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Bergwandern
klettersteig

Klettersteig Allgäu: Über die Rote Flüh zum Schartschrofen

Anspruch:
schwer
Dauer:
06:00 Std.
Länge:
11 km
Aufstieg:
1200 m
Abstieg:
1200 m

Tolle Klettersteigeinlage und weites Panorama. Dem landschaftlich beeindruckenden Aufstieg zur Roten Flüh folgt eine tolle Gratüberschreitung. Tiefblicke zum Haldensee würzen den Friedberger Klettersteig, der erst kurz vor dem Schartschrofen seine Schlüsselstelle präsentiert.

Armeinsatz am kurzen Schartschrofen-Klettersteigklettersteig, schwer
Armeinsatz am kurzen Schartschrofen-Klettersteig© Michael Pröttel
Beschreibung

Vom Parkplatz westlich von Nesselwängle geht es bestens ausgeschildert etwa einen Kilometer noch recht flach nach Osten, bis schließlich der steile, aber mit Stufen sehr gut ausgebaute und serpentinenreiche Anstieg zum Gimpelhaus beginnt. (Hinweis: Der direkteste Anstieg beginnt im Ort selbst beim Hotel Berghof. Dort gibt es aber kaum Parkmöglichkeiten.) Teils durch Wald, teils durch Kahlschlagflächen steigt man zügig zum großen und aussichtsreich gelegenen Gimpelhaus hinauf, wo man sich nach dem Anstieg durchaus schon einmal eine kleine Erfrischung verdient hat.

Am Gimpelhaus geht man dann rechts vorbei und ein ganz kurzes Stück eben bis zu einer Gabelung. Hier nimmt man den linken, oberen Weg und wandert somit ins Gimpelkar, wo man eine kleine Gedenkstätte erreicht. Auf dem unteren von zwei Wegen folgt man dem Kar bis zur Judenscharte, die den markanten Einschnitt zwischen Roter Flüh und Gimpel darstellt. Hier beginnt der Gipfelanstieg zur Roten Flüh.

Links unterhalb der Scharte ist anfangs eine leichte Felspassage zu meistern (stahlseilgesichert), hinter der es wieder in einfachem Gehgelände weitergeht. Allerdings sollte man auf dem Steig gut darauf achten, keine Steine loszutreten, um keine unterhalb befindlichen Bergsteiger zu gefährden.

Oben auf der Roten Flüh (2108 m) angekommen, ist eine ausgedehnte Gipfelpause Pflicht, um das große Bergkino zu genießen. Zu großartig sind einfach die Tief- und Fernblicke hinab zum Haldensee und zu den Allgäuer Alpen mit dem direkt gegenüberliegenden Gaishorn. Wendet man seinen Blick in die Gegenrichtung, zieht die markante Felsflanke des Gimpels – in der man bei gutem Bergwetter sicher den einen oder anderen Kletterer beobachten kann – alle Blicke auf sich. Was keine schlechte Einstimmung auf den nun folgenden Abschnitt der Tour darstellt.

Hat man sich sattgesehen, steigt man vom Gipfel nach Westen nämlich sogleich in felsigem Gelände steil bergab, wobei Markierungen und Stahlseile die Orientierung erleichtern.

Nachdem man über Eisenbügel eine Steilstufe abgestiegen ist und diese Kraxeleinlage gemeistert hat (kein Stahlseil, Klettersteigschwierigkeit B), quert man eine kleine Schlucht und steigt nun leichter (ausgesetzte Passagen sind stahlseilgesichert, Klettersteigschwierigkeit A) zuletzt in Gehgelände zur Gelben Scharte ab. Hier beginnt der relativ kurze, durchgehende mit Stahlseilen gesicherte Friedberger Klettersteig, der mit Klettersteigschwierigkeit C zum Schartschrofengipfel (1968 m) hinaufführt. Erfahrene Bergsteiger können diesen auch ohne Klettersteigset meistern. Im Zweifelsfalle sollte man ein solches aber unbedingt anlegen.

Auch der Schartschrofen, also quasi der kleine Bruder der Roten Flüh, bietet eine fast genauso beeindruckende Aussicht.

Vom Gipfel steigt man nach Norden – nun wieder durch leichtes Latschengelände – zum Hallergernjoch ab, wo man links der Beschilderung »Gessenwangalpe« folgt. Der Weg führt steiler bergab, quert dann einen Wiesenhang nach Nordwesten und führt schön nach Süden zur Gessenwangalpe hinab. Von dort führt eine Fahrstraße, deren Kehren abgekürzt werden können, zur über einer steilen Felswand gelegenen Einkehrmöglichkeit, der Berghütte Adlerhorst, hinab. Hinter dieser biegt man schließlich rechts in den »Haller Waldweg« ein, um den »Rundwanderweg Tannheimer Tal« zu erreichen. Auf diesem geht es zuletzt zurück nach Nesselwängle.

Touren-Charakter

Landschaftlich sehr abwechslungsreiche Bergtour, bei der im Mittelteil ein Klettersteig (Schwierigkeit C) zu meistern ist. Entsprechende Erfahrung und stabiles Bergwetter erforderlich

Ausgangspunkt

Nesselwängle/Parkplatz am westlichen Ortsrand

Endpunkt

Nesselwängle/Parkplatz am westlichen Ortsrand

Ausrüstung

Normale Bergwanderausrüstung plus Klettersteigset mit Helm

Badetipp

Im Hochsommer sollte man unbedingt Handtuch und Badesachen mitnehmen. Was ist nach einer solch abwechslungsreichen Powertour besser als ein Sprung in den Haldensee?

Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.