Klettersteig Berchtesgadener Land: Der Mandlgrat zum Hohen Göll
Grat- und Kammtour in toller Felsszenerie. Der vergleichsweise leichte Klettersteig über die Mandlköpfe auf den Hohen Göll hat großartige Ausblicke auf den Watzmann zu bieten. Zudem ist der Anstieg sehr abwechslungsreich, was auch für den langen Abstieg übers Hohe Brett gilt.
Vom Kehlsteinhaus geht es auf breitem Wanderweg zum Gipfelkreuz des Kehlsteins. In gleicher Richtung wird der Weg zum Pfad und führt über felsiges Gelände teils absteigend und zwischen großen Felsblöcken in die Wiesenmulde der Mandlscharte (Beschilderung »Mandlgrat Klettersteig«; übrigens wird er manchmal auch als Mannl- oder Manndlgrat bezeichnet).
Nach einer kurzen Querung gelangt man zu einer ersten Klettersteigpassage, die über eine Steilstufe und eine Rinne zu einem schrofigen Quergang führt. Dahinter geht es noch ungesichert in leichtem Felsgelände bergan.
Nun folgen immer mehr mit Stahlseilen und Trittbügeln gesicherte Kletterstellen. Im steileren, aber selten wirklich ausgesetzten Felsgelände geht es über Felsaufschwünge und einen Kamin zu einem Absatz. Die Orientierung ist dank der vielen Markierungen problemlos. Zuletzt endet der eigentliche Klettersteig nach einer schrofigen Rinne.
Nun im felsigen Gehgelände, erreicht man den breiten Nordgrat des Hohen Göll, wo man auf bereits 2253 Meter Höhe auf den Zustieg vom Purtschellerhaus trifft. Hier hält man sich rechts und steigt entlang des Kammes, meist aber westlich davon nach Süden weiter aufwärts.
Nach einem letzten Aufschwung wird das Gelände flacher und man kommt über teils unübersichtliches Felsgelände (hier gut auf die roten Markierungen achten) auf den breiten Gipfel des Hohen Göll (2522 m). Zu Recht wird dessen sensationelle Aussicht auf den Watzmann und auf das Berchtesgadener Land gelobt.
Nach der ausgiebigen Gipfelpause steigt man nach Süden bergab, hält sich dann links, um flacher dem breiten Kamm zu einem Kreuz zu folgen. Von hier geht es über Geröll nach Süden in die Göllscharte. Man ignoriert die Abzweigung nach rechts (diese kann man allerdings bei Wetterverschlechterung als direkten Abstieg durchs Alpeltal nach Hinterbrand nutzen) und geht weiter Richtung Süden. Wieder ansteigend erreicht man eine Rinne, die auf einen drahtseilversicherten Grat führt. Über diesen erreicht man teils ausgesetzt den Großen Archenkopf (2391 m).
Teils weiter mit Drahtseilhilfe überwindet man den Kammaufschwung des sogenannten Brettriedels, von wo es zum Hohen Brett weitergeht, wo sich dem Namen entsprechend der Grat zu einem breiten Rücken umwandelt. Über Serpentinen geht es weiter zum Jägerkreuz und links durch eine Rinne in die steile Südflanke hinab. Letzte Felspassagen (drahtseilversichert) führen über Geröll zum Pfaffenkegel hinab, von wo aus man in Latschengelände das Carl-von-Stahl-Haus am Torrener Joch erreicht.
Von hier führt ein gut markierter Weg (erst Nr. 499, dann 498) zunächst zur Mitterkaseralm. Hier folgt man ein Stück lang der Fahrstraße nach Norden und kann bald aber nach rechts von ihr abzweigen. Über steile Wiesenhänge geht es nun über die Krautkaseralm zur Mittelstation der Jennerbahn hinab, wo man auf einen Fahrweg trifft, dem man nach rechts zur Bushaltestelle Hinterbrand folgt. Von dort fährt der Bus 838 zum Obersalzberg zurück.
Region
Touren-Charakter
Lange Bergtour mit ausgesetzten Passagen. Erfahrenen Tourengehern genügt am Mandlgrat eine Bergwanderausrüstung, im Zweifel Klettersteigausrüstung mitnehmen.
Ausgangspunkt
Kehlsteinhaus (1837 m)
Endpunkt
Hinterbrand (1080 m)Ausrüstung
Normale Bergwanderausrüstung, ggf. Klettersteigausrüstung
Alternative
Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln angereist ist, kann vom Stahlhaus zur Jennerbahn gehen und mit ihr zu Tal schweben. Von der Talstation bestehen gute Busverbindungen zum Berchtesgadener Bahnhof.
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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.