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Zeit zum Wandern
klettersteig

Klettersteig Europa: Vom Grödner Joch zur Boèhütte

Anspruch:
schwer
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
6 km
Aufstieg:
920 m
Abstieg:
170 m

Vom Grödner Joch erscheint der gewaltige Sellastock völlig unzugänglich. Überraschenderweise ermöglicht aber das Val Setus einen recht einfachen Aufstieg in diesen Irrgarten aus Felszacken und Plateaus. Bei gutem Wetter dürfen wir uns auf eine genussreiche und problemlose Bergwanderung freuen. Der Tag wird gekrönt durch die Besteigung des 3152m hohen Piz Boè.

Blick auf die Marmolada von der Boèspitzeklettersteig, schwer
Blick auf die Marmolada von der Boèspitze© Stefan Lenz
Beschreibung

Der Wegverlauf

Rund um den Sellastock erstreckt sich der ladinische Sprachraum, und in den vorwiegend ladinischen Gemeinden zwischen Val Badia und Val Fassa leben heute ca. 36 000 Menschen. Das Ladinische ist, wie Französisch und Italienisch, eine romanische Sprache und eng verwandt mit dem Rätoromanischen. Heute werden wir die »Gralsburg Ladiniens«, wie die Sella auch genannt wird, von ihren schönsten Seiten kennenlernen. Voraussetzung für diese Tour sind allerdings gute Wetterverhältnisse, denn bei Nebel und schlechter Sicht ist die Orientierung schwierig – im Fall eines Wetterumschwungs ist auch im Hochsommer mit Schnee und Eis zu rechnen!

Direkt hinter dem Berghaus Frara am Grödner Joch beginnt ein Pfad (Weg Nr. 666 und Dolomitenhöhenweg Nr. 2), der uns zuerst über Wiesen und später über Geröll in ein schmales Tal führt. Durch das Val Setus geht es jetzt steil bergauf, im oberen Wegteil auch drahtseilversichert. Dennoch bleibt der Weg stets unschwierig, und wir erreichen die schön gelegene Pisciadùhütte (2:00 Std.) auf dem ersten Sellaplateau.

Nach einer kurzen Rast in diesem liebevoll geführten Haus passieren wir den Pisciadùsee und folgen dem gut markierten Weg durch Schluchten und vorbei an Felskämmen auf die Hochfläche und zur Boèhütte, der ehemaligen Bamberger Hütte. Sie steht auf einer großen Felsplatte unterhalb des weithin sichtbaren Massivs der Boèspitze.

Mit dem Eintreffen auf der Boèhütte (4:00 Std.) haben wir unser »Pflichtprogramm« für heute schon erfüllt, und es bleibt noch reichlich Zeit, den Piz Boè (3152 m) zu erklimmen, der als einer der am leichtesten zugänglichen Dreitausender der Dolomiten gilt und mit Sicherheit einer ihrer schönsten Aussichtsgipfel ist. Für den Aufstieg brauchen wir nur etwa 45 Min. Über Geröll erreichen wir einen felsigen Gipfelabbruch mit Drahtseilsicherungen und dann in einer Schuttrinne erneut über Geröll und Felstrümmer den Gipfel. Unser Blick schweift nun über all die bizarren Dolomitengipfel, aber auch die Zillertaler, Stubaier und Ötztaler Alpen sind sichtbar, der Ortler sowie die Adamello- und die Presanellogruppe. In der Nähe zieht die firnschimmernde Marmolada den Blick magisch an – unser Tourengebiet am morgigen Tag. Die Einkehr im netten, kleinen Rifugio Capanna Fassa hier oben rundet unser Gipfelerlebnis ab (es besteht auch die Möglichkeit zur Übernachtung).

Region

Ausgangspunkt

Grödner Joch ; N46 32.993 E11 48.522

Endpunkt

Boèhütte; N46 30.873 E11 49.407

Wegbeschaffenheit

Steile, felsige Pfade, teilweise ausgesetzt

Information

Wegmarkierungen: 666 und Dolomitenhöhenweg Nr. 2 (Dreieck mit Nr. 2)

Freud & Leid

Wer den Trubel auf der häufig gut besuchten Boèhütte meiden will, kann auch direkt auf dem Gipfel der Boèspitze in der Capanna Fassa übernachten. Diese durch Helikopter versorgte kleine Privathütte bietet einige Schlafplätze – man sollte aber unbedingt reservieren! Der Sonnenaufgang hier auf dem Gipfel ist atemberaubend.

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