JBerg-Verlag
fahrrad

Fahrrad Pfaffenwinkel: Über die Wieskirche zum Forggensee

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
40 km
Aufstieg:
350 m
Abstieg:
350 m

An den Grenzen des Allgäus. Fast immer mit Blick auf das Märchenreich König Ludwigs II. bei Füssen radeln wir entlang von Bächen, Seen und dem Lech. Ein Höhepunkt gleich zu Beginn ist die Wieskirche, die einzigartige Krönung des süddeutschen Rokokos.

Beschreibung

Zum bayerischen Rokoko

Das Kloster Steingaden im Rücken wenden wir uns zunächst nach links und folgen dem Wegweiser über Litzau zur Wieskirche. Jetzt ist es endgültig mit dem Ausschlafen vorbei. Zum Aufwärmen geht es gleich mal 100 Höhenmeter aufwärts. Die schöne Landschaft entschädigt für die schweißtreibende Auffahrt, und schon bald rollen wir auf das zum UNESCO-Weltkulturerbe gekrönte Gotteshaus Wieskirche zu. Sie ist heute mehr denn je das Ziel von vielen Tausend Besuchern täglich, die Größe der Parkplätze spricht ein deutliches Wort. Und sie ist ein Wunder an Form und Licht, zu welcher Tageszeit man die Kirche auch betritt, ob Sommer oder Winter, sie stellt sich immer in anderer Gestalt dar. Der berühmte Baumeister der Kirche, Dominikus Zimmermann, hat sie gemeinsam mit seinem Bruder Johann Baptist so gestaltet, dass sie zu jeder Tageszeit, bei jedem Sonnenstand wirkt, als sei sie genau für dieses Licht gebaut. Direkt an der Kirche führt unser Radweg weiter.

Zur Kaffeepause 

Im steten Auf und Ab folgen wir den Schildern »Resle/Trauchgau/Halblech« nach Süden, wobei wir schließlich rechts auf den Königssee-Bodensee-Radweg einbiegen. Achtung: Kurz vor Oberreithen dürfen wir nicht zu schwungvoll bergab rollen, denn wir biegen scharf links in einen ungeteerten Weg ein, der sonst leicht zu übersehen ist. Mit freiem Blick auf die Füssener Bergwelt geht es nun durch die artenreiche, im Sommer hüfthohe Flora der Trauchgauer Moorlandschaft. So erreichen wir Trauchgau. In der Ortsmitte folgen wir links denSchildern Richtung Halblech. Kurz nach dem Ortsausgang lässt sich der erste Blick zum Schloss Neuschwanstein unterhalb des Tegelbergs erhaschen. In Halblech halten wir uns weiter links über den Fluss Halblech und die Bruckschmiede, bis wir auf einer Autostraße die 17 überqueren und geradeaus zum Ortsteil Berghof/Buching mit seinem frei stehenden Wallfahrtskirchlein St. Peter hinaufradeln.

Oben beginnt wieder ein Rad­weg. Der Streckenabschnitt zählt zu den schönsten und aussichtsreichsten im Allgäu. Über Kniebis kommen wir zum Illasbergsee. Der Badesee mit seinen Liegewiesen ist eine Nebenbucht des großen Forggensees. Jetzt geht es noch einmal bergauf. Oben angekommen, winkt jedoch die Terrasse des Panoramastadls zur Einkehr für einen Nachmittagskaffee am Illasberg. Gleich einem barocken Bühnenbild baut sich vor uns die zauberhafte Landschaft des Ostallgäus auf. Der Blick schweift zuerst über saftige Wiesen, auf den Forggensee mit seinen Segel- und Motorbooten bis nach Füssen mit der über der Stadt thronenden Burg und der dahinter liegenden Bergkette des Ammergebirges und der Lechtaler Alpen.

Entlang des Lechs

Zum Kraftwerk Roßhaupten rollen wir abwärts, halten uns in der Kurve rechts und folgen der kleinen Teerstraße (Beschilderung »Lechbruck/Riesen/Helmenstein«). Jetzt geht es oberhalb des Lechs und seiner Staustufen nach Norden bis Lechbruck. Hier überqueren wir den Lech und halten uns dann rechts (Schild »Prem«). Gleich nach der Rechtskurve und dem Wasserhäuschen biegen wir links am letzten Bauernhof (Schild »Helmau – Karlsebene«) auf den Radweg nach Steingaden. Durch die Premer Filz und Steingädele kommen wir wieder nach Steingaden. Jetzt geht es nur noch durch die Neubaugebiete des Ortsrandes zurück bis zum Kloster.

Steingaden

Für eine Besichtigung reicht hoffentlich noch das letzte Tageslicht aus. Das Kloster wurde bereits 1147 durch Herzog Welf VI. gegründet. Daher rührt auch der Name »Welfenkloster«. Auch wenn das Kirchenschiff reich im Rokokostil um 1747 zur 600-Jahr-Feier modernisiert wurde, finden wir bei einem Rundgang noch viele Zeugnisse romanischer Baukunst. Bestechend ist der starke Kontrast zwischen dem farbenfrohen, üppig dekorierten und geradezu überstilisierten Kirchenschiff und dem schlichten und ruhig wirkenden Kreuzgang. Gegensätze können nicht größer sein.

Touren-Charakter

Überwiegend auf Radwegen und einsamen Nebenstrecken geht es auf und ab durch den Trauchgau. Auch wenn einige Streckenabschnitte entlang von Flüssen und Seen führen, bleibt es nicht beim ebenen Uferweg.

Ausgangspunkt

Steingaden, Marktplatz am Kloster

Endpunkt

Steingaden, Marktplatz am Kloster

Einkehr-Tipp

An der Wieskirche liegen zwei Gasthöfe, der Gasthof Moser beim Parkplatz und der Gasthof Schweiger unmittelbar an der Wieskirche. Bei beiden Gasthäusern gibt es keinerlei Touristennepp, den man bei dem ungeheuren Besucheransturm durchaus vermuten könnte. Wir haben dort immer gut gegessen und sind trotz zahlreicher Gäste gut und rasch bedient worden. Eine Spezialität beim Schweiger sind die ausgezogenen Schmalznudeln, die über die Theke auch zum Mitnehmen verkauft werden.

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