Fahrrad Hessen: An Rhein, Altrhein und Main

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Zur Rheinschiffsmühle

Vor dem Bahnhof Mainz-Gustavsburg folgen wir rechts zunächst dem hessischen Fernradweg R 6, dem Rheinradweg und der Regionalpark-Rundroute nach Osten. An der Schranke fahren wir rechts und über alle Bahngleise hinweg geradeaus. Dann geht es mit der Radwegbeschilderung rechts in die kleine Allee, die auf der Mitte der Straße Im Weiherfeld verläuft. Schon ist man im Grünen am Rheindeich.

Der Weg führt alternativ auf dem Deich oder vor Westwind geschützt am Fuß entlang. Nach Unterquerung der Weisenauer Autobahnbrücke folgen wir entgegen der Radwegbeschilderung bei der nächsten Querstraße rechts der Straße Richtung Rhein zur Historischen Schiffsmühle. Am Parkplatz sieht man schon links den Steg in den Rhein mit dem schwimmenden Holzgebäude samt riesigem Wasserrad. Die Rheinschiffsmühle ist auf dem Stand von etwa 1900 wieder in Betrieb gesetzt worden. Ginsheimer Altrhein Ein paar Meter flussaufwärts teilt sich der Fluss: Der schmale Ginsheimer Altrhein gibt dem Radweg nun ein besonderes Flair. Wir radeln links, vorbei an futuristischen Sitzsteinen, zurück auf den Deich. An den schmiegen sich nun die Häuser von Ginsheim.

Ein Deich als Vorgarten. Der Ginsheimer Kran erinnert an die ehemalige Kies- und Sandbaggerei. Hier beginnt der schönste Teil des Orts: ein lang gezogener Platz mit vielen Bäumen, Sportboothafen und Einkehrmöglichkeiten. Mit der Fähre Johanna kann man auf dem schmalen Altrheinarm zur romantischen Nonnenau übersetzen. Bauschheimer Rundweg Jetzt Vorsicht: nicht dem ersten Schild links nach Bauschheim folgen, sondern weiter auf oder am Deich radeln! Schließlich biegen wir mit der Regionalparkroute, deren Beschilderung zuvor lückenhaft ist, nach links ab zum Bauschheimer Rundweg.

Noch mal Vorsicht: An der nächsten Kreuzung links dem Regionalparkschild und nicht dem dominanteren Radwegschild nach rechts folgen. Danach kommt eine Spitzkehre nach rechts, deren Schilder sich im sommerlichen Grün verlieren. Am nächsten Abzweig stoßen wir auf den Bauschheimer Rundweg, dem wir nach rechts fast einmal um den Ort folgen. Gleich am Anfang, bei der Überquerung der Landstraße, ist eine gute Gelegenheit für einen Abstecher zur evangelischen Saalkirche von 1712 und dem davor stehenden Brunnen samt einiger Fachwerkhäuser. Weiter auf dem Bauschheimer Rundweg. Nachdem sich die Regio­nalparkroute nach rechts verabschiedet hat, bald wieder Vorsicht. Wenn es nach dem Friedhofsparkplatz rechts in die Straße Im Grundsee geht, verlockt ein Radwegschild dazu, gleich wieder nach links zu fahren. Ein Schild des Bauschheimer Rundwegs fehlt hier.

Das müsste geradeaus zeigen. Wir bleiben auf der Straße, die am Ende nach links bis zur Brunnenstraße führt, an der wir nach Überquerung der Fußgängerampel rechts auf der linken Straßenseite fahren. So werden wir zweimal links zum eingezäunten Waldsee und schließlich nach rechts in den Wald geführt.

Zur Bauhaussiedlung

Kaum aus dem Wald heraus, verlassen wir den Bauschheimer Radweg und folgen einem weiteren Regionalparkweg nach Bischofsheim. Links und rechts liegen Erdbeer-, Spargel- und Zuckerrübenfelder, vor uns haben wir einen grandiosen Blick auf die Höhen des Taunus samt Feldberg. Es geht über die Autobahn. In Bischofsheim ist das neue Ahornquartier begrünt mit Maulbeerbäumen und Mispeln, garniert mit einem Originalstück der Berliner Mauer.

Direkt dahinter sind die Radschilder im Baum versteckt: Es geht links parallel zur Bahnstrecke, wo denkmalgeschützte Gebäude der Eisenbahnersiedlung Jerusalem im Bauhausstil warten. Der Radweg leitet in die Schulstraße mit Neuem und Altem Rathaus. Auf der linken Straßenseite werden wir sanft über die Bahnstrecke am Bahnhof Bischofsheim geführt. Elegant lotst die Radwegbeschilderung hinter der Häuserzeile an der Flörsheimer Straße zum Ortsrand.

Gustavsburg

Hier sieht man schon den Maindeich, den man nach links fahrend bald erklimmt. Am Ende der Kleingartenanlage kann man einen kleinen Abstecher zur ausgeschilderten Geo­-desia-Stele am Main machen. Dahinter verbirgt sich eine metallene Markierung des 50. Breitengrads, der das gesamte Rhein-Main-Gebiet durchzieht. Dem Radweg am Main folgend, radeln wir unter der Autobahnbrücke und der Hochheimer Eisenbahnbrücke mit Jugendstilelementen hindurch. Vor der Brücke nach Mainz-Kostheim liegt eine beliebte wilde Badestelle am Main. Nach Unterquerung der Brücke geht es automatisch links. Wir folgen geradeaus dem Regionalparkschild zum Burgpark. Ein hölzerner Torturm erinnert an die Festung des schwedischen Königs Gustav Adolf: die Gustavsburg. Deren Umriss ist mit Natursteinmauern aus Drahtschotterkörben markiert. Am Ende des Parks fahren wir nach links.

Mainspitzdreieck

Nun gelangen wir zur Mainmündung mit den Main Waves, den geschwungenen Betonliegen. Einfach genießen: Rhein und Main auf einen Blick, samt Mainz, Wiesbaden und Taunus. Auf der anderen Mainseite lockt das Freibad Maaraue. Sonnenbrandgefahr: Die frische Brise über die Flüsse lässt einen leicht die Sonneneinstrahlung vergessen. Irgendwann radeln wir die wenigen Meter zurück zum Bahnhof Mainz-Gustavsburg.

Historische Schiffsmühle

Die Rheinschiffsmühle Ginsheim lässt sich fast das ganze Jahr über an bestimmten Wochenendtagen mit Führung besichtigen (www.schiffsmuehle-ginsheim.de).