Fahrrad Hessen: Vom Römerbrunnen zum Main

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Römerbrunnen Bad Vilbel

Wir fahren über den Bahnhofsplatz geradeaus in die Stadt der Quellen, am Ende links und wieder rechts. So kommen wir an die Nidda, der wir links flussaufwärts folgen. Während Quellentempel und Römermosaik fluss­abwärts liegen, kommen wir hier zum Römerbrunnen. Am Fahrradparkplatz grüßt eine überdimensionale bunte Mineralwasserflasche. Eine Fußgängerbrücke führt zur Quelle auf der anderen Flussseite.

Der Brunnen zählt zu den mineralhaltigsten Quellen Deutschlands. Man riechts. Auch auf der Radwegseite fließt aus einer Quelle Mineralwasser in die Nidda. Hier kann man probieren. In Maßen ist es angenehm und gesund. Der »Bad Vilbeler Römer Brunnen« darf als Heilwasser verkauft werden. Er ist eine Marke der Hassia-Gruppe, deren Abfüllbetriebe kurz da­rauf jenseits der Wiesen links in der Ferne zu sehen sind.

Nidda und Nidder

Wir radeln mitten durch die Natur auf dem frisch asphaltierten Niddaradweg. Am anderen Ufer sieht man die Kühe des biologisch-dynamisch betriebenen Dottenfelderhofs. Von der nördlichen Spitze der Niddaschleife führt bei Überquerung der Brücke die Regionalpark-Rundroute zum Hof, der sonn- und feiertags geschlossen ist. Wir bleiben aber an der Nidda, sehen links Pferde des Gronauer Hofs und fahren an der Brücke, von der man die Mündung der Nidder in die Nidda sehen kann, rechts nach Gronau hinein.

Wasserburg Niederdorfelden

Wir folgen dem hessischen Fernradweg R 4, der sich bald wieder mit der Regionalpark-Rundroute vereinigt. In Niederdorfelden geht es am Ende der Gronauer Straße mit der Regionalpark-Rundroute links, während man rechts auf dem R 4 eine Abkürzung zur Hohen Straße nutzen kann. Durch ein schönes Fachwerkensemble gehts hindurch, rechts an der Kirche vorbei und kurz darauf sieht man links den schönen Junkerhof. Danach kann man dem Hinweisschild Ölmühle/Wasserburg folgen und kommt so wieder an die Nidder, die hier eine 800 Jahre alte Burgruine umfließt. Romantisch.

Hohe Straße

Die Regionalpark-Rundroute führt zuverlässig zur Hohen Straße. Der Anstieg ist sehr sanft. Auf halber Strecke stehen Holzliegen mit Blick in den Weinbergsgrund. Obenauf erreichen wir die Hohe Straße, eine von den Römern als Militär- und Versorgungsweg angelegte Route. Sie wurde später ein Teil der Via Regia und ist heute Kulturroute des Europarats. Auf ihr fahren wir rechts, wo wir direkt die Landstraße queren. Am Ende des Waldstücks Kleine Loh weitet sich der Blick über das Rhein-Main-Gebiet mit der Frankfurter Skyline am rechten Rand.

Wieder laden Holzliegen zum Betrachten und Relaxen ein. Vorsicht: Am Rande des Waldstücks Große Loh überqueren wir eine viel befahrene Straße. Zwischen den letzten Bäumen ist mit Stelen eine Sichtachse Richtung Taunus geschaffen. An dieser Kreuzung stößt der R 4, von Niederdorfelden her eine Abkürzung unserer Route, auf die Hohe Straße. Der fantastische Blick begleitet uns bis zum Entrée der Hohen Straße am Ortsrand von Bergen. Ein Rastplatz mit Denkmalcharakter gibt dem gut asphaltierten Radweg auf der traditionsreichen Straße einen würdigen Startpunkt, der für uns Endpunkt ist.

Enkheimer Ried

Wir stoßen hier auf den Frankfurter GrünGürtel-Radweg, der uns links bis zum Mainufer leitet. Man kann hier auch rechts nach Bad Vilbel fahren und die Tour damit zu einer Rundtour machen. Schon nach wenigen Metern durch Bergen führt der Radweg spektakulär auf einem Schotterweg hinunter in das Naturschutzgebiet Enkheimer Ried. Jetzt sieht man nur noch Grün. Das Rheingebiet als Dschungel. Unten angekommen führt der Weg nach rechts rund um den Riedteich. An der Nordwestecke kommt man bei Interesse geradeaus zum Riedbad Bergen-Enkheim, einem Frei- und Hallenbad. An der schmalen Westseite des Teichs wird der Blick frei auf die Wasserfläche und das von Schilf gesäumte Ufer. Ein Paradies für Vögel und Vogelfreunde. Der GrünGürtel-Radweg führt über die A 66 weiter durch Wald und rund um den Waldspielplatz Heinrich-Kraft-Park mit Kletterburg, Minigolf und Gastronomie.

Fechenheimer Mainbogen

Schließlich gehts unter der Zugstrecke am Bahnhof Mainkur vorbei an das Mainufer von Frankfurt-Fechenheim. An der großen Kreuzung erinnert rechts das Hotel Altes Zollhaus an die Zollstation Main Cur. An ihr wurden Grenzgebühren zwischen dem zur Landgrafschaft Hessen-Kassel gehörenden Offenbach und der Stadt Frankfurt erhoben. Ein breiter Radweg führt durch die Industrieanlagen. Wir fahren an der Ampel am Ende links über die Straße und die Straßenbahngleise bis zum Mainufer-­Radweg. Schon ist es wieder rundum idyllisch. Während der GrünGürtel-Radweg schon hier auf die Offenbacher Seite führt, bleiben wir auf dem guten Radweg, der nun nicht weiter beschildert ist, bis zur Carl-Ulrich-Brücke. Beim Überqueren des Mains verschafft sie uns einen Blick auf den ehemaligen Industriehafen, der zu einem neuen Stadtviertel mit attraktiver Gastronomie entwickelt wurde. Ein paar Meter mainaufwärts radeln wir am roten Schloss Isenburg rechts und haben bald den Marktplatz von Offenbach mit seiner unterirdischen S-Bahn-Station erreicht.

Die Tour als Rundtour

Vom Entrée der Hohen Straße kann man auch direkt nach Bad Vilbel zurückfahren und so eine rund sechs Kilometer kürzere Rundroute absolvieren.