Fahrrad Hessen: Auf dem Grünring und am Main

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Über den Bieberer Berg

Auf der Südseite des Bahnhofs Offenbach-Ost gehts vom Bahnhofsgebäude aus gesehen links parallel zur Bahnstrecke. Dieser Weg ist auch als Zubringer zur Regionalpark-Rundroute beschildert. Den Grünring Offenbach, der als »GrünrinG vom Main zum Main« beschildert ist, und die Regionalpark-Rundroute erreicht man nach wenigen Metern. Ein paar Höhenmeter kann man sich sparen, indem man vor der Bahnunterführung oben auf der rechten Spur bleibt. Wenn kurz darauf die Straße nach rechts von den Gleisen wegführt, bleiben wir zunächst an der Bahnstrecke und lassen uns vom nagelneu asphaltierten Radweg in den bewaldeten Leonhard-Eißnert-Park führen.

Dann rechts Richtung Kriegerdenkmal-Rondell, aber schon vorher wieder links dem etwas versteckten Radwegschild folgen. Den kleinen Anstieg im Park verdanken wir jenem Bieberer Berg, nach dem das Fußballstadion der Offenbacher Kickers benannt ist. Das lassen wir links liegen, überqueren dabei die Bundesstraße und fahren weiter geradeaus dem völlig verwitterten Radschild nach.

Wetterpark Offenbach

Unsere Route führt immer geradeaus, am Ende kurz links, rechts und wieder links auf den Heusenstammer Weg. Danach wieder rechts auf die Hölderlinstraße. Wir bleiben auf der Regionalparkroute und dem Grünring Richtung Wetterpark, dessen automatische Wetterstation man nun schon sieht. Verschiedene Messgeräte hinterm Zaun werden auf Tafeln ausführlich erklärt und aktuelle Werte angezeigt.

Die Zentrale des Deutschen Wetterdienstes liegt erst später an unserer Route. Das Besucherzentrum ein paar Meter unterhalb ist zugleich das zweite Regionalpark Portal. Hier bekommt man jede Menge Informationsmaterial. Regionalpark-Rundroute und Grünring führen nun weiter die Straße hinunter und dann rechts. Wenn man erst durch den Phänologischen Garten des Wetterdienstes fährt, bekommt man Wettererscheinungen erklärt und einen Wettersatelliten in einem Viertel der Originalgröße zu sehen. Am Ende links stoßen wir sofort auf die bewährten Radwege Regionalpark-Rundroute und Grünring.

Grünring-Geschichte

Am Hainbach führt die Regionalpark-Rundroute geradeaus, während wir dem Grünring nach rechts folgen. Bei Burger King und Nazar Kebap gehts leider ohne Beschilderung kurz rechts auf der Waldstraße, aber sofort wieder links. Dann folgen wir halb rechts dem nichtasphaltierten Pfad. Nach Überquerung der Senefelderstraße liegt ein Schild umgestoßen im Gras, das uns halb links führen sollte. Am schönen Pausenplatz wird die Entstehungsgeschichte des Grünrings auf einer Tafel erzählt. Die Idee einer grünen Route um die Stadt entstand, als 1987 die Planung einer südlichen Umgehungsstraße um Offenbach aufgegeben wurde.

Aussichtspunkt Buchraingebiet

An der Oswald-von-Nell-Breuning-Schule kann man links auf der gleichnamigen Straße zum Waldschwimmbad fahren. Bei McDonald's geht es weiter geradeaus, aber am Ende der Straße halb rechts. Nun kommen wieder ein paar Höhenmeter. Sie verschaffen uns einen Ausblick zurück auf Kleingärten und die grüne Stadtlandschaft, den man von einer Bank aus genießen kann. Durchs Wohngebiet geleitet uns der Grünring noch ein Stückchen bergauf, bevor es auf einer wunderschönen Waldstrecke wieder bergab geht. Schließlich unter dem Taunusring der B 43 hindurch, dahinter links und rechts.

Kaiserlei

Es geht weiter im Wald. Der Waldweg leitet in eine Straße über, die vor dem Bahndamm nach rechts abzweigt und dann unter der Bahn hindurchführt. Nach der Unterführung fädeln wir uns links in einen Grünstreifen zwischen den Straßen ein. Man fährt durch einen Park mit Pavillon und anderen Attraktionen. Fortsetzung ist ein Alleeradweg in der Mitte des August-Bebel-Rings. Hier liegt rechts die Zen­trale vom Deutschen Wetterdienst und ein wenig weiter das bekannte Ledermuseum. Der hohe schlanke Kirchturm am Ende des August-Bebel-Rings gehört zur polnischen katholischen Gemeinde.

Im Kreisverkehr wenden wir uns links. Man sieht die Hochauto­bahn über dem Riesenkreisverkehr Kaiserlei. Weil dieser komplett umgewandelt wird, wirkt alles etwas unübersichtlich. Hier und da fehlen vorübergehend Radwegschilder. Die Orientierung für unsere Route ist ganz einfach: immer auf dieser Seite der Autobahn bleiben. Unterhalb der Fahrbahnbrücke führt ein schmaler Radweg nach Norden direkt zum Main.

Hafen Offenbach

Am Main fahren wir rechts. Bald geraten wir in die letzten Baustellen vom Hafen Offenbach. In den vergangenen Jahren ist aus dem Industriehafen ein neues Stadtviertel entwickelt worden. Der blaue ehemalige Hafenkran ist zu einem begehbaren Kunstwerk mit Aussichtplattform geworden. Verschiedene Restaurants mit Außenbestuhlung laden zur Rast mitten in modernster Architektur.

Schloss Isenburg

Es geht weiter auf dem Mainradweg. Durch die Bäume schimmert rot die Renaissancearchitektur von Schloss Isenburg. Die Grafen von Isenburg gaben Offenbach einen entscheidenden Impuls, als sie um 1700 aus Frankreich geflohenen Hugenotten Glaubensfreiheit versprachen. Genutzt wird das Schloss heute von der Hochschule für Gestaltung. Eine Runde ums Gebäude lohnt sich, weil die Fassade zur Stadt hin mit Arkadengängen völlig anders gestaltet ist als die wehrhaft wirkende Seite zum Fluss hin.

Klimaroute

Kurz darauf erreichen wir die Hauptstation Flussstadt der neuen Klimaroute, die von Offenbach am Main entlang bis Kelsterbach führt. Informationen zum Klimawandel sollen vermittelt werden, indem man die Funktion der Flüsse hier und in aller Welt gegenüberstellt. Ein paar Meter weiter folgt die Station Flusskultur. Dazwischen drechselt sich ein Bahngleis in die Luft und wird so zum Kulturgleis. Das Kunstwerk von 2009 will an die Doppelhelix im menschlichen Erbgut erinnern. Kurz darauf ein weiteres Industriedenkmal.

An der ehemaligen Anlegestelle für Tankschiffe wurden Chemikalien gelöscht, die durch Rohre über die Mainstraße zum Werk gepumpt wurden. Dahinter führt der Grünring rechts ab. Wir bleiben auf der perfekten Flussroute mit sanfter Asphaltierung in sattem Grün. An der Klimarouten-Station Flussatmosphäre führt ein Steg symbolisch von der Troposphäre hinauf zur Thermosphäre. In der großen Mainschleife mitten im Naturschutzgebiet liegt das Strandbad Schultheis-Weiher. Auch am Main gibt es immer wieder Gelegenheit, sich niederzulassen.

Schloss Rumpenheim

Schließlich thront das Rumpenheimer Schloss über der Mauer am Main. Ein Blick in den Schlosshof lohnt sich. Das Herrschaftshaus wurde im 18. Jahrhundert zu einem Schloss ausgebaut. Lange war es eine Ruine, die in den 70er-Jahren von Hochhausplänen bedroht war. Schließlich wurde die Ruine durch den Einbau von Eigentumswohnungen gerettet. Der Schlosspark mit evangelischer Schlosskirche ist eine Oase. Unsere Route führt am Ende des Schlossparks nach rechts.

Am Urmain

An der Ecke ist die Regionalpark-Rundroute vom Main kommend zu uns gestoßen. Sie führt uns am Kuhmühlgraben entlang. Dieser Grünzug geht auf einen Arm des Urmains zurück. Der am Ufer verlaufende Geleitsweg weist auf die ehemalige Handelsstraße hin, die damals von Frankfurt über Nürnberg bis Augsburg führte. Schließlich fahren wir links und überqueren dabei den Urmain-Kuhmühlgraben.

Achtung bei der Überquerung der Mühlheimer Straße alias B 43: Das Schild an der Fußgängerampel auf der anderen Straßenseite weist nach links, scheinbar an der Hauptstraße entlang. Tatsächlich geht es aber in der Verlängerung unseres bisherigen Wegs auf der anderen Seite geradeaus weiter. Ein kleiner Anstieg dient im Wesentlichen dazu, die Bahngleise zu überwinden. Nach der Stahlkon­struktion, von der aus der Bahnhof bereits zu erahnen ist, fahren wir rechts unter einem weiteren Gleis her. Danach ist man rechts nach wenigen Metern wieder am Bahnhof Offenbach-Ost.

Mainfähre

Am Schloss Rumpenheim kann man mit einer kleinen Fähre auf die andere Mainseite übersetzen und dort zum Beispiel dem Radweg R 3 folgen.