JBerg-Verlag
fahrrad

Fahrrad Stuttgart: Vom Bottwartal über das Schozachtal zum Neckar

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:30 Std.
Länge:
38 km
Aufstieg:
80 m
Abstieg:
200 m

Bäche, Besenwirtschaften und Burgen. Auf der ehemaligen Trasse der Bottwartalbahn und durch eine uralte Kulturlandschaft, die gesäumt wird von Streuobstwiesen und Weinbergen, in der Burgen und Fach­werk­­städtchen grüßen und Besenwirtschaften zur Einkehr ­laden, führt dieser reizvolle Radweg an Bottwar und Schozach entlang.

Beschreibung

Dort, wo die Römer einst ein Kastell bauten, in den Wiesen, die bei Benningen den Neckar säumen, zweigt der Alb-Neckar-Weg vom Neckartal-Radweg ab. Auf einem Steg führt er über den träge fließenden Neckar, vorbei an einem mit Wein bewachsenen Steilhang und ins Tal der Murr hinein. Schon bald geht die Fahrt durch Streuobstwiesen, die neben den Weinbergen die Landschaft prägen. Der Weg ist gut ausgeschildert, doch manchmal ist man verleitet, eine scheinbare Abkürzung zu nehmen, so zum Beispiel vor der Ortschaft Murr. Hier sollte jedoch unbedingt die Brücke überquert und erst danach rechts gefahren werden.

Ab Steinheim geht es weiter entlang der Bottwar, einem kleinen Flüsschen, das dem Tal und den Gemeinden Kleinbottwar und Großbottwar den Namen verlieh. Zwischen den beiden Orten führt der Weg durch weite Wiesen, vorbei an imposanten Weinbergen. Hat man Großbottwar hinter sich gelassen, von dessen zahlreichen Fachwerkhäusern man nur etwas zu sehen bekommt, wenn man einen kleinen Abstecher macht, wird der Blick zur Rechten von der Stauferburg Lichtenberg angezogen, die hoch oben auf einem Bergsporn thront und noch heute zu großen Teilen in ihrer mittelalterlichen Gestalt erhalten ist.

Auch in Oberstenfeld und Beilstein führt der Weg am Ortskern vorbei, und auch hier wird der Blick von einer Burg angezogen: der Burg Hohenbeilstein mit dem markanten Bergfried »Langhans« und einer Falknerei. Am Ende von Beilstein ist eine Steigung zu bewältigen, die für geübte Radler kein Problem ist, aber weniger Trainierte oder Familien mit Kindern zum Absteigen zwingen könnte. Immerhin wird man danach durch eine lange, gemütliche Abfahrt belohnt.

Hat man diese hinter sich, hat man auch das Bottwartal, seine Weinberge und seine Burgen verlassen und wendet sich in nordwestlicher Richtung der Schozach zu. Unbedingt eine Rast wert ist die Schozach-Aue in Ilsfeld, die naturnah umgestaltet wurde und mit Wasserspielplatz, Bouleanlage, Kneipbecken Alt und Jung lockt.

Nach Ilsfeld verändert sich das Schozachtal, der Keuper weicht dem Muschelkalk, das Tal vertieft und verengt sich, die Wiesenlandschaft geht in Wald über. Auch wenn der Radweg meist breit dahinführt, sollten Kinder nicht allein vorausfahren, denn manche enge Kurve wartet mit spät zu sehendem Gegenverkehr auf. Für größere An­siedlungen ließ das Tal hier keinen Platz, für ­Vogelgezwitscher und Bachgemurmel umso mehr. Erst in Tal­heim stößt man wieder auf menschliche Behausungen größeren Ausmaßes. Der Ort kann gleich mit zwei herrschaftlichen Gebäuden aufwarten, der »Oberen Burg«, erbaut im 12. und 13. Jahrhundert, und dem »Neuen Schloss« (1766), dessen Park besichtigt werden kann.

In Talheim besteht die Möglichkeit, durch den »Garten Heilbronns« weiter zum Bahnhof Heilbronn zu fahren – flach, landschaftlich schön, vorbei am jüdischen Friedhof Sontheim und am Ende urban. Wer es lieber kürzer mag, sollte nach Lauffen abbiegen, wo ebenfalls ein Bahnhof wartet. Zwar ist zunächst ein Anstieg durch die Weinberge zu bewältigen, aber danach geht es hinunter ins Neckartal.

Lauffen am Neckar   

Lauffen, die Geburtsstadt des Dichters Friedrich Hölderlin, ist geprägt von Wein und Wasser. Ihr Rathaus ist in einer alten Burg mitten auf einer Insel untergebracht und die Gassen laden zum Bummeln ein. In Lauffen wie auf der übrigen Strecke begleitet einen der Wein bei fast jedem Tritt, und man sollte es nicht versäumen, in einer der zahlreichen Besenwirt­schaften oder Weinstuben Rast zu machen und den Rebensaft durchaus auch in nichtalkoholischer Form zu genießen. Wer am Ende noch fit ist, kann in Heilbronn oder Lauffen den Neckartal-Radweg nach Benningen oder Marbach nehmen.

Touren-Charakter

Der Weg verläuft zum größten Teil auf der alten Trasse der Bottwartalbahn und folgt meist dem Alb-Neckar-Weg.

Ausgangspunkt

Start: Neckarsteg von Benningen nach Marbach; Ziel: Bahnhof Lauffen oder Heilbronn; auch als Rundtour.

Endpunkt

Start: Neckarsteg von Benningen nach Marbach; Ziel: Bahnhof Lauffen oder Heilbronn; auch als Rundtour.

Urmensch-Museum

Das Murrtal wurde schon früh besiedelt, was eindrücklich im Steinheimer Urmensch-Museum dokumentiert wird. Hier kann man den Schädel des »Homo steinheimensis« bewundern, einer Menschenart, die vor etwa 400000Jahren hier lebte, ebenso das rund 4Meter hohe Skelett des Steinheimer Steppenelefanten und die Überreste anderer urzeitlicher Tiere.

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