JBerg-Verlag
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Fahrrad Chiemsee-Chiemgau: Um Seeon

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:15 Std.
Länge:
20 km
Aufstieg:
250 m
Abstieg:
250 m

Zwischen Eiszeitseen und der Alz. In einem großen Kreis geht es rund um Seeon mit seinem Kloster und dem See. Dabei streifen wir unbekannte Moore, große Kunstwerke von Heinrich Kirchner, die Alzschleife, keltische Ausgrabungen und eiszeitliche Seen.

Beschreibung

Ins Moor

Wir starten am großen Parkplatz vor dem Kloster Seeon und fahren, das Kloster im Rücken, geradeaus auf der kleinen Straße in Richtung Wattenham. Gleich zu Beginn steigt der Weg minimal an; Wattenham, das etwas links von uns liegt, passieren wir geradeaus. Immer im leichten Auf und Ab geht es in westlicher Richtung weiter; kurz vor Oberbrunn biegen wir links ein, der Beschilderung nach Karlswerk folgend. Die Straße führt hinunter zur Hammerschmiede. Dahinter sind wir schon auf einem Waldweg durch das Moor unterwegs. Es lohnt sich, kurz abzusteigen und auf einem der Trampelpfade für wenige Schritte nach rechts zu gehen. Gerade im Herbst blühen hier viele Erikabüsche zwischen kleinen Birken und Kiefern, und das Moor duftet würzig und harzig zugleich. Unser Moorweg endet in einer kleinen Autostraße, der wir nach links folgen.

Kunst in Pavolding

So kommen wir nach Pavolding, einem kleinen Weiler, in dem jedoch der bekannte Chiemgauer Künstler Heinrich Kirchner wohnte. Mehrere seiner großen Skulpturen finden sich rund um die mächtige Linde am Mühlrad. Aber auch vor dem Kloster Seeon stehen drei Figuren, die er geschaffen hat.Nach einer kurzen Rast folgen wir weiter der Straße über eine Kurve und kommen leicht bergauf in den nächsten Weiler, Roit­ham. An der Kapelle fahren wir geradeaus und stoßen kurz darauf auf eine größere Autostraße. Dieser müssen wir etwa 300 Meter nach rechts bergab folgen, dann biegen wir gleich an der ersten Möglichkeit nach links ein und folgen der kleineren Straße.

Entlang der Ischler Achen

Sie führt uns an den Häusern von Maisham vorbei, und schon radeln wir mit etwas Abstand an der Ischler Achen entlang. Am Sägewerk bleiben wir geradeaus und erreichen Ischl mit seiner hübschen Kirche St. Martin, die innen noch ein spätgotisches Netzrippengewölbe trägt. In Ischl treffen wir auf eine Autostraße, und auf dem parallel dazu verlaufenden Radweg fahren wir nach links.

Archäologische Funde

Gleich darauf können wir rechts einen Abstecher zu einem Gräberfeld unternehmen. Weiter dem Radweg folgend, werfen wir noch einen Blick auf die kleine Alzschleife, bevor wir in den Wald eintauchen. Die nächste große Autostraße überqueren wir geradeaus, und erneut nach rechts fahrend können wir mit einem Abstecher ein rekonstruiertes Hügelgrab besichtigen. Dann folgen wir den Radwegschildern nach Seeon, die uns bald nach links über die Felder an den Ortsrand von Seeon lotsen. Übrigens ist in vielen Karten an dieser Strecke noch der Eglsee eingezeichnet. Dieser Toteissee ist heute so gut wie verlandet; wer genau hinsieht, entdeckt noch seine ursprüngliche Form, auch wenn auf seinem Grund schon eine saftige Wiese wächst. Nur nach einer langen Regenperiode sammelt sich dort noch etwas Wasser. In Seeon am großen Kreisverkehr müssen wir uns dann entscheiden. Nach links geht es direkt zurück zum Kloster, geradeaus können wir die Radtour noch mit einem Besuch des Griessees verlängern.

Zum Griessee

Dafür folgen wir dem Radweg in nördlicher Richtung und biegen dann kurz nach der Wegkapelle in die kleine Nebenstraße ein. Der Griessee ist bereits ausgeschildert. Alle Abzweigungen ignorierend, sie sind nur für Wanderer geeignet, folgen wir dann der größeren Straße nach links und erreichen den Parkplatz. Hier können wir nach links zum Griessee radeln. Ein kleines Strandbad mit einer grünen Liegewiese und einigen bequemen Stegen ermöglicht so einen wunderbaren Radtourausklang beim Baden. Gleich neben dem Griessee liegt der Brunnensee; beide Seen gehören wie die Eggstätter Seen­platte zu den Toteisseen. Sie lassen sich am besten auf einem kleinen Spaziergang erkunden.

Rückfahrt

Wir folgen der kleinen Straße nach Großbergham. Dort bremst uns der Landgasthof Griessee zu einer Pause aus. Für die Rückfahrt wählen wir nach links die Straße, die direkt nach dem Gasthof beginnt. Sie bringt uns über Felder durch ein Waldstück in südlicher Richtung zu einer größeren Autostraße, die wir geradeaus überqueren. Nach den Häusern von Thalham halten wir uns links und erreichen wieder die Autostraße. Dieser folgen wir nun nach rechts, biegen dann aber links in den Seeleitenweg ein, der uns zum Seeoner See führt, wo wir jetzt nur noch nach rechts dem Seerundweg folgen. Er bringt uns zur kleinen Halbinsel, auf der das Kloster Seeon liegt. Nun ist noch Zeit für eine Besichtigung. Vor allem die doppeltürmige Klosterkirche und die Wirtschaft sind einen Stopp wert. Das Kloster wurde 994 vom Pfalzgrafen Aribo I. auf einer Insel im Seeoner See gegründet. In den gut 800 Jahren seines Bestehens war es stets ein bedeutendes Kulturzentrum, das die kirchliche und weltliche Entwicklung des heutigen Chiemgaus bestimmte. Heute ist das Kloster mit seinen dicken Zwiebeltürmen über einen aufgeschütteten Damm zugänglich. Zu unserem Startplatz geht es an der kleinen St.-Walburgis-Kirche vorbei zurück.

Touren-Charakter

Schöne Rundtour, fast ausschließlich auf Nebenstraßen oder Radwegen durch das leicht hügelige Seeoner Land. Die Tour lässt sich abkürzen. Bademöglichkeiten im Sommer!

Ausgangspunkt

Kloster Seeon, Parkplatz

Endpunkt

Kloster Seeon, Parkplatz

Heinrich Kirchner 1902 in Erlangen geboren, war Heinrich Kirchner einer der großen deutschen Künstler des 20.Jahrhunderts. Er lebte nach dem Krieg und bis zu seinem Tod 1984 in Pavolding. Seine Plastiken von Menschen und Tieren sind stark reduziert. Sie besitzen, weil nichts ablenkt, eine ungeheure Ausdruckskraft und wirken deshalb auch auf große Entfernung. Es gibt einen 20 Kilometer langen Heinrich-Kirchner-Skulpturenweg zwischen Seeon, Truchtlaching und Seebruck sowie ein eigenes Museum in Seebruck.

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