JBerg-Verlag
fahrrad

Fahrrad Zugspitz Region: Staffelseerunde mit Sonnenbichel

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
42 km
Aufstieg:
600 m
Abstieg:
600 m

Wasser, Wald, Wiesen und weite Aussicht. Um den Staffelsee zu radeln gehört zu den schönsten Radtouren in Oberbayern. Mit dem E-Bike können wir jedoch unseren Radius vergrößern, um noch Bad Bayersoien und vor allem den Aussichtspunkt Sonnenbichel zu besuchen.

Beschreibung

Der Staffelsee und seine Inseln 

Wir beginnen unsere Radtour am Bahnhof in Murnau und radeln in südlicher Richtung an der Bahnstation vorbei. Am Ende des Parkplatzes beginnt ein Radweg (Schild »Staffelsee«), zuerst parallel zu den Gleisen und dann rechts durch die Bahnunterführung abwärts. Vorsicht, der Weg ist steil und kurvig. Bei Gegenverkehr sollten wir schieben.

Unten angekommen, halten wir uns links und radeln auf dem Seewaldweg immer in Ufernähe am See entlang. Unsere Straße wird rasch ein ungeteerter autofreier Weg, der herrlich ruhig am Seeufer entlangführt. Auf dieser ebenen Strecke werden unsere Akkus definitiv nicht gefordert. Wir passieren die Insel Wörth und die zwei kleinen Inseln Große und Kleine Birke. Insgesamt gibt es sieben Inseln im Staffelsee. Die Insel Wörth ist die größte und geschichtsträchtigste. Bei Ausgrabungen entdeckte man Funde aus der Bronzezeit und von den Kelten. Selbst den Römern gefiel der See, wenn auch vielleicht nicht so sehr wegen der lieblichen Landschaft, sondern aus strategischen Gründen, denn sie errichteten auf Wörth eine Befestigungsanlage. Um 740 entstand darauf ein Kloster, dass sich zwar 400 Jahre später wieder auflöste, die Kirche hat jedoch bis heute Bestand. Wir radeln das ganze Südufer entlang und dann geradeaus ins Moor hinein. Jetzt sind wir im streng geschützten Naturschutzgebiet des Obernacher Moores unterwegs.

Der Weg wendet sich nach rechts, ab hier ist er nur für Fußgänger freigegeben. Aber es ist kein Problem zu schieben, denn so können wir die Natur umso mehr genießen. Im Frühjahr blühen die Moorwiesen üppig, unter anderem wachsen hier Lila Knabenkraut, Sumpfdotterblume, Blaue Iris, Schlangen-Knöterich und Wollgras. Dazwischen steht immer wieder das schöne Läusekraut, das ganz zu Unrecht seinen Namen trägt. Im Spätsommer wuchern Blutweiderich und Mädesüß hüfthoch. All das würden wir nicht sehen, wenn wir schnell daran vorbeiflitzten. Es versteht sich von selbst, dass wir auf dem Weg bleiben. An wolkenlosen Tagen kann es hier schnell warm werden, denn der dunkle Moorboden speichert die Wärme und das eher spärlich wachsende Moorgebüsch spendet keinen Schatten. Wir überqueren den kleinen Kühbach mit seinen dunklen Mooraugen und kommen an eine Weggabelung, an der wir uns rechts halten. Gleich darauf queren wir den größeren Bach Ach und folgen weiter dem Feldweg bis zur geteerten Straße. Für die kurze Staffelseerunde würden wir rechts abbiegen. Wir jedoch wollen noch weiter bis Bad Bayersoien und zum Sonnenbichel und deswegen geht es für uns nach links.

Durch den Wald 

Wir passieren den Bauernhof Obernach und dann geht es in den Wald hinein. Die Luft schmeckt ganz sauber und wir freuen uns über den mit dickem Moos bewachsenen Waldboden. Abwechslungsreich passieren wir dichten Jungwald und kerzengerade lange Baumriesen. Dazwischen liegen einige Wiesen, die schon fast Almflächen gleichen. Wir folgen nun zunächst der Beschilderung nach Bad Kohlgrub, dafür müssen wir an der T-Kreuzung nach links. Aber schon nach wenigen hundert Metern biegen wir rechts ein und halten uns immer an die Radwegbeschilderung nach Bad Bayersoien. Am Wegedreieck geht es links und dann folgen wir rechts der Radwegbeschilderung, die uns zu einer kleinen Straße führt. Auf ihr geht es nun im leichten Auf und Ab nach links und an der Kapelle von Kirmesau verlassen wir den Wald.

Bad Bayersoien und sein See 

Weiter geht es in Fahrtrichtung, nach den ersten Häusern wird später unser Radweg am Wegedreieck nach rechts weiterführen. Vorher lohnt es sich jedoch, der Straße zu folgen, um noch den Bad Bayersoiener See zu besuchen. In der Höhe des Parkhotels können wir die Räder abstellen und die wenigen Meter zum See zu Fuß auf einem Pfad über die Feuchtwiesen wandern. Der Soier See, wie ihn die Einheimischen nennen, ist ein echtes Naturjuwel. Fast völlig von Moorflächen eingerahmt, gibt es einen wunderbaren Uferweg, der an vielen Ruhezonen vorbeiführt und dabei auch die eine oder andere Badestelle nicht auslässt: im Sommer eine herrliche Gelegenheit, seine Badesachen auszupacken. Zurück geht es bis zum Wegedreieck in Kirmesau und dann links der Straße nach (Radwegschild »Schönberg«)

Aufwärts zum Sonnenbichel 

Nach dem Bauernhof wendet sich der Radweg am Waldrand nach links und führt in einer Rechtskurve in den Wald. Im leichten Auf und Ab folgen wir dem Hauptweg und erreichen die Ach. Es gibt eine Furt und zum Glück auch eine kleine schmale Brücke, über die wir unsere Räder vorsichtig hinüberschieben. Auf der anderen Seite schalten wir die Gänge runter und den Akku nach oben, denn der Weg steigt kräftig an. Die erste Abzweigung nach rechts (Schild »Kropfleitenrundweg«) lassen wir unberücksichtigt. Erst an der zweiten Abzweigung verlassen wir den offiziellen Radweg und biegen rechts ein (Schild »Aussicht Sonnenbichel«).

Immer weiter leicht aufwärts geht es auf einem herrlichen Panoramasträßchen vorbei an den Höfen von Sonnenbichel. Die Sicht reicht weit über das Achtal auf die Berge im Ammergau: ein Streckenabschnitt zum Genießen! Nach den Häusern radeln wir geradeaus in den Wald hinein, der Weg ist nun wieder holprig. An der Wegegabelung halten wir uns rechts und mit einer weiteren kleinen Auffahrt kommen wir an die Sonnenbichelwiese. Links oberhalb von uns sehen wir einen großen Jägerstand, dort hinauf wollen wir. Dafür radeln wir zunächst am Fuße der Wiese entlang. Bevor wir wieder in den Wald kommen, können wir nach links noch ein Stück dem Feldweg folgen. Dann lassen wir am besten die Räder stehen und steigen auf einem Wiesenpfad zum Sonnenbichel hinauf. Die schönste Aussicht hat man vom Jägerstand, aber etwas höher steht am oberen Wiesenrand eine Ruheliege neben dem Jägerdenkmal. Für uns ist dies der schönste Platz für eine mitgebrachte Brotzeit.

Schöffau und Uffing 

Nach der Pause zurück auf den Rädern radeln wir in ursprünglicher Richtung weiter, also nach Osten. Gleich nach dem Waldstück fällt unser Weg steil ab. Jetzt ist Vorsicht geboten! Zwischendurch ist geteert, das verleitet zum Laufenlassen, aber im unteren Teil geht der Weg relativ abrupt wieder in einen geschotterten Untergrund über, also bitte langsam fahren. Mit schöner Aussicht passieren wir die Höfe von Kirnberg und stoßen dahinter auf die Autostraße. Dieser folgen wir nach rechts, weiter bergab bis in die Ortsmitte von Schöffau. Am Dorfbrunnen halten wir uns links und folgen zunächst noch ein Stück der Radwegbeschilderung nach Uffing.

Leicht bergauf verlassen wir so Schöffau auf der Autostraße. Für uns unverständlich, ist dies bis Uffing der offizielle Radweg. Uns jedoch stören die Autos und der LKW-Verkehr, sodass wir an der zweiten Möglichkeit die Radwegbeschilderung ignorieren und rechts der Beschilderung nach Sallach/Brand folgen. Vor den Häusern von Sallach wendet sich das Sträßchen nach rechts und führt dann steil abwärts zu den Häusern von Brand. Hier geht es nun nach links weiter und wieder sind wir auf einer genussreichen Strecke unterwegs. Über Harberg geht es bis nach Uffing, und auf der ganzen Strecke dürfen wir uns über schönste Aussicht freuen. In Uffing folgen wir der Straße in Kurven bergab über die Ach und auf der anderen Seite nach rechts wieder bergauf in die Ortsmitte. Wir bleiben geradeaus auf der Murnauer Straße und halten uns stets an die Radwegbeschilderung nach Murnau.

Staffelseefreuden 

Bevor wir Uffing verlassen, lohnt übrigens nach rechts der Abstecher hinunter ans Staffelseeufer über die Kirchtalstraße. Dort steht der beliebte Gasthof Alpenblick, eine tolle Adresse, um einzukehren. Zurück in der Murnauer Straße geht es für uns links in die Galveigenstraße, an deren Ende wir den Gleisen der Bahn folgen. Jetzt werden unsere Akkus wieder geschont, es geht flott und eben dahin. Wir überqueren mehrere Straßen und erreichen weiter geradeaus die Neubausiedlung von Seehausen. Immer in Bahnnähe fahren wir durch die Römerstraße. An deren Ende überqueren wir nur noch die große Hauptstraße und stehen nach gut 40 Kilometern wieder auf dem Bahnhofsvorplatz von Murnau.

Touren-Charakter

Eine Tour überwiegend auf ungeteerten Radwegen, die man zum Teil etwas vorsichtiger radeln sollte. Die Runde führt nur über wenige Nebenstraßen. In der Hälfte kräftige Steigung zum Sonnenbichel. Dort hinauf führt nur ein Wiesenpfad. Es gibt zwei steile Abfahrten, die behutsam gefahren werden müssen. Zwischendurch kommen einige Höhenmeter zusammen. Badesachen nicht vergessen.

Ausgangspunkt

Murnau, Bahnhof

Endpunkt

Murnau, Bahnhof

Information

E-Ladestation: Murnau: Oberland Sports in der Petersgasse während der Öffnungszeiten, dort kann man auch ein E-Bike ausleihen; Uffing: Seerestaurant Alpenblick; bei einem Abstecher nach Seehausen: Gasthaus Stern

Vergnüglicher Abstecher

Wer möchte, kann am letzten Teil des Weges von den Gleisen wieder abwärts zum Schloss Rieden radeln und dann weiter über Seehausen fahren. Das lohnt sich vor allem für den schönen Gasthof Stern in der Ortsmitte von Seehausen. Interessant ist die Strecke aber auch für alle, die noch einmal im Staffelsee baden wollen. Meist sind auf diesem Weg aber viele Wanderer unterwegs und da haben wir, gerade an Wochenenden, keinen Platz mit unseren Rädern.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.