JBerg-Verlag
fahrrad

Fahrrad Stuttgart: An Fischbach und Murr

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
30 km
Aufstieg:
50 m
Abstieg:
260 m

Abwärts nach Backnang. Zumindest beim ersten Teil des Ausflugs ab Großerlach im Mainhardter Wald braucht man gute Bremsen - und erst am Schluss in Backnang und vor Maubach ein bisschen Tretenergie.

Beschreibung

In dem kleinen Dorf Großerlach, gleich neben der Haltestelle »Abzweigung Neufürstenhütte«, gibt es ein – obschon nicht billiges – Restaurant mit idyllischem Garten, das es Vegetariern und selbst Veganern ermöglicht, sich vor der Fahrt zu stärken. Zuerst aber ist kaum Energie nötig. Es geht »In der Reute« entlang und dann links auf Asphalt jäh hinab nach Mittelfischbach mit hervorragendem Ausblick auf Streuobstwiesen und Wald. Der Radweg führt nun deutlich flacher an Angelteichen vorbei an den Fischbach, an dem sich der zwieblige und leckere Geruch von Bärlauch mit dem süßlicheren des Waldmeisters abwechselt. Immer wieder sprudelt das flache Wasser über kleine, schattig gelegene Steinkaskaden, die vor Moos grün leuchten.

Vorbei an Ulrichskirche, Marktplatz und Bahnhof in Steinheim erreichen wir den Murr-Radweg, dem wir Richtung Backnang folgen. Rechts des Tales liegt die Burg Reichenberg, eine staufische Ministerialburg, von der aus das Gebiet verwaltet wurde. Die Anlage aus dem 13. Jh. ist sehr gut erhalten – auch dank ihrer stabilen Mauern. Der Wehrturm, den wir vom Tal aus sehen, hat 4 m dicke Wände. Die Burg diente später fast 400 Jahre lang als Forstamt. Ein Sohn des Dichters Friedrich Schiller war hier Revierförster.

Im Industriegebiet in Oppenweiler überqueren wir bei Merkle Erdbau auf der Fabrikstraße die Murr. Die Kanalstraße führt uns in den Schlosspark, einen Englischen Garten, den der berühmte Gartenarchitekt Friedrich Ludwig von Sckell angelegt hat, der auch der Schöpfer des Englischen Gartens in München und der Parkanlagen von Schwetzingen und Hohenheim ist. Im Park befinden sich ein Pfauengehege, das Grabmal der früheren Schlossherrin Freifrau Charlotte von Sturmfeder und das auf einem kreisrunden Inselchen gelegene Sturmfeder-Wasser-Schloss. Viele Bänke lassen in Ruhe die Wasserspiele genießen.

Nur wenige Meter sind es von hier zur evangelischen Jakobuskirche, deren hölzernen Hochaltar aus dem Jahr 1470 Friedrich VII. von Sturmfeder wohl nicht erworben, sondern geraubt hat. Er kam bei der Aktion ums Leben und wir wissen nicht, ob ihm das Schicksal droht, das auf der Rückseite des Altars in skurril-gruseligen Bildern dargestellt ist: das jüngste Gericht mit krallenbewehrten bläulichen Ungeheuern.

Auf der Bahnhofstraße geht es wieder zum Murrtalradweg und auf ihm vorbei an zwei Teichen mit einem hölzernen Vogelbe­obachtungssteg, von dem aus man nach Schilfrohrsängern Ausschau halten kann.

Es geht an Bädern vorbei nach Backnang, über dessen Altstadt die Stiftskirche St. Pankrazius thront, in deren Krypta sich der Sarg des 1130 verstorbenen badischen Mark­grafen Hermann II. befindet. In Backnang kann man sich in einem der Altstadtcafés ein Eis gönnen, ehe es bergan geht in Richtung Maubach. Wer möchte, kann auch in Backnang in die S-Bahn steigen, doch verfügt der Bahnhof über keinen Aufzug, in den Fahrräder passen. Bequemer ist das Einsteigen am außerorts gelegenen Haltepunkt Maubach.

Die Murr   

Der Name des 51 km langen Flusses ist nicht schmeichelhaft. Er stammt von den Kelten und bedeutet »modriger Fluss« – da das Wasser leicht bräunlich wirkt. Spätestens in der frühen Neuzeit diente die Murr der Flößerei. Die Stämme aus dem Schwäbisch-Fränkischen Wald konnten auf ihr in Richtung Neckar gebracht werden.

Touren-Charakter

Die auf asphaltierten Wegen verlaufende Route führt erst steil bergab. Sie verläuft dann überwiegend eben, führt jedoch zum Haltepunkt Maubach am Ende über die Maubacher Höhe.

Ausgangspunkt

Start: Haltestelle Abzweigung Neufürstenhütte in Großerlach; Ziel: S-Bahn-Station Maubach.

Endpunkt

Start: Haltestelle Abzweigung Neufürstenhütte in Großerlach; Ziel: S-Bahn-Station Maubach.
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