Fahrrad Hessen: Opel-Tour rund um Rüsselsheim
Alte Rennbahn im Wald. Opel prägt Rüsselsheim. An Werk, Mausoleum und Opelvillen entlang radeln wir auf Schleichwegen zur Ruine der Alten Opel-Rennbahn im Wald. Am Mainufer entdecken wir eine Kultkiste als Denkmal den Opel Manta in Beton. Übrigens: Adam Opel war nicht Auto-, sondern Fahrradfabrikant.
Spektakulärer Opelsteg
Auf der Fußgängerbrücke über den Gleisen von Mainz-Bischofsheim, dem höchsten Punkt der sehr flachen Tour, wenden wir uns nicht zum Bahnhofsgebäude, sondern zum Nordausgang. Am Ende der Bahnhofsanlage links, an der Kreuzung rechts fahren. Wir rollen getrennt von den Autos hinunter. Noch vor der Straßenkreuzung folgen wir links dem Fahrradzeichen und danach geradeaus dem Schild Mainz-Kostheim/Gustavsburg.
So wird man durchs Grüne hinter den Häusern der Flörsheimer Straße geführt. Am Ende rechts, sofort zweimal links und schon fährt man auf den Maindeich zu. An dessen Fuß wenden wir uns rechts nach Westen Richtung Opelfabrik. Vor dem Werkszaun gehts seit wenigen Jahren links ab direkt ans Mainufer. Der Opel-Steg macht's möglich. Auf der spektakulären Stahlkonstruktion an der Spundwand des Opelhafens radelt man über dem Wasser und genießt den Blick auf die andere Rheinseite. Mausoleum und Denkmal Bei Interesse kann man am Ende des Stegs rechts hinter dem Deich zum Alten Seilfurter Friedhof. In dem Park steht das Opel-Mausoleum, ein neoklassizistischer Bau mit Gräbern von Adam Opel (1837–1895) und Angehörigen. Das Innere ist nicht zugänglich. Wer ein Denkmal des Industriepioniers sehen möchte: Auf dem Bahnhofsplatz vor dem Opel-Hauptportal steht es in Überlebensgröße.
Opel Manta in Beton Wir bleiben am Main. Eine Bronzeskulptur erinnert am neu gestalteten Landungssteg an die Zeit der Leinreiter, als Schiffe vom Leinpfad aus mit Pferden flussaufwärts gezogen wurden. In der letzten Box auf dem Parkplatz steht die graue Betonskulptur Dauerparker von 2018: ein Opel Manta B. Manta-Filme und Manta-Witze haben ihn zu Opels prägnantestem Modell gemacht, meint der Künstler Matthias Braun. Opelvillen und Festung Der Radweg bleibt am Main, wo die Opelvillen über den Deich ragen.
Die beiden von Friedrich Opel 1931/32 erbauten Villen sind mit einem Zwischenbau verbunden und werden für Ausstellungen genutzt. Auch das Restaurant samt Terrasse lohnt den Weg auf den Deich. Direkt daneben liegt, von Wällen und Gräben umgeben, die Festung Rüsselsheim mit dem Stadt- und Industriemuseum. Schwerpunkt ist die Geschichte der Firma Opel. Adam Opel produzierte zunächst Nähmaschinen, 1886 kamen Fahrräder hinzu. Erst nach dem Tod des Firmengründers begann die Autoproduktion.
Aus allen Produktionsepochen gibt es Ausstellungsstücke zu sehen.
Opelbrücke
Nun radeln wir oben auf dem Deich oder direkt am Fluss unter der Opelbrücke hindurch. Der Vorgängerbau wurde 1927/28 von Opel mitfinanziert, um Mitarbeitern von der anderen Mainseite die Fahrt mit der Fähre zu ersparen. Nach der Unterführung weist eine der Regionalparkrouten etwas unscheinbar rechts ab. Der Radweg führt unter der B 43 und einem Laubengang von Hainbuchen hindurch. An der Fußgängerampel überqueren wir die Hauptstraße und fahren dann links kurz auf dem Radweg parallel zur Mainzer Straße.
Achtung: Schon bald weist ein Radwegschild geradeaus, das kleinere Regionalparkschild nach rechts in unsere Richtung.
Ringweg am Horlachgraben
Wir biegen links in eine junge Allee ein, der Beginn der Parkanlage Sainer. An einem Rondell stehen Bänke um einen natürlich entstandenen Flussstein. Der erinnert daran, dass der Main vor seiner Begradigung das gesamte Gebiet bestimmte. Wir folgen der Regionalparkroute.
Achtung nach der Bahnunterführung: oben rechts, wieder rechts und links am Bahndamm entlang. Kurz nach dem verwunschenen Teich im Beinesgraben führt der Weg über den Graben, der nun zum Horlach(e)graben wird. Er begleitet uns als wunderschöner grüner Ringweg um den Südosten von Rüsselsheim. Links lädt das Waldschwimmbad im Sommer zum Baden ein. Wenn es vom rechten ans linke Ufer der Horlache zurückgeht, direkt bis zur Straße durchfahren. Hier trennt sich die Regionalparkroute vom Graben, weil es keine Unterführung unter der Autobahn gibt.
Nun rechts auf der Straße die Autobahn überqueren.
Alte Opel-Rennbahn
Kleine Wege führen zum Horlachgraben zurück und noch einmal an ihm entlang. Die Regionalradroute überquert die Landstraße. Danach radeln wir rechts und wieder links durch die Felder geradeaus Richtung Wald. Am Boxer-Club fahren wir geradeaus hinein in den Wald und noch vor der nächsten Landstraße links. Am Ende stößt man auf eine überhöhte Steilkurve der Alten Opel-Rennbahn. Das verwunschene Betonoval von 1919 diente einst als Test- und Rennstrecke. Rundum ist alles zugewachsen, auf einer Aussichtsplattform sind historische Fotos zu sehen.
Der Weg führt links am Oval entlang, von dem man im weiteren Verlauf kaum etwas erkennt, bis zur Bahnstrecke. An dieser fahren wir links auf traumhaften Waldwegen bis zum Zielbahnhof Nauheim. Gegenüber dem Bahnhofsgebäude bietet der Hessische Hof regionale und griechische Küche – auch in einem Biergarten. Auf der anderen Seite der Bahnstrecke führt der Radweg bei Bedarf sechs Kilometer weiter nach Groß-Gerau. Am Bahnhof Dornberg halten dort S 7 und RE Richtung Frankfurt.
Region
Touren-Charakter
Sehr flache Strecke fast ausschließlich im Grünen; viel Asphalt, einige gut befestigte Wege
Ausgangspunkt
Bahnhof Mainz-Bischofsheim; mit Lift
Endpunkt
Bahnhof Nauheim bei Groß-Gerau; barrierefreiDie Tour als Rundtour
Die Tour als RundtourWer nach der Alten Opel-Rennbahn an der Bahnstrecke rechts (statt links) fährt, kommt mit drei Kilometern mehr auf einer Rundtour zurück zum Ausgangspunkt in Bischofsheim.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.