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Fahrrad Chiemsee-Alpenland: Von Freilassing nach Salzburg

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
34 km

In die Stadt des jungen Mozart. Eine große sportliche Leistung ist diese Radtour nicht, das wollen wir gerne ganz offen zugeben. Diesmal ist uns das Rad Mittel zum Zweck, um Salzburg, die wunderschöne alte Stadt, hautnah auf einem ausgedehnten Stadtrundgang zu erleben.

Beschreibung

Nach Österreich 

Wir starten in Freilassing am Salzburger Platz und fahren auf der Salzburger Straße zur Saalach-Brücke. Es ist nur ein kurzes Stück auf der belebten Straße, gleich beginnt ein bequemer Radweg. Den Fluss überqueren wir auf der Mauerkrone des Saalach-Kraftwerkes neben der Straßenbrücke. An diese Stelle werden wir am Ende unserer Radtour zurückkommen. Hier, in der Mitte des Flusses, verläuft übrigens die Grenze zwischen Österreich und Deutschland. Auf der österreichischen Seite der Saalach fahren wir unter der Straßenbrücke durch und dann auf dem Damm geradeaus durch den Auwald zunächst in nördlicher Richtung bis zu der Stelle, an der sich Salzach und Saalach vereinigen.

Entlang der Salzach 

Jetzt radeln wir am Salzachufer zurück Richtung Salzburg. Wenn es im Sommer heiß ist, könnten wir bereits jetzt eine kurze Pause einlegen und uns im Badesee von Herrenau abkühlen. Dieser wunderschöne See liegt in einer weiten Parklandschaft, im Hintergrund schauen der Predigtstuhl und der Hochstaufen zu uns herüber.Nach der Abfrischung oder der kurzen Schaurast geht es auf dem Dammweg weiter zur Autobahnbrücke. Dann überqueren wir auf dem Steg unter der Fahrbahn die Salzach. Auf der anderen Seite der Salzach radeln wir weiter Richtung Innenstadt. Bald unterqueren wir die Bahn und unternehmen dann auf der Höhe der nächsten Salzachbrücke, dem Müllnersteg, einen kurzen Abstecher nach links in den Mirabellgarten. Zusammen mit dem Schloss Mirabell gehört er zu den absoluten Highlights eines Salzburger Stadtrundgangs. Millionenfach fotografiert ist der Blick über das Schloss und den Mirabellgarten auf die Altstadt von Salzburg mit der darüber thronenden Festung. Die wenigsten Besucher wissen jedoch, dass der Garten und der Vorgängerbau des heutigen Schlosses seinen Ursprung in einer tiefen, aber verbotenen Liebe hatten. Bereits als Kanonikus hatte der spätere Bischof und Schöpfer des barocken Salzburg Wolf Dietrich von Raitenau die junge Salome Alt kennen und lieben gelernt und war ihr ein Leben lang trotz seiner Stellung als Priester und Bischof treu geblieben. Für sie ließ er als Wohnsitz ein Schloss bauen und nannte es nach ihr »Altenau«. Sein Nachfolger Markus Sittikus ließ die Lebensgefährtin des Bischofs vertreiben und nannte das Schloss fortan »Mirabell«, um auch die letzte Erinnerung an die Geliebte seines Vorgängers zu tilgen. Das Schloss wurde später als barocke Anlage neu aufgebaut, die Grundmauern des alten Schlosses blieben jedoch erhalten.

Zurück am Salzachufer radeln wir noch ein Stück weiter in Richtung Innenstadt. Die Altstadt ist nicht sehr groß, ein Fahrrad ist bei einer Besichtigung mehr hinderlich als nützlich. Deshalb stellen wir unser Fahrrad gerne an der nächsten Brücke, am Makartsteg, ab.

Salzburger Stadttour 

Der Rundgang, den wir jetzt vorschlagen, ist naturgemäß sehr willkürlich. Es gibt sicher hunderte Varianten, Salzburg zu erleben. Auf diesem Weg erreichen wir jedoch die wichtigsten Punkte der Barockstadt, obwohl diese Auswahl sicherlich auch persönlich ist.

Wir überqueren also die Salzach auf dem Makartsteg. Der Name ehrt den 1840 in Salzburg geborenen Historienmaler Hans Makart, der in Wien Karriere gemacht hat. Wir überqueren die beiden Straßen und schlüpfen in einen Durchgang, der uns zu der berühmten Getreidegasse führen wird. Der Durchgang, auch »Durchhaus« genannt, ist typisch für die Salzburger Altstadt. Wir gehen durch einen Innenhof, in dem früher die Waren abgeladen wurden, um sie dann, meist im Erdgeschoß, zu lagern. Dort waren auch Werkstätten und ein Pferdestall, im ersten Stock lagen die Büros, das »Kontor«, im zweiten Stock wohnte die Familie und oben unterm Dach die Angestellten, die Hausmädchen, die Fuhrknechte und die Gesellen.

Durch einen Gang erreichen wir schließlich die Getreidegasse mit ihrem ganz eigenen Flair, den man in Ruhe auf sich wirken lassen sollte. In jedem der Häuser ist ein Geschäft, ein Café oder eine Gaststätte, die Angebote reichen vom Touristenkitsch über Trachten bis hin zum erlesenen Schmuck oder zur feinsten Mode. Wenn wir uns sattgesehen haben, schlüpfen wir wieder durch ein »Durchhaus« und kommen auf den Universitätsplatz mit seinem Wochenmarkt vor dem Geburtshaus Mozarts. Ihm gegenüber steht die Kollegienkirche, die Universitätskirche von Salzburg. In internationalen Maßstäben gemessen ist sie neben dem Dom der zweitwichtigste Kirchenbau der Stadt, ein Meisterwerk des Barockarchitekten Fischer von Erlach. Wir gehen durch den Torbogen auf der Churfürstenstraße und biegen gleich darauf rechts in die Sigmund-Haffner-Gasse ein. So erreichen wir bei der Franziskanerkirche die Franziskanergasse. Nach rechts geht es zum Großen Festspielhaus, an dessen unspektakulärem Eingang alljährlich zur Festspielzeit die Schaulustigen Spalier stehen, um die Prominenz aus der ganzen Welt hautnah erleben zu können. Nach links geht es zum Domplatz mit der prächtigen Schaufassade des Salzburger Domes, auf dem, wiederum zur Festspielzeit, alljährlich das Spiel vom Sterben des reichen Mannes »Jedermann« aufgeführt wird. Das Drama von Hugo von Hofmannstal erzählt von einem vermögenden »Jedermann«, der im Angesicht seines Todes feststellen muss, dass er von all seinen Freunden, sogar von seiner Lebensgefährtin, der »Buhlschaft«, verlassen wird. Selbst sein Reichtum, sein Geld nützt ihm in dieser Situation nichts mehr. Nur seine wenigen guten Taten retten ihn schließlich vor der ewigen Verdammnis.

Den Dom betritt man an dieser Schauseite, man wird von dem gigantischen Raum fast erschlagen. Geradezu winzig wirkt ein Priester, der vorne am Hochaltar Messe liest. Nicht weniger als 10 000 Menschen finden in diesem Gotteshaus Platz. Dieser Gigantismus war von Fürstbischof Markus Sittikus Graf von Hohenems und seinem Baumeister Santino Solari natürlich beabsichtigt. Der Dom wurde zu Beginn des 17. Jh. erbaut. Das war die Zeit der Gegenreformation, in der man den »abgefallenen Christen« mit allen Mitteln zeigen wollte, wie reich und mächtig die katholische Kirche war.

Nach dem Besuch im Dom werfen wir noch einen Blick in den romantischen Petersfriedhof, den ältesten Friedhof Salzburgs. Der Eingang ist in der, vom Dom aus gesehen, rechten, hinteren Ecke des Kapitelplatzes. Dieser älteste christliche Friedhof Salzburgs dient heute als eine Art Ehrenfriedhof für verdiente Bürger der Stadt. Er war die Begräbnisstätte des Klosters St. Peter, das Ende des 7. Jh. als eine Art Entwicklungszentrum vom Missionar Rupert auf römischen Mauern gegründet wurde. Die heutige Stiftskirche St. Peter grenzt an den Friedhof, sie stammt eigentlich aus dem 12. Jh. Ihre aufwendige barocke Dekoration erhielt sie im 17. Jh., die ursprüngliche romanische Bausubstanz ist jedoch noch deutlich zu erkennen.

Hoch hinauf 

Mit der Festungsbahn fahren wir hinauf zur Festung Hohensalzburg. Der Felsrücken, auf dem die Burg steht, bot schon immer hervorragenden Schutz für die Bevölkerung in unruhigen Zeiten. So braucht es uns nicht zu wundern, dass sich auf ihm schon die Kelten niedergelassen haben. Seit dem 10. Jh. diente der Berg mit seiner Burg den Fürstbischöfen bei Kriegen und Aufständen als letzte Zuflucht. Einen Besuch der zum Teil luxuriös ausgestatteten Innenräume im Rahmen einer Führung ist sehr zu empfehlen. Wieder unten in der Stadt schlendern wir über den Residenzplatz, bewundern den Residenzbrunnen, den größten Barockbrunnen Mitteleuropas, und werfen vielleicht einen Blick in das Salzburger Heimatwerk. Das ist eine Kultureinrichtung des Bundeslandes Salzburg, die sich ohne Gewinnabsicht um die Erhaltung von Brauchtum, Kunsthandwerk, Volkstanz und Volksmusik kümmert. Wer hier einkauft, kann sicher sein, nur unverfälschte Dinge zu erhalten. Gleich um die Ecke erinnert die Stadt mit einem repräsentativen Denkmal an ihren wohl größten Sohn, den Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart, der 1756 in dem Haus am Universitätsplatz geboren wurde. Doch der nüchterne und überaus sparsame Fürstbischof Colloredo konnte und wollte das Genie Mozart nicht in Salzburg halten. Der Musikus wich nach Wien aus, wo er seine letzten zehn Lebensjahre verbrachte. Zum Abschluss unserer Stadtwanderung genehmigen wir uns vielleicht im ältesten Kaffeehaus Salzburgs, im Café Tomaselli, einen »Kleinen Braunen« und wandern über den Alten Markt an der Salzach entlang zu unseren Rädern zurück. Südkurs 

Jetzt werden wir in großem Bogen südlich um die Altstadt herumfahren und dabei durch Gebiete kommen, die auch im Hochsommer nicht von Touristen überschwemmt sind. Zunächst bleiben wir der Salzach treu und radeln, egal auf welcher Uferseite, die vielen prächtigen Villen am Salzachufer bewundernd flussaufwärts. Nach knapp zweieinhalb Kilometern kommen wir zum Überfuhrsteg. Wer auf der Mirabellseite geradelt ist, überquert hier die Salzach und dann radeln wir, leicht rechts versetzt, durch die Michael-Pacher-Straße über die große Kreuzung direkt zu den ausgedehnten Baukomplexen der Salzburger Universität. Wir biegen links in die Hellbrunner Straße ab, die sich nach einer weiten Rechtskurve Hofhaymer Allee nennt, und fahren am privaten Wasserschloss Freisaal vorbei, das schon im 14. Jh. den Fürstbischöfen als Lusthaus diente. Nach der Fürstenallee fahren wir auf der Beethovenstraße weiter und folgen ihr nach rechts in den Hans-Donnersberg-Park hinein. Auf einem Parkweg geht es hinauf zu dem pompösen Seniorenheim Nonntal, das kurz vor der Wende zum 20. Jh. in diesem historisierenden Stil erbaut wurde. Wir fahren links um das Heim herum zur Leopoldskroner Allee, die uns nach links direkt zum Schloss Leopoldskron bringt. Der bayerische König Ludwig I. hat das Schloss, das zu Beginn des 18. Jh. als Sommersitz des Erzbischofs von Firmian erbaut wurde, als Alterssitz genutzt. 1918 kaufte es Max Reinhardt, der Begründer der Salzburger Festspiele. Heute ist es ein Hotel.

Jetzt geht es auf der Firmianstraße am Freibad vorbei und weiter auf der König-Ludwigstraße am Schlossweiher entlang und dann rechts in die Von-Nissenstraße, die am freien Feld zum Josef-Moosbrucker-Weg wird. Wir erreichen die Moosstraße und fahren knapp 100 Meter nach links versetzt an der Volksschule vorbei über die Wiesen zum Glanbach. Dort geht es nach links, dann queren wir in einem Bogen die Anflugschneise des Salzburger Flughafens. Weiter am Glanbach entlang überqueren wir erst an der dritten Brücke nach der Anflugschneise den Glanbach. Die Waldstraße bringt uns zur Laschenskystraße, geradeaus geht es auf dem kleinen Kapellenweg weiter nach Viehhausen. Im Ort fahren wir links auf die Viehhauser Straße, nach der Autobahn weiter auf dem Grödiger Weg nach Wals-Siezenheim und, immer der Hauptstraße folgend, zum Kirchplatz von Wals. Das kleine, steile Sträßchen links bringt uns nach unten zur Grünauer Straße.

Rückfahrt 

Dieser Straße folgen wir ein kurzes Stück bis nach Grünau, wo wir in der Linkskurve geradeaus in den Höglweg zur Saalach einbiegen. Nochmals halten wir uns kurz links, dann überqueren wir die Salzach auf der gedeckten Brücke, dem Grünauer Steg, und fahren von hier aus flussabwärts. Wenn wir immer in der Nähe der Saalach bleiben, können wir den Weg nicht verfehlen. In knapp sechs Kilometern sind wir wieder in Freilassing.

Touren-Charakter

Rundtour in und um Salzburg meist auf Dammwegen, Radwegen und Stadtstraßen

Ausgangspunkt

Laufen, Oberes Tor

Endpunkt

Laufen, Oberes Tor

Information

E-Bike Ladestation Salzburg: ElectroDrive Salzburg am Rudolfskai Nähe Mozartsteg

Kühles Nass

Im Sommer Badesachen für den Badesee in Herrenau nicht vergessen!

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.