JBerg-Verlag
fahrrad

Fahrrad Zugspitz Region: Um den Hohen Kranzberg

Anspruch:
mittel
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
25 km
Aufstieg:
300 m
Abstieg:
300 m

Ein Mittenwald-Klassiker. Die Tour beeindruckt vor allem durch ihre Berg- und Badeseen, Bäche, zwei Schlösser, Buckelwiesen und die lebendige Mittenwalder Altstadt. Eine überaus kurzweilige und abwechslungsreiche Runde, die überdies nicht zu anstrengend ist.

Beschreibung

Erster See 

Vom Parkplatz P3 radeln wir an der Abzweigung zur Karwendelbahn vorbei und bleiben in der Straße Im Schwarzenfeld. Wir queren den Bahnübergang und biegen dann rechts in die große Ortsdurchfahrtsstraße, die Innsbruckerstraße, ein. Sofort überqueren wir die junge Isar und schalten nach nur wenigen Metern den Gang runter und den Turbo zu, denn es geht nach links aufwärts in die Leutascher Straße. Die ersten 350 Meter teilen wir noch mit allen Autofahrern, aber in der ersten Serpentine halten wir uns geradeaus in den nur für Anlieger freigegebenen Forstweg. Nun steht der nächste längere, jedoch nicht besonders steile Anstieg bevor. Wir passieren einige Ferienhäuser, von deren Parkplatz wir einen schönen Blick auf Mittenwald erhaschen, dann geht es direkt in westlicher Richtung zum Lautersee. Die eigentliche Uferstraße ist jedoch Fußgängern vorbehalten, so bleiben wir für die Weiterfahrt auf der etwas oberhalb des Südufers gelegenen Zubringerstraße und genießen das herrliche Panorama über den Bergsee auf das Karwendelmassiv.

Mehr Seen 

Wir radeln auf dem Hauptweg weiter und verlieren auf dem Abschnitt zu unserem nächsten See, dem Ferchensee, schon wieder an Höhe. Hier finden wir unmittelbar neben der Strecke einige schöne Badestellen. Im Sommer sollte man sich die Abkühlung in diesem grün leuchtenden Bergsee nicht entgehen lassen. Er ist nicht so kalt, wie er aussieht! Wir passieren das Gasthaus Ferchensee und gut 800 Meter danach teilt sich unser Weg. Rechts geht es für gut konditionierte Mountainbikefahrer hinauf auf den Kranzberg. Wir bleiben jedoch links und halten uns gut 100 Meter weiter rechts, um fortan der Beschilderung »Rund um den Kranzberg« oder »Zum Schloss Elmau« zu folgen.

Hideaways in den Bergen 

Die Fahrt verläuft fast eben und so erreichen wir schnell das wunderschön gelegene Schlosshotel Elmau, das jedoch nur für Hotelgäste geöffnet hat. So passieren wir den Parkplatz und radeln nach rechts in die Elmauer Straße. Ihr folgen wir für ein gutes Stück, aber Achtung: Es sind auch Autos unterwegs. Die kleineren Wege links davon kann man zwar befahren, aber meist sind dort sehr viele Wanderer anzutreffen. Bald erreichen wir das nächste Luxushotel: Schloss Kranzbach. Es erinnert an ein Castle aus den schottischen Highlands, und das ist auch so gewollt. Die englische Aristokratin und Musikerin Mary Isabel Portman ließ es 1913 von den bekannten englischen Architekten Detmar Blow und Fernand Billerey entwerfen. Es sollte ursprünglich ein Gästehaus mit privatem Konzertsaal und Rasentennisplätzen für ihre zahlreichen Künstlerfreunde werden. Nach der Fertigstellung durchkreuzte der erste Weltkrieg diesen Plan und Miss Portman kam nie mehr in die Bergwelt zurück. Eine Zeitlang nisteten sich hier trotzdem viele illustre Künstler ein, und das Haus mit seinem Countrystyle diente auch als Filmkulisse. Über viele Jahre hinweg wurde es schließlich von der evangelischen Kirche als Freizeitstätte benutzt, bis es 2003 an einen Hotelbetreiber verkauft wurde. Nun erstrahlt Das Kranzbach als Wellnesshotel und öffnet seine Schlosstüren für die betuchten Gäste.

Wenn wir auf die Hotelgäste und Spaziergänger Rücksicht nehmen, dürfen wir links in die Einfahrt zum Hotel radeln. Wir fahren geradeaus auf das Hauptgebäude zu und biegen dann noch vor dem Parkplatz links ein. So umrunden wir die Hotelgebäude und halten uns an der Wiese hinter dem Haus erneut links, nun am Waldrand entlang in den Wald hinein. Der etwas holprige Weg ist einfach netter zu befahren als die Mautstraße. Flockig geht es zu einem breiteren Forstweg und auf diesem rechts bergab zur Elmauer Straße.

Über die Buckelwiesen 

Wir überqueren die Straße und weiter geht es gleich darauf über die malerischen ersten Buckelwiesen. Diese sind aus Bodenwellen entstanden, die am Ende der Eiszeit vom Gletscher durch das jahreszeitliche Vor- und Zurückrücken des Eises geformt wurden. Frostmusterböden sagt man dazu. Regen- und Schmelzwasser wurden, als die ersten Bäume standen, von diesen abgeleitet und so formten sich diese kleinen Buckel. Nach der Rodung der Wälder blieben sie zurück. Diese Landschaftsform ist so einzigartig, dass sie heute unter Naturschutz steht, und gerade in der Gegend um Mittenwald gibt es besonders viele davon.

Zur Goas-Alm 

Wir erreichen eine große Autostraße, die wir etwas nach rechts versetzt samt Bahnlinie queren, dann halten wir uns rechts. Dahinter sind wir wieder auf einsamen Wegen in Richtung Norden unterwegs. Wir passieren mit etwas Abstand einen Bauernhof und biegen kurz danach rechts ein. Etwas bergauf erreichen wir nun wieder in südlicher Richtung die Höhenstraße an der Goas-Alm. Hier können wir gut eine Pause einlegen und sogar regional einkaufen. Der selbstgemachte Ziegenkäse schmeckt hervorragend, seine Rohstofflieferanten stehen rund um das Haus auf den saftigen Buckelwiesen. Wer hier im Frühsommer radelt, erlebt eine einzigartige Blütenpracht.

Zurück nach Mittenwald 

Weiter folgen wir nun den Radwegschildern auf dem kleinen Sträßchen, Mittenwald ist gut ausgeschildert. Mit einer fantastischen Sicht auf die imposanten Bergrücken und Felswände des Karwendels geht es gleich darauf abwärts. An der nächsten Wegkreuzung bleiben wir rechts, weiter den Berg hinab. Nach der Eisenbahnunterführung geht es links dem Schild »Gröblalm« nach. Wir passieren den Schmalensee und treffen auf die Staatsstraße, in die wir für ein kurzes Stück links einbiegen (Pfad neben der Straße). Am Schild »Kranzberg Wandergebiet« verlassen wir die Straße nach rechts. Jetzt haben wir hoffentlich noch etwas Energie im Akku, denn es geht wieder aufwärts durch den Wald. An der Kreuzung biegen wir links ein und erreichen die Gröblalm, in der wir zum Finale noch einmal gut einkehren können.

Abwärts folgen wir nur noch dem Gröblweg nach links und genießen die Sicht auf Mittenwald. Der Gröblweg bringt uns hinunter bis in den Ortsteil Gries. Mit einem Links-rechts-Schwenk erreichen wir die Mathias-Klotz-Straße und damit den Anfang der Fußgängerzone. Einer Besichtigung des Obermarktes steht nun nichts mehr im Wege und auch die mit Fresken verzierte Pfarrkirche St. Peter und Paul verdient einen Besuch. Weiter geht es dann aber durch die Hochstraße in die Bahnhofstraße. Vor dem Bahnhofsgebäude halten wir uns links, queren die Gleise und folgen dann dem Mühlenweg. Nach links kommen wir in den Weidenweg und queren die Isar zurück zu unserem Parkplatz.

Touren-Charakter

Technisch sehr einfache Tour, meist auf breiten, unbefahrenen Forstwegen mit nur wenigen Anstiegen. In und um Mittenwald muss man mit Straßenverkehr rechnen. Es gibt eine Bademöglichkeit.

Ausgangspunkt

Mittenwald: Parkplatz Schwarzenfeld/Mountainbiker-Parkplatz P3 unterhalb der Karwendelbahn

Endpunkt

Mittenwald: Parkplatz Schwarzenfeld/Mountainbiker-Parkplatz P3 unterhalb der Karwendelbahn

Information

E-Ladestation: Gasthaus Ferchensee und Goas-Alm bieten bei Verzehr Lademöglichkeiten an.

Römische Spuren

Kurz bevor wir die ersten Buckelwiesen erreichen, können wir links einen kleinen Abstecher zur alten Römerstraße unternehmen. Mitten im Wald ist die gepflasterte Straße mit ihren Furchen der Karren deutlich in einem Hohlweg zu sehen.

Alm mit Aussicht

Besonders lecker und gut für eine Pause gelegen ist die Goas-Alm in herrlicher Aussichtslage auf den Buckelwiesen. Vor dem Haus stehen Bierbänke, zu denen man sich im kleinen Hofladen bei der freundlichen Familie Sailer leckere Brotzeiten oder Kaffee und Kuchen holen kann. Dabei stehen natürlich die selbstproduzierten Ziegenkäsesorten oder das Ziegenmilcheis in vielen gängigen Sorten ganz oben auf der Speisekarte.

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.