Fahrrad Chiemsee-Alpenland: Von Laufen nach Schönram
Traktorensammler, Dorfbrauerei und ein wunderschönes Moor. Der Rupertiwinkel gehört zwar ziemlich genau seit 200 Jahren zu Bayern. Die Prägung, die ihm die jahrhundertelange Herrschaft der Salzburger Bischöfe verliehen hat, ist aber nicht zu verbergen.
Zu den Bundwerkstadeln
Wir beginnen unsere Fahrt am Oberen Tor von Laufen und radeln die Tittmoninger Straße stadtauswärts. Nach etwa 300 Metern biegen wir links in die Teisendorfer Straße ein. Wir fahren unter der Bahnlinie durch und nehmen kurz danach rechts die Lindenstraße, die uns nach Biburg bringt. Dort überqueren wir die Bahngleise, fahren durch das Gestüt Biburg und biegen dann rechts nach Pfaffing ab. Bei dem großen Sägewerk geht es wieder nach links, dann, an der breiteren Straße, rechts zur Abzweigung nach Pölln und Hof mit seinem privaten Museum bäuerlicher Arbeitsgeräte.
Von Hof aus geht es dann direkt nach Kirchanschöring. Dort fällt das Rathaus besonders ins Auge, das von der Ostseite wie ein kleiner Bauernhof aussieht, von der Gegenseite wie ein moderner, aber architektonisch schön gestalteter Zweckbau. Wir biegen vor dem Rathaus links ab, fahren durch Voglaich und kommen nach Güßhübel, einem mächtigen Einödhof hoch oben auf einem Hügel.
Hier geht es nach rechts über Milzham nach Fronholzen. Direkt an der Straße steht ein Bauernhof. Seine Scheune mit kunstvollem Bundwerk wurde erst vor wenigen Jahren erbaut. Damit wird eine Tradition fortgesetzt, die in der Mitte des 19. Jh. seine Hochblüte hatte und überall im Chiemgau enorme Verbreitung gefunden hat.
Das Naturwaldreservat
Wir radeln etwas links versetzt weiter und erreichen nach knapp zwei Kilometern eine Querstraße, auf der wir nach links aufwärts einen Wald durchqueren. An seinem Rand führt uns rechts ein Weg mit einem etwas ungewöhnlichen Profil in den Wald: Er ist wie ein Damm aufgeschüttet. Diese Beobachtung ist auch richtig, bis 1950 war hier der Damm einer Feldbahn, mit der Torf aus der Schönramer Filz gefahren wurde. Diese Heidefläche war bis um 1850 ein intaktes Hochmoor, das dann durch Gräben entwässert wurde, um es anschließend aufzuforsten. Ab 1920 wurde systematisch Torf als Brennmaterial abgebaut und über eine Torfeisenbahn aus dem Moorgebiet gebracht.
Wir fahren einen guten Kilometer auf dem Dammweg, dann führt uns ein schmaler Weg nach rechts direkt in das Moorgebiet. Hier sind immer viele Spaziergänger unterwegs, also aufpassen! Auf dem Weg, er biegt später scharf links ab, lohnt es sich auch einmal vom Fahrrad abzusteigen, denn nur so kann man die artenreiche Vegetation, die in einem Moor wächst, genauer beobachten. Da ist zunächst der Wald, den man im Rahmen der Nutzung der ausgebeuteten und entwässerten Torfflächen gepflanzt hat. Man fährt an Heideflächen vorbei, die spärlich mit einzelnen Birken oder Kiefern bewachsen sind. Eine besondere Augenweide ist diese Heidefläche im frühen Frühjahr, wenn Erikabüsche den Boden in ein zartes Rosa tauchen. Sie werden einige Wochen später von dichten Wollgrasbüscheln in den Hintergrund gedrängt, diese wachsen näher am großen Moorsee, der im Rahmen der Renaturierung wieder aufgestaut wurde. Hier findet man auch den seltenen Sonnentau, eine fleischfressende Pflanze, die typisch für die nährstoffarme Torffläche ist. Im Laufe der Zeit wird dieser Moorsee jedoch wieder langsam verlanden, neuer Torf wird sich bilden, auf dem dann erste Pionierpflanzen wieder ihren Anfang finden.
Die Dorfbrauerei
An der Autostraße angekommen wenden wir uns nach rechts und erreichen den kleinen Ort Schönram mit seiner Dorfbrauerei und dem zugehörigen Bräustüberl, wo wir uns eine ausgiebige Rast genehmigen dürfen. Die kleine Kapelle gegenüber dem Bräustüberl prangt in reinster Neugotik. Anton Köllerer, ein Vorfahre der heutigen Eignerfamilie der Brauerei, ließ sie 1852 als Privatkapelle in diesem damals hochmodernen Baustil errichten.
Von Schönram fahren wir auf der Autostraße nach Moorwastl, biegen dort links ab und fahren auf der Feldstraße hinauf zum Hof Spitzer. Die Aussicht von hier oben auf die Berge um Berchtesgaden, auf den Untersberg und auch die Chiemgauer Berge über dem Högl ist einmalig. Das Kirchlein, das so markant am gegenüberliegenden Hügel steht, ist die Pfarrkirche von Weildorf, die wir in Tour 24 besucht haben. Von Spitzer geht es wieder abwärts nach Schign und am Ortseingang bei der Kapelle mit den Bauernheiligen Notburga, Isidor und Bruder Konrad nach links über die Felder nach Moosen mit der kleinen Vituskirche, die bis in die Zeit der Gotik zurückgeht. In Moosen halten wir uns links Richtung Abtsdorfer See. Er wird auf vielen Schildern umgangssprachlich nur Abtssee genannt. Auf unserer Fahrt erreichen wir eine Querstraße. Wir fahren nach links, am Hof Haarmoos vorbei zu einer weiteren Querstraße, die uns wieder nach links schnurgerade durch das Haarmoos führt. An der nächsten Fahrstraße geht es nach rechts hinauf nach Leobendorf. Wenn es die Jahreszeit erlaubt, kann man im Ort an der zweiten Abzweigung rechts zum Abtsdorfer See hinunterfahren und zum Abschluss der Tour noch ins Wasser springen.
Wir folgen der Hauptstraße und erreichen über Froschham Laufen an der Tittmoninger Straße. Ein paar Meter fahren wir noch nach rechts und schon sind wir zurück an unserem Ausgangspunkt, dem Oberen Tor.
Region
Touren-Charakter
Schöne Rundtour, fast durchwegs auf Nebenstraßen und ungeteerten Wegen mit tollen Ausblicken auf die Berchtesgadener Berge
Ausgangspunkt
Kirchanschöring, Bahnhof
Endpunkt
Kirchanschöring, BahnhofInformation
E-Bike Ladestation Laufen: Vor dem Rathaus, Schönram: Am Bräustüberl
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Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.