlich schöner die erste. Die Zeitangaben auf den Wegweisern braucht man übrigens nicht allzu ernst zu nehmen.

Nach etwa einer halben Stunde treffen beide Routen wieder aufeinander. Immer auf der Forststraße, vorbei an der Abzweigung des Fußwegs J1 und einer Lichtung mit Almhütte, treffen wir auf ein Brückchen, an dem der Jachenauer Ortsteil Berg ausgeschildert ist. Auch hier gehen wir geradeaus weiter. Bald sehen wir die ersten Häuser des Orts Jachenau (3:00 Std.). Beim Gasthof Post gibt es einen kleinen Laden, in dem man sich mit Lebensmitteln versorgen kann. Dort befinden sich auch Telefonzellen und die Bushaltestelle.

Umgehung des Karwendels

Hier in der Jachenau sollte man sich Gedanken über den Weiterweg machen. Die Hauptroute von München nach Venedig überquert die Birkkarspitze. Diese lange Bergtour mit ihren großen Höhenunterschieden stellt einige Anforderungen an den Bergwanderer (s. Etappe 6), es besteht jedoch auch die Möglichkeit zu ihrer Umgehung.Nach einer Übernachtung in der Jachenau wandert man dazu am Süd­ufer des Walchensees bis nach Wall­gau und von dort nach Mittenwald bzw. Scharnitz. Von Scharnitz gelangt man über das Hinterautal auf das Hallerangerhaus. Auch von Vorderriß aus besteht noch die Möglichkeit, Scharnitz auf ruhigen Wegen zu erreichen. Die abseits des Autoverkehrs verlaufende Route hält sich nach zweimaliger Überquerung der Isar an den Hangfuß des Karwendels.

Hauptroute nach Vorderriß

Den Ort Jachenau verlassen wir auf dem Weg Nr. 490, der nach ein paar Schritten auf der Straße Richtung Wallgau von dieser links abzweigt. Zunächst über einen Wiesenpfad und dann auf einem Wirtschaftsweg passieren wir den Weiler Luitpolder, überqueren die Jachen und steigen schließlich in den Wald auf. Durch den Wilfetsgraben wandern wir auf einer Forststraße an der Lainer-Alm vorbei. Wir wechseln auf einen Waldpfad, gelangen nach kurzer Zeit wieder auf die Forststraße zurück und biegen von dieser dann in einen Waldweg Richtung Vorderriß links ein (blaue Markierungen, Wegweiser). Nach 2 Std. haben wir die Luitpolder Alm (5:00 Std.) erreicht.Nach der Alm gehen wir nicht den nahe liegenden Holzziehweg hinauf, sondern steuern das Hinweisschild halb rechts vorne in der Wiese an. So erreichen wir wie­der die gekennzeichnete Route. Blaue Wegmarkierungen weisen uns schließlich den Weg auf den Rißsattel (5:30 Std.).

Steil und manchmal auch recht schmal windet sich von dort unser Abstiegsweg ins Rißtal hinab. Unten angekommen, wenden wir uns nach links, passieren kostenfrei die Mautstelle und erreichen nach Überquerung der Isar die Forstsiedlung Vorderriß. Im Forsthaus auf der Anhöhe verbrachte übrigens der Schriftsteller Ludwig Thoma seine ersten Kinderjahre. Daneben steht seit etwa 1500 das königliche Jagdhaus – Vorderriß war früher ein beliebter Jagdaufenthalt der bayerischen Herrscher. Wir dagegen steuern jetzt den Alpengasthof Post (6:30 Std.) an und lassen den Wandertag gemütlich ausklingen.

Region

Ausgangspunkt

Tutzinger Hütte; N47 39.417 E11 27.705

Endpunkt

Vorderriß; N47 33.546 E11 26.145

Wegbeschaffenheit

Unschwierige Bergwanderung auf Wanderwegen und Pfaden

Information

Markierung: Wegmarkierung 456, 455 und 485 bis Jachenau, 490 bis Vorderriß; blaue Markierungen auf dem Weg zum Rißsattel

Freud & Leid

Zwei lange Abstiege stehen uns heute bevor. Erst geht es hinab in die malerische Jachenau und dann nach dem Aufstieg in den Rißsattel noch einmal auf einem Steiglein ins Rißtal. Wer seine Knie schonen möchte, lässt es lieber langsam angehen und rastet ausgiebig in der Jachenau.

Tipp

Der Gasthof Post in Vorderriß bietet die einzige öffentlich zugängliche Übernachtungsmöglichkeit am Tagesziel. Wenn die wenigen Zimmer oder Lager ausgebucht sind oder gerade Ruhetag ist (in der Regel Donnerstags), bleibt einem nichts anderes übrig, als 2.30 Std. bis nach Hinterriß weiterzugehen. Telefonische Klärung spätestens am Vortag ist also dringend zu empfehlen!

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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.