Wilder Kaiser: Kleine Halt (2116 m) »Klettergeheimnis«
Pssst, geheim! Die gute Absicherung und der sanfte Schwierigkeitsgrad machen dieses Geheimnis zu einer der beliebtesten Mehrseillängen im Wilden Kaiser. Allerdings ist die Orientierung vor allem im einfacheren Gelände nicht immer ganz leicht.
Der Zustieg vom Hans-Berger-Haus führt rechts der Hütte in den unteren Schärlingerboden, man folgt der Markierung »Rote Rinnscharte/Gruttenhütte« etwa 45 Minuten lang. Auf einer etwas flacheren Wiesenschulter sind vom Wanderweg aus die zwei markanten Blöcke am Wandfuß, hinter denen sich der Einstieg befindet, gut zu erkennen. In der Kehre auf der Höhe der zwei großen Blöcke verlässt man den Weg nach links und passiert Schutt und Blöcke bis zum Einstiegsband mit zwei geklebten Haken.
Von dort aus geht es zunächst über Platten leicht links haltend bis zu einem kleinen Pfeiler. Achtung: Es existiert noch ein alternativer, schwierigerer Einstieg (VII) rechts davon! Außerdem sind die unteren Seillängen aufgrund ihrer schattigen Lage morgens oft noch feucht. Nach der fünften Seillänge quert man fürs »Klettergeheimnis« wenige Meter nach rechts, ansonsten kommt man in die schwierigere Variante der »Geheimniskrämerei« (VI-). Nach drei einfacheren Seillängen folgt nun eine der beiden Schlüsselstellen (IV+).
Im Folgenden geht es in meist gutem Fels hinauf zu einem großen Kessel, den man linkshaltend durchschreitet und auf einer Rampe zum Beginn eines Bands verlässt. Der untere Teil reicht bis zum Gehgelände der 13. Seillänge, wo man in wenigen Minuten unschwierig zum Kaiserschützensteig queren kann. Für die letzten sechs Seillängen werden die Hakenabstände weiter und damit die Orientierung etwas schwieriger: Zwei Rinnen werden nach links gequert, einen der Haken findet man nur, wenn man wenige Meter absteigt. Ist diese Herausforderung geschafft, folgt die Route wieder der logischen Linie über eine Felsrippe und schließlich durch eine letzte Rinne bis zum finalen Grasabsatz.
Region
Touren-Charakter
Der Zustieg verläuft zunächst über den ausgeschilderten Wanderweg vom Hans-Berger-Haus zum Kaiserschützensteig, dann über steiles, teils blockiges Gelände zum Einstieg am Wandfuß. Kletterschwierigkeit : IV+
Ort
Kufstein (499 m)Ausgangspunkt
Hans-Berger-Haus (936 m)
Route
(Zustieg Hans-Berger-Haus 3 Std.) – Einstieg zur Route 1 Std. – Klettergeheimnis 3 ½ Std. – Kleine Halt ½ Std. – Abstieg über Kaiserschützensteig (Klettersteig B/C) zum Hans-Berger-Haus 2 ½ Std.
Hütten
Hans-Berger-Haus (936 m)
Ausrüstung
50m-Doppelseil, 10 Express-Schlingen, Helm, evtl. ein Satz Klemmkeile und mittlere Friends, die bei den weiten Hakenabständen im einfacheren Gelände helfen
Abstieg
Nach Erreichen des Ausstiegs auf dem Grasabsatz geht es in 20 Minuten über steile, felsdurchsetzte Wiesen (eine Stelle I) zum Gipfel der Kleinen Halt. Von dort auf dem Kaiserschützensteig in den Oberen Scharlinger Boden und über den Wanderweg zurück zum Hans-Berger-Haus.
Während dem Genuss von Apfelstrudel oder Kaspressknödel aus der Bio-Küche des Hans-Berger-Hauses plauschen mit Hüttenwirtin Silvia Huber, der Wilden Kaiserin, über die Geschichte, die ihre Familie seit mehr als 50 Jahren mit dem Haus verbindet, über ihr Sozialprojekt »Namaste« zur Unterstützung des Himalayadorfes Chittre und über Kletter- und andere Kurse speziell für die Damenwelt!
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Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.