Fahrrad Hessen: Wo die Römer baden gingen

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Wasserfontänen

Die Grünflächen mit Wasserspielen gegenüber des Hauptbahnhofs Wiesbaden sind ein freundliches Entrée der hessischen Landeshauptstadt. Wir halten uns am rechten Rand. Vor dem neuen RheinMain CongressCenter kann man gut die Friedrich-Ebert-Allee kreuzen und vor der prächtigen Fassade des Museums Wiesbaden mit interessanten Sammlungen und Ausstellungen weiterradeln. Der Salzbach, der die Innenstadt zum Rhein hin entwässert, bildet rechts einen Teich mit Wasser­fontäne, umgeben von der Grünanlage Warmer Damm mit exotischen Baumarten und modernen Skulpturen. Kurhaus Wir passieren das Hessische Staatstheater mit seinem Schillerdenkmal und folgen erst am Ende des Baus rechts der Radbeschilderung Richtung Niedernhausen/Sonnenberg.

So radeln wir grandios zwischen Bowling Green und Kolonnaden, der längsten Säulenhalle Europas, auf das Kurhaus mit Casino zu. Über den ionischen Säulen thront die Inschrift Aquis Mattiacis, »den Wassern der Mattiaker«. So nannten die Römer den hier ansässigen germanischen Stamm. An die antike Tradition knüpft die nahe gelegene Kaiser-Friedrich-Therme an. Mit seinen Thermal- und Mineralquellen ist Wiesbaden eines der ältesten Kurbäder Europas. Der Ortsname entstand aus Wisibada: Bad in den Wiesen. Wir fahren rechts am Kurhaus und an dem dahinter liegenden Kurpark vorbei. Im Stil eines englischen Landschaftsparks ist er eine weitere attraktive Grünanlage mitten in der Stadt.

Sonnenberg

Am Ende des Zauns setzt sich der Kurpark im Tal weiter fort. Wir radeln auf dem Radweg mitten hindurch, können hier und da einen Blick auf Gründerzeitvillen werfen. Es ist der Anfang eines langen, zunächst kaum merklichen Anstiegs von insgesamt rund 200 Metern. Wenn rechts das Aukammtal auftaucht, findet man dort nach 500 Metern das Thermalbad Aukammtal mit Freibad. Am Ende des Parks fehlt leider ein Schild. Hier links fahren und dann rechts auf die Hauptstraße. Das Ensemble von Sonnenberg mit Burg und Altstadt wird sichtbar. Auf der rechten Seite der Festung kann man zum Burgtor hinauf.

Feldbergblick

Wenn die Hauptstraße sich mit einem Autobahn-Schild nach links wendet, führt der Radweg geradeaus. Bei sehr feuchtem Untergrund bleibt man besser auf der Straße. So oder so wird der Anstieg steiler. In Rambach verlieren wir sogar ein paar Meter und werden dann wieder hinauf in den Wald geführt. Fast auf der Passhöhe kommen wir zurück auf die Straße, die uns samt dem hessischen Fernradweg R 6 unter der B 455 hindurchführt.

Wir folgen dem R 6 und den Schildern nach Kloppenheim. Die Straße Feldbergblick hält, was sie verspricht. Der Große Feldberg ist linker Hand gut zu erkennen, davor liegt rechts der stillgelegte Fernmeldeturm auf dem Atzelberg. Erbenheimer Warte Die lange Abfahrt zum Rhein führt zunächst durch Wald. Kurz verlässt uns die R 6-Beschilderung: Wir folgen dem neu aufgeschütteten Waldweg Richtung Kostheim/Kloppenheim halb links. Bei Kloppenheim radeln wir beim Grillplatz links wieder auf dem R 6 Richtung Igstadt rund um den Ort herum zum Wäschbach. Wenn wir den erreichen, fahren wir direkt links auf dem neuen Radweg im Tal bis Erbenheim.

Der R 6 führt uns dort durch schmale Gassen und dann unter der A 66 sowie der Bahnstrecke hindurch. Es geht rechts um den Flugplatz der Lucius-D.-Clay-Kaserne, Hauptquartier der US Army Europe, herum. Immer deutlicher ragt der spitze, weiße Turm der Erbenheimer Warte aus dem Waldfleck zur Rechten heraus. Er steht in der Siedlung Fort Biehler, die wir nun nach rechts auf einer Brücke über die B 455 ansteuern, wobei wir den R 6 verlassen. Die Erbenheimer Warte diente seit 1497 als Wartturm der Mainzer Verteidigung. Für einen ähnlichen Zweck wurde später das Fort Biehler erbaut, dessen Reste nicht zugänglich sind. Tierpark Kastel Der Blick auf Mainz mit Dom, Stephans- und Christuskirche wird immer klarer.

Vor Überquerung der A 671 liegt rechts der Tierpark von Mainz-Kastel im Biotop Petersberg (Eintritt frei). Die lange Anna-Birle-Straße führt angenehm durch das Gewerbegebiet zum Otto-Suhr-Ring, auf dem wir rechts über die Bahnstrecke kommen. An der Kreuzung geradeaus. Schon sind wir auf dem Rheinradweg, der durch die historisch gewachsenen Anlagen der Zementfabrik Dyckerhoff führt. Schloss Biebrich Unter der Hochspannungsleitung kommen wir direkt an den Rhein. Jetzt taucht an der Uferpromenade Gastronomie auf. Besonders zu empfehlen sind das Eiscafé und das Restaurant im Schloss Biebrich mit seiner großartigen Barockfassade.

Es diente als Residenz der Fürsten und Herzöge von Nassau. Der Radweg führt wegen des Neubaus der Autobahnbrücke vorübergehend über die Rheingaustraße. Schiersteiner Hafen Nach der Unterquerung der Autobahn fahren wir links und links um das Hafenbecken herum. Wir haben einen schönen Blick auf den Hafen mit neuen Wohnanlagen, vor allem von der Brücke aus, auf der wir die Hafenausfahrt kreuzen. Das Yachtcafé bietet vieles, was eine Radlerpause schön machen kann. Wir fahren weiter um das Hafenbecken herum. Hinter dem Rad-Ortsschild von Schierstein führt uns links der Weg zum Bahnhof Wiesbaden-Schierstein.

Thermalwasser

Vom Kurhaus aus ist in wenigen Metern der frei zugängliche Kochbrunnen am Kranzplatz mit seinem heißen Thermalwasser zu erreichen.