JBerg-Verlag
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Fahrrad Tölzer Land: Benediktbeuern, Kochel und Schlehdorf

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
28 km
Aufstieg:
50 m
Abstieg:
50 m

Von Kloster zu Kloster. Das Kochelseemoor erstreckt sich vom Kochelsee bis nach Benediktbeuern. Kaum vorstellbar, dass es einst so unwirtlich war, dass sich kaum einer in den Sumpf wagte. Umso mehr bezaubert heute die Natur zwischen den Bergen, dem Moos und der Loisach.

Beschreibung

Durch das Moor nach Kochel

Vom Bahnhof Benediktbeuern radeln wir in Richtung Kloster und biegen an der Hauptstraße rechts über die Gleise. Hier treffen wir auch die Autofahrer, die vom Parkplatz zur Bahn zurückgeradelt sind. Entlang der Gleise passieren wir das Kloster und überqueren die Fraunhoferstraße in den Spatzenpointweg. Bis zur Bahnunterführung bleiben wir den Schienen treu. Dort biegen wir rechts ab, halten uns an der ersten Weggabelung rechts und gleich darauf links, dem Schild »Rundweg 1« folgend. Jetzt können wir uns nicht mehr verfahren und bleiben auf dem Hauptweg. Nach ca. 3,6 Kilometern überqueren wir an einer kleinen Brücke den Lainbach und halten uns unmittelbar danach links. So erreichen wir den großen Hof Brunnenbach. Hier müssen wir uns entscheiden. Der Radweg nach Kochel verläuft nicht direkt an der Loisach, er führt über den Weiler Pessenbach erneut an die Gleise der Bahn und folgt diesen dann nach Kochel. Der schönere Weg ist eigentlich nur für Fußgänger freigegeben. Dafür halten wir uns in Brunnenbach rechts, bis wir direkt an das Loisachufer kommen. Hier verläuft ein kleinerer, schmaler Weg traumhaft nah am Ufer entlang. Links davon wachsen im Moor wunderschöne Blumen, und die Loisach schillert in allen erdenklichen Grüntönen. Hier müssen wir unbedingt auf Wanderer achten, sie haben absoluten Vorrang, denn offiziell müss(t)en wir schieben. Auf diesem Weg erreichen wir Kochel an der Stelle, an der die Loisach aus dem Kochelsee fließt. Wer den offiziellen Radweg gewählt hat, radelt nach der Ortsbesichtigung von Kochel auf der Schlehdorfer Straße aus dem Ort und trifft ebenfalls auf die Brücke, an der auch der »Wanderweg« endet.

Zum alten Schlehdorfer Kruzifix

Genau hier beginnt unser Radweg nach Schlehdorf. Schon bald sehen wir die beiden Schlehdorfer Klostertürme und erreichen die nächste Loisachbrücke, von wo wir später weiterradeln. Hier ist der Fluss erst auf dem Weg in den Kochelsee und fließt deshalb in die andere Richtung. Eine Besichtigung von Schlehdorf und der Klosterkirche oder eine Pause am schönen Seeufer bietet sich auf alle Fälle an. Besonders beachtenswert ist die Friedhofskapelle. In ihr hängt ein frühromanisches Kreuz, von dem die Kunsthistoriker annehmen, dass es um das Jahr 1000 entstanden ist. Auffällig ist, dass die Seestraße in Schlehdorf aus fast baugleichen Häusern besteht. Das geht auf die Brandkatastrophe von 1846 zurück, bei der praktisch das gesamte Dorf abgebrannt ist. Für den Wiederaufbau hat die Regierung von Oberbayern diese Form zwingend vorgeschrieben.

Zum Eichsee

Zurück an der Loisachbrücke nehmen wir den Weg östlich des Flusses, also nicht die Schlehdorfer Seite. Ohne Steigung rollen wir neben dem Fluss dahin. Kurz nach der Brücke zum Schlehdorfer Ortsteil Unterau halten wir uns schräg rechts und folgen dem geteerten Sträßchen. Die vielen verstreuten Heuschober waren vor allem früher sehr wichtig. Im Sommer, wenn die Bauern die Wiesen mähten, war der Boden so nass, dass zum Abtransport des Heues die schmalen Wagenräder eingesunken wären. So lagerte man das Heu in den Hütten, bis der gefrorene Boden im Winter den Transport erlaubte. Zusammen mit der nahen Bergkette von Herzogstand und Heimgarten und den blühenden Feuchtwiesen ergeben sie ein exquisites Fotomotiv. Kurz vor dem Weiher teilt sich der Weg, wir radeln rechts zum Eichsee. Sein dunkles Moorwasser erwärmt sich sehr schnell. Im Sommer wird für die Badenden eine Liegefläche gemäht. Der See ist ein ultimativer Geheimtipp. Wer seine Badesachen dabei hat, sollte wirklich einmal hineinspringen. Diese Mischung aus überwältigender Natur und traumhafter Aussicht auf die Alpen macht den See einem Infinity Pool gleich.

Über den Triftkanal

Nach dem Baden geht es in Fahrtrichtung am Eichsee vorbei, und an der nächsten Weggabelung radeln wir nach links. Kurz darauf können wir auf einer kleinen Brücke den Triftkanal nach rechts überqueren. Unmittelbar danach biegen wir rechts ab und folgen dem Triftkanal. Der Weg wird schmaler und ein wenig feucht, und bald folgen wir der Beschilderung »Benediktbeuern« nach rechts. Mit einem kurzen Linksschwenk sind wir auf der Brücke über die Loisach, und 300 Meter später stoßen wir auf den bereits bekannten Hinweg. Wieder überqueren wir den Lainbach, biegen jedoch diesmal gleich nach der Brücke links ein. Der Weg schlängelt sich nun als Pfad entlang der Loisach. Holzstege und schmale Brücken führen über kleine Zuflüsse. Die Biberbissspuren sind überall an den Bäumen zu entdecken. Schließlich erreicht unser Loisachweg im lichten Auwald eine Kreuzung. Nun biegen wir rechts ab und folgen dem Schild »Benediktbeuern«. Durch eine Birkenallee geht es mit Blick auf die Benediktenwand vorbei an der Moosmühle zurück Richtung Kloster. Kurz vor dem Ziel können wir noch die Räder stehen lassen und uns die Feuchtbiotope ansehen, die links und rechts des Weges angelegt wurden. So können wir trockenen Fußes über Stege und Brücken durchs nasse Moor streifen. Hier tummelt sich alles, was in der feuchten Natur Rang und Namen hat. Frösche sind selbstverständlich, aber es gibt auch jede Menge Krabbelgetier, Schlangen, Schmetterlinge, Vögel, Fledermäuse und vieles, vieles mehr. Vom Aussichtsturm haben wir einen schönen Ausblick auf die Klosterkirche. Dann geht es auf dem Hinweg zurück. Achtung: Je nach Wasserstand kann der Pfad am Rückweg entlang der Loisach nicht befahrbar sein. Die Loisach spült auch immer wieder Stücke des Uferweges ab.

Touren-Charakter

Fast schattenlose Rundtour, überwiegend auf Feldwegen und Pfaden durch das Kochelseemoor. Badesachen nicht vergessen!

Ausgangspunkt

Benediktbeuern, Bahnhof

Endpunkt

Benediktbeuern, Bahnhof

Kloster Benediktbeuern

Kunsthistorisch ist das Kloster Benediktbeuern ein wahres Kleinod. Bereits der barocke Klosterinnenhof mit seinen Arkadengängen lockt zu einem Rundgang. Die prächtige Klosterkirche wurde von Zucalli erbaut und ist mit Stuck und Fresken von Hans Georg Asam verziert. Sehenswert ist vor allem die Anastasiakapelle im feinsten Rokoko. Wer Zeit hat, sollte sich bei einer Klosterführung den Alten und Neuen Festsaal sowie die Bibliothek ansehen.

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