Bruckmann CMYK quer
Radtouren am Wasser
fahrrad

Fahrrad Hessen: Kleines Main-Nidda-Dreieck

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:00 Std.
Länge:
25 km
Aufstieg:
60
Abstieg:
60

Grünes Frankfurt. Dank der Niddamündung in den Main bei Höchst können wir an beiden Flussradwegen wunderbar mitten durch Frankfurt radeln. Auch dank der Verbindung der Flüsse via GrünGürtel-Radweg und Grüneburgpark verläuft die Tour fast ununter­brochen durch begrünte Oasen der Metropole.

Beschreibung

Hauptwache

Aus den Tiefen des Bahnhofs Hauptwache tauchen wir im Zentrum der Bankenmetropole auf. Das barocke Gebäude der Hauptwache musste dem Bau des Tiefbahnhofs zunächst weichen, wurde aber originalgetreu wieder aufgebaut. Es steht etwas unscheinbar auf dem Platz umgeben von Wolkenkratzern, quer zu allen Hauptlinien. In und vor dem Café kann man das City-Leben auf sich wirken lassen. Die barocke Katharinenkirche wurde ein paar Jahre vor der Hauptwache gebaut, im Zweiten Weltkrieg zerstört und wiederaufgebaut.

Paulskirche

In den großflächigen Fußgängerzonen bis zum Main ist Radeln im Schritttempo erlaubt. Also los. Wir wenden uns nach Osten auf die Zeil, eine der Haupteinkaufsstraßen Deutschlands. Es geht gleich rechts Richtung Main in die Liebfrauenstraße, an der die gotische Liebfrauenkirche liegt. Nach Überquerung der Berliner Straße weitet sich rechts der Blick zur Paulskirche. In dem damals als Gotteshaus genutzten Gebäude tagte 1848 die Nationalversammlung, das erste gesamtdeutsche Parlament.

Römerberg

Nach Überquerung der nächsten Straße weitet sich wieder der Blick: Wir rollen über den Römerberg, der bis zu vier Meter über den früher sumpfigen Senken drumherum liegt. Warum das historische Rathaus auf der rechten Seite Römer genannt wird, ist unbekannt. Links liegt die spätgotische Alte Nikolaikirche und dahinter die Kunsthalle Schirn, weiter Richtung Main das Historische Museum.

Furt der Franken

Nach geballter Kultur, Geschichte und Gastronomie weitet sich bei Erreichen des Mainkais der Blick zum dritten Mal: der Fluss mit dem Eisernen Steg, einer Fußgängerbrücke aus dem 19. Jahrhundert. Zur Linken, etwas oberhalb der Alten Brücke, war früher vermutlich die Furt der Franken, die der Stadt ihren Namen gab. Eine Felsbarriere im Untergrund des Mains machte die Überquerung des damals breiteren Flusses möglich. Auch auf der Mainpromenade ist das Fahrradfahren erlaubt. Wenn zu viele Menschen unterwegs sind, kann man auf die Straße ausweichen. Flussabwärts unterqueren wir die Untermainbrücke und dann den Holbeinsteg, eine schicke Hängebrücke. Im Süden sehen wir das Museumsufer in Sachsenhausen mit unterschiedlichen Museumsbauten.

Westhafen

Hinter der Friedensbrücke begrüßt uns der Westhafen Tower. Wegen seiner rautenförmigen Fassade wird er auch »Größtes Ebbelweiglas der Welt« oder »Geripptes« genannt. Weil der Durchgang direkt am Mainufer sehr schmal ist, radeln wir rechts um den Rundbau herum. Seit den 90er-Jahren ist aus dem Industriehafen ein Jachthafen, umgeben von edlen Wohngebäuden mit einiger Gastronomie samt Strand, geworden. Wir radeln zum Mainufer und über die Flusskrebsbrücke zurück. Vor der Eisenbahnbrücke passieren wir das denkmalgeschützte Druckwasserwerk samt Restaurant.

Griesheim

An der Eisenbahnstrecke entlang werden wir zur Gutleutstraße geführt. Auf der fahren wir links. Wir bleiben anderthalb Kilometer zwischen Gewerbebetrieben auf dem Radweg auf der linken Seite. Vor der nächsten Eisenbahnbrücke radeln wir zurück ans Mainufer, wo wir vom Orange Beach erwartet werden: Gastronomie und Strandleben direkt am Fluss. Hinter der Europabrücke der A 5 verschwindet die Hektik der Metropole völlig. Spielplätze und Beachvolleyballfelder bereichern den Grünstreifen. In der Staustufe Griesheim arbeitet ein Wasserkraftwerk. Will man hier mit dem Rad ans Südufer, muss man ein paar Stufen hinauf.

Niddamündung

Direkt danach steht eine weitere kurze Straßenpassage mit Gewerbeumgebung an. Zurück direkt am Main gelangen wir in die Wörthspitze, eine lang gestreckte Halbinsel an der Niddamündung in den Main. In der Grünanlage kann man bis zur Spitze gelangen. Der Radweg geht vorher rechts ab und überquert auf einer für Radler etwas steil geratenen Fußgängerbrücke die Nidda nach Frankfurt-Höchst. Die Altstadt samt Altem Schloss erhebt sich über dem Main­ufer. Wer die Mündung sehen möchte, kann ein paar Meter abwärts nach links fahren, vorbei am barocken Palast und Garten der Gebrüder Bolongaro. Wir fahren am Fuß der Brücke aber rechts an der Nidda entlang flussaufwärts. Nach Unterquerung der nächsten Niddabrücke bringt uns die übernächste zurück auf die Südseite des Flusses nach Alt-Nied. Wir biegen direkt links ab und kommen wieder ans Niddaufer.

Grill'scher Altarm

Der perfekte Flussradweg lässt uns in ruhigem Grün durch Frankfurt radeln. Kurz macht der Radweg einen Bogen um einen naturbelassenen Leinpfad, um am Höchster Wehr wieder zum Fluss zu führen. Hier ist durch Renaturierung ein Umgehungsgerinne geschaffen worden. Was den Fischen zum Aufstieg dient, nutzen Menschen zum Verweilen im Fluss. Kurz darauf grenzt eine sandige Bahn an den Radweg, die zum Reitclub Georgshof gehört. Auch Polo wird hier gespielt. Das Gelände mit Strandbar und Biergarten ist über den nächsten Abzweig rechts zu erreichen. Dann vereinigen sich Niddaradweg und GrünGürtel-Radweg mit der von Norden kommenden Safari-Route. Verlockend sind mehrere Altarme der Nidda, zuletzt der größte und frei zugängliche Grill'sche Altarm mit Rastplätzen. Dieser Altarm soll per Renaturierung wieder ans Flussbett angeschlossen werden, wenn das Sossenheimer Niddawehr gegenüber rückgebaut wird.

Westkreuz

Jetzt kommt das Westkreuz Frankfurt mit seinen Autobahnbrücken. Die niedrigste verläuft 1,75 Meter über dem Weg und kann hochgewachsenen Radlern gefährlich werden. Nach dem letzten Brückenarm verlassen wir gemeinsam mit GrünGürtel- und Safari-Radweg Nidda und Niddaradweg nach rechts Richtung Messe/Hauptbahnhof. Die GrünGürtel-Zeichen werden zahlreicher. Auf den Safari-Zeichen gibt das kleine rot-weiße Regionalparkzeichen die Richtung an.

Messeturm

Ein Asphaltband führt uns durchs Grün auf eine doppelte Brückenunterführung zu. Achtung: Zwischen Eisenbahn- und Autobrücke gehts links. Geradeaus kann man nach einem Kilometer das Rebstockbad, ein Erlebnishallenbad mit Saunalandschaft, erreichen. Über die Straße geht es geradeaus in den Park. Dort nach hundert Metern rechts, ein Schild fehlt. An der Sternbrücke unterqueren wir die Rödelheimer Landstraße und überqueren kurz darauf die hier beschauliche B 44. Schon sind wir in einer Kleingartenanlage, über deren Gärten sich rechts der Messeturm erhebt. Mit stattlichen 256,5 Metern war er einige Jahre das höchste Hochhaus Europas.

Ginnheimer Spargel

Auf der etwas unübersichtlichen Kreuzung unter der Hochstraße fahren wir nach der Unterquerung kurz links und nach hundert Metern wieder rechts, nunmehr an der Bahnlinie entlang. Wir verlassen den GrünGürtel-Radweg und nehmen mit der Safari-Route die Bahnunterführung. Der Radweg verläuft bald parallel zur A 66. Durch das Grün hindurch sehen wir jenseits der Autobahn den 337 Meter hohen Europaturm, »Ginnheimer Spargel« genannt.

Grüneburgpark

Wir bleiben weiter im Grün: im Grüneburgpark. An der Strecke liegen Botanischer und Koreanischer Garten, Palmengarten, griechisch-orthodoxe Georgioskirche und der moderne Campus Westend der Goethe-Universität. Von der Simon-Bolivar-Anlage mit einer Büste des südamerikanischen Unabhängigkeitskämpfers geht es auf dem Grüneburgweg nun diagonal in die Frankfurter City.

Fressgass-Finale

Den Abzweig der Safari-­Route nach rechts kann man leicht verpassen. Die Straße Im Trutz führt uns in den Park Bockenheimer Anlage. Nun führt die Safari-Route links ab zum Zoo, während wir uns rechts am See entlang der Alten Oper nähern. Das wiederaufgebaute Konzerthaus von 1873 bis 1880 markiert das nördliche Ende der Großen Bockenheimer Straße. Die wird samt ihrer Fortsetzung, der Kalbächer Gasse, Fressgass genannt. Genau das, was Radler nach dieser Tour gebrauchen können. Hier dürfen wir wieder im Schritttempo fahren und kommen auf der Biebergasse zurück zur Hauptwache.

Touren-Charakter

Zum größten Teil asphaltierte Radwege an den beiden Flüssen und in verschiedenen Grünanlagen; dazu kleinere Wege und Straßen sowie legal befahrbare Fußgängerzonen

Ausgangspunkt

S- und U-Bahnhof Frankfurt-Hauptwache; barrierefrei

Endpunkt

S- und U-Bahnhof Frankfurt-Hauptwache; barrierefrei

Campus Westend

Am Grüneburgpark lohnt sich ein Abstecher in das sehenswerte Universitätsgelände. Rund um das IG-Farben-Haus und den Theodor-W.-Adorno-Platz begeistern moderne Kunst und Architektur.

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