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Radtouren am Wasser
fahrrad

Fahrrad Hessen: Rheinhessische Reben und Obstbäume

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
40 km
Aufstieg:
220 m
Abstieg:
220 m

Hinauf zur Kaiserpfalz. Hügel heißen im Rheinhessischen Hiwwel. Die Hiw­wel-Route führt auf dieser Tour auf Anhöhen, die einen traumhaften Blick auf das Rheintal und den Rheingau bieten. Zurück geht es erholsam am Rhein entlang meist mit Rückenwind aus West.

Beschreibung

Neue Synagoge

Auf dem Bahnhofplatz in Mainz entdeckt man schnell das erste Hinweisschild auf die Hiwwel-Route. Wir folgen ihm halb links durch die Bonifaziusstraße. Um die von Dominikanern betreute Bonifaziuskirche herum geht es weiter geradeaus in die Mainzer Neustadt, das Szeneviertel der Stadt, bis zur Hindenburgstraße. Hier fahren wir links und bald taucht die Neue Synagoge auf. Ein bizarres architektonisches Kunstwerk von 2010, dessen rippenartige Fassadenoberfläche bei jedem Sonnenstand anders glänzt. Der Baukörper in Form von hebräischen Buchstaben erinnert an die dekonstruktivistische Gestaltung des Jüdischen Museums in Berlin durch Daniel Libeskind. Der Bau soll an die große jüdische Tradition der Schum-Städte Speyer, Worms und Mainz anknüpfen, die sich damit um den Titel UNESCO-Weltkulturerbe bewerben.

Liebliches Gonsbachtal

Ein paar Meter weiter hält man sich im beliebten Goethepark halb links. Am Bismarckplatz gleich auf den linken Radweg an der Hattenbergstraße begeben. Der Radweg führt durch mehrere Unterführungen hinein zum Gonsbach. Seit einigen Jahren wird an dessen Renaturierung gearbeitet. Dabei sind römische Ruinen ausgegraben worden, deren Reste man vor der Überquerung der Mainzer Straße rechts entdecken kann. Aufgestellt ist das Relief eines knieenden gefesselten Barbaren. Die Hiwwel-Route mäandert ein wenig durch das Gonsbachtal. Die Radwegschilder sind immer eindeutig.

Finther Obstwiesen

Am Ende des Radwegs quert man unter der Autobahnbrücke sowohl die Straße als auch Schienen der Straßenbahn. Danach geht es links ein wenig bergan, hinauf zum Neubaugebiet Römerquelle. An dessen Ende überquert die Hiwwel-Route die Waldthausenstraße. Wenige Meter abwärts findet man bei Interesse in einer Kurve links die gefasste Quelle, die über ein Aquädukt das römische Mainz mit Wasser versorgte. An der anderen Straßenseite tauchen wir in das Obstparadies Rheinhessen ein. Die geraden Baumreihen stehen in schönem Kontrast zum Wildwuchs einzelner Bäume. Dazu gesellt sich ein wunderbarer Fernblick über das Rheintal Richtung Rheingau mit den Höhen des Taunus.

Heidesheim

Wir bleiben mit der Hiwwel-Route auf der Höhe. Dann führt der Weg hinab zu einer kleinen Ansammlung von Gehöften, der Sandmühle. Zunächst geht es rechts auf der Hauptstraße weiter hinunter und bald links weiter sanft absteigend nach Heidesheim. Unten angekommen sind wir links sofort im Zentrum mit mehreren Verpflegungsmöglichkeiten.

Kaiserpfalz

Nach ein paar weiteren Metern auf der Hauptstraße biegen wir halb links ab auf die Berndesallee, die uns wieder leicht bergan führt. Direkt am Ortsausgang gesellen sich jetzt zu den Obstwiesen einige Weinstöcke. Es geht in die Rotweinstadt Ingelheim. In der Ferne lässt sich mit klarer Sicht bei Bingen das Niederwalddenkmal der Germania und der Einstieg ins UNESCO-­Weltnaturerbe Mittelrheintal erkennen. Die Hiwwel-­Route führt uns geradewegs auf die Saalkirche zu, einem Teil der Kaiserpfalz. Sie war Aufenthalts- und Regierungsort von Königen und Kaisern vom 8. bis 11. Jahrhundert. Durch das Stadtviertel mit den eindrucksvollen Resten der Aula Regia und dem Heidesheimer Tor, einem Museum und der Bronzeskulptur Zerberus vor der Stadtverwaltung geht man am besten zu Fuß.

Heidenfahrt

Auf dem Weg, den wir gekommen sind, fahren wir wenige Meter zurück und folgen an der Kreuzung bergab den Schildern nach Heidenfahrt. Bald wird aus der Straße ein Radweg, der zum großen Partnerschaftskreisel führt. Links ab sind es hier anderthalb Kilometer zum Freibad Ingelheim. Wir radeln in den Kreisverkehr und verlassen ihn nach rechts. Kurz danach leitet der Steckweg links ab Richtung Rhein.

Komfortabel ohne Anstieg kommen wir über die Autobahn und stoßen auf den Rheinradweg, EuroVelo-Route 15, dem wir rechts zurück Richtung Mainz folgen. Heidenfahrt ist ein idealer Ort für eine Pause. Direkt am Rhein kann man essen, trinken und campen. Auch ein unbewachter, viel genutzter Badestrand ist da. Vorsicht vor der Strömung! Wer es romantisch mag, kann vom Badestrand aus den Leinpfad nehmen. Der bleibt so nah am Ufer wie möglich, ist aber nicht asphaltiert. Der offizielle Rheinradweg verläuft mit superglattem Asphalt auf der Landseite vom Deich. Mitten in den Kleingärten muss man aufpassen, wenn es mit dem Radwegschild überraschend nach links geht.

Zollhafen Mainz

Zurück am Rheinufer vereinigt sich in Budenheim der Rheinradweg mit dem Leinpfad. Die Fahrradfähre fährt im Sommer sonn- und feiertags auf die andere Rheinseite nach Walluf. Rechts am Rhein entlang gibt es schließlich noch ein paar Meter Leinpfad für alle. Wir kommen in den Mombacher Kreisel mit Riesenfrosch. An der Rheinallee fahren wir unter dem S-Bahnhof Mainz-Nord hindurch. Bei der nächsten Kreuzung kann man noch links zum Chillen in den Mainzer Zollhafen, der zu einem neuen Stadtviertel samt Gastronomie umgewandelt wird. Schließlich geht es rechts auf dem Kaiser-Karl-, Barbarossa- und Kaiser-Wilhelm-Ring, meist auf einem von Bäumen gesäumten Mittelstreifen, zum Hauptbahnhof zurück.

Touren-Charakter

Überwiegend asphaltierte Rad- und Wirtschaftswege, in der ersten Hälfte etwas hügelig

Ausgangspunkt

Hauptbahnhof Mainz; barrierefrei

Endpunkt

Hauptbahnhof Mainz; barrierefrei

Alternative

Abkürzung(en): Zehn Kilometer kürzer ist es, wenn man schon in Heidesheim zum Rheinufer bei Heidenfahrt abbiegt.

Rotweinfest

Neun Tage lang feiert die Rotweinstadt Ingelheim ihr Rotweinfest vom letzten September- bis zum ersten Oktoberwochenende.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.