JBerg-Verlag
fahrrad

Fahrrad Stuttgart: Vom Gellbach über das ­Leintal zum Kocher

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:30 Std.
Länge:
48 km
Aufstieg:
60 m
Abstieg:
190 m

Kamele, Emus und heimische Auwiesen. Tiefgrüne Wälder, gelb blühende Auwiesen und glitzern­de Bäche - auf der Tour zwischen Wahlenheim und Wasseralfingen geht es durch sanfte, beruhigende Landschaften des Schwäbischen Waldes.

Beschreibung

»Im Ostalbkreis ist es immer einen Kiddel kälder«, wissen die Einheimischen. Und schon oben in Wahlenheim, das noch zum Rems-Murr-Kreis gehört, pfeift der Wind. Nicht lange sind wir ihm auf der K 1891 ausgesetzt, denn schon nach den ersten Häusern von Vordersteinenberg biegen wir rechts auf einen abschüssigen, für Autos gesperrten Schotterweg hinunter ins bewaldete Gellbachtal, das wir auf dem Gellbachweg durchradeln. Den Namen hat der Bach von dem gelben Sand, der das Wasser nach Regenfällen färbt. Am Weg stehen Waldmeister und Blaubeersträucher. Am Waldrand öffnet sich der Blick auf die vom Hahnenfuß grell leuchtenden Auwiesen des Leintals – und zum großen Erstaunen stehen auf ihnen keine Rehe, sondern die Kamele der Buchengehrener Sägmühle, zu denen wir einen kleinen Abstecher machen können.

Dann geht es auf dem Leintalweg über Kapf und Tennhöfle nach Täferrot und Leinzell. Das Wasser der Lein bewegt sich skurrilerweise eine Etage höher als die Rems in die Gegenrichtung. Ihr Wasser wird jedoch nach einem riesigen Umweg über den Kocher ebenso in den Neckar fließen. Der Lein folgend sehen wir links ein verfallendes Rittergut, Schloss Horn. Nach Heuchlingen haben wir einen schönen Blick auf den Turm des über dem Tal thronenden Schlosses Laubach mit seiner auffälligen Turmhaube.

In Leinroden lernt man, seinen Augen zu misstrauen. Das Museum für optische Phänomene ist allerdings nur für Gruppen nach Voranmeldung zu besichtigen. Prof. Dr. Bernd Lingelbach hat es eingerichtet. Betreut und instand gehalten wird es von Studierenden des Studiengangs Augenoptik in Aalen.

Der Weg führt nun nach Abtsgmünd. Im »Café Mack am Turm« neben dem Busbahnhof gibt es außer grellbunten Torten hervorragende, nach Rum duftende und dick mit Schokolade umhüllte Granatsplitter, die man innen oder im Außenbereich genießen kann und die Kraft geben für die Weiterfahrt auf dem sehr gut beschilderten und ausgebauten, von modernen Steinskulpturen gesäumten Kocherradweg, von dem aus man links eine Burg wie aus dem Bilderbuch sehen kann: die Marienburg in Niederalfingen. Die von den Staufern vor fast 1000 Jahren errichtete, aber immer wieder umgebaute Anlage entspricht mit ihrem trutzigen Bergfried und ihrer Lage auf dem Bergsporn allen Mittelalterklischees. Ihr Anblick lädt zum Träumen ein.

Kein Traum, sondern Realität sind die fremdländischen Bewohner eines Geheges des Hüttlingers Dieter Berreth direkt rechts des Radweges. Es handelt sich um Emus, die zweitgrößten Vögel der Welt, die eigentlich in Australien heimisch sind. Die Tiere sehen mit ihren kleinen Köpfen, auf denen feine, an Haare erinnernde Federn in alle Richtungen abstehen, ein bisschen dümmlich aus.

Besucherbergewerk Wasseralfingen   

Am Bahnhof in Wasseralfingen endet unsere Tour. Doch wer noch Energie hat und einen Aufstieg nicht scheut, kann hinter der Bahnunterführung steil dem Erzweg nach oben folgen, an dessen Ende das Besucherberg­werk Tiefer Stollen besichtigt werden kann. Die Führung dauert ungefähr eineinhalb Stu­n-den. Die Temperatur im Berg beträgt 11 °C. Hier ist es also noch einmal »zwoi Kiddel kälder«.

Touren-Charakter

Im ersten Drittel überwiegend geschottert, die ersten Meter ab Vordersteinenberg können etwas rutschig sein. Danach ist der Weg zumeist asphaltiert, verläuft teils als reiner Radweg, teils in Begleitung von Straßen.

Ausgangspunkt

Start: Wahlenheim; Ziel: Bahnhof Wasseralfingen

Endpunkt

Start: Wahlenheim; Ziel: Bahnhof Wasseralfingen

Verfressene Kamele

Die Kamele an der Buchengehrener Sägmühle stehen viel auf ihrer großen, saftigen Wiese. Allerdings dürfen sie nicht den ganzen Tag weiden. In ihrer Heimat ist ­nämlich frisches Grünfutter die meiste Zeit des Jahres rar – und die Kamele würden sich bei uns überfressen, wenn sie immer grasen dürften.

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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.