JBerg-Verlag
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Fahrrad Chiemsee-Chiemgau: Durch die Kendlmühlfilzen

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
39 km
Aufstieg:
100 m
Abstieg:
100 m

Das Moor am Chiemsee. In der Kendlmühlfilzen wurde bis in die 80er-Jahre hinein großflächig Torf abgebaut. 1976 hatten sich die Bürger dafür eingesetzt, diese einzigartige Landschaft zu bewahren. 1988 wurde der Torfabbau endgültig eingestellt und das Gebiet unter Naturschutz gestellt.

Beschreibung

Zum Torfbahnhof

Wir beginnen unsere Radtour am Parkplatz hinter dem Gasthof Zur Post in Grassau und fahren auf der Moosbachstraße nach Obermoosbach. Am Wanderparkplatz vorbei geht es auf geradem Weg direkt in das große Moorgebiet. Dort, wo ein Verbotsschild uns Radler am Weiterfahren hindert, lassen wir unsere Räder stehen und gehen ca. 500 Meter weiter ins Moor zu einem Beobachtungsturm. Von ihm aus lässt sich das Moor in seinen verschiedenen Zuständen von völlig ausgebeutet bis naturnah bestens beobachten. Wieder zurück am Schild biegen wir links ab und fahren jetzt ca. 600 Meter nach Westen, um dann nach links wieder aus dem Moorgebiet herauszufahren. Kurz vor der Autostraße geht es nach rechts. Über einen schmalen Wiesenweg können wir hier einen Abstecher zum alten Klaushäusl machen. Wieder zurück folgen wir dem »Grenzenlos Wanderweg« nach Rottau. An der Kirche vorbei radeln wir durch die Dorfstraße in die Eichetstraße, die uns wieder ins Moor zurückbringt. Rechts liegen große Torfabbauflächen, die langsam wieder im gestauten Wasser versinken. Vor der Bahnlinie München–Salzburg biegen wir rechts auf die ungeteerte Straße ab. Parallel zu den Gleisen kommen wir zu dem alten Torfbahnhof, der sich im Rahmen der Renaturierung der Filze zu einem Technikmuseum gemausert hat. Hier wurde der frisch abgebaute Torf in Eisenbahnwaggons umgeladen. Von Anfang Mai bis Anfang November gibt es Führungen im Museum und eine Fahrt mit der Feldbahn (Sa und So 11 Uhr und 14 Uhr, zusätzlich Mi vom 1. Juli bis 30. September). Im Moor selbst findet man auch auf den freigegebenen Wegen immer noch die Gleisreste der Torfbahn. Sie verschwinden langsam, aber sicher im Untergrund, können jedoch Radfahrer zum Stürzen bringen. Deshalb sind viele dieser Wege für Fahrräder gesperrt.

Auf den Westerbuchberg

Vom Torfbahnhof aus folgen wir weiter »unserer« Straße, die sich langsam von der Bahn abwendet. Nach gut zwei Kilometern weist uns ein Schild nach links Richtung Westerbuchberg. Der Ort liegt auf einem Moränenhügel, der in der vorletzten Eiszeit entstanden ist. Das bedeutet: runterschalten und kräftig treten. Aber keine Sorge, es sind nur 50 Höhenmeter. Der schattige Wald verhindert, dass wir zu sehr ins Schwitzen kommen. Eigentlich biegt unser Weg kurz vor dem Ortseingang links Richtung Übersee ab, den kurzen Abstecher zu der uralten Dorfkirche von Westerbuchberg und die einmalige Aussicht auf die Kendlmühlfilzen und die Berge um das Tal der Tiroler Achen wollen wir aber auf keinen Fall versäumen. Die Dorfkirche von Westerbuchberg stammt aus der Zeit um 1200, ihre Innenwände sind mit Fresken bedeckt. Eine besondere Seltenheit ist der linke Seitenaltar mit den 14 Nothelfern, der als Fresko an die Wand gemalt ist.

Überm See

Wir fahren zurück zur Abzweigung, dann folgen wir den Wegweisern nach Übersee. An der neugotischen Backsteinkirche St. Nikolaus vorbei überqueren wir die Bahnstrecke und erreichen schließlich in Feldwies die Autobahn. Ein Tunnel bringt uns auf die andere Seite und direkt zum Ufer des Chiemsees. Der Radweg führt dicht am Ufer entlang, Bademöglichkeiten gibt es sowohl im Strandbad als auch an zahlreichen ausgewiesenen Uferbereichen.Der Weg führt uns weit hinaus in das riesige Flussdelta, das die Tiroler Achen im Laufe der Jahrtausende aufgeschüttet hat. An der Nikolauskapelle vorbei kommen wir zu einem Beobachtungsturm, auf dem sogar ein starkes Fernglas montiert wurde. Mit ihm lassen sich die zahlreichen Vögel beobachten, die in den flachen Uferzonen nach Nahrung suchen. Über den Heinrichswinkel erreichen wir wieder das Strandbad, fahren nochmals unter der Autobahn durch und links durchs Dorf zur Hauptstraße. Jetzt geht es ca. 100 Meter nach rechts und dann links auf dem Waldweg (Wegweiser »Grabenstätt«) zur Tiroler Achen. Der Dammweg nach rechts bringt uns zu einer Fußgängerbrücke, etwa 500 Meter danach überqueren wir die Tiroler Achen. Die Wegweiser »Staudach« führen uns in mehr oder weniger großem Abstand zum Fluss Richtung Staudach-Egerndach. Kurz vor Hub halten wir uns rechts und erreichen direkt an der Achenbrücke den Fluss. Den letzten Kilometer geht es auf der großen Dorfstraße zu unserem Ausgangspunkt zurück.

Touren-Charakter

Einfache Radtour durch die renaturierte Kendlmühlfilzen zum Chiemsee. Rückfahrt entlang der Tiroler Achen. Lässt sich ohne die Runde zum Aussichtsturm abkürzen. Badesachen nicht vergessen!

Ausgangspunkt

Grassau, Parkplatz hinter dem Gasthof Zur Post

Endpunkt

Grassau, Parkplatz hinter dem Gasthof Zur Post

Museum Salz & Moor im Klaushäusl

In der alten Pumpstation der Soleleitung von Bad Reichenhall nach Rosenheim ist seit 1995 ein Technikmuseum untergebracht. Eindrucksvoll wird hier gezeigt, dass man bereits zu Beginn des 19.Jh. Maschinen bauen konnte, die 200Jahre lang einwandfrei ihren Dienst taten.

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