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fahrrad

Fahrrad Chiemsee-Alpenland: Über Urschalling und Frasdorf nach Bernau

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
33 km
Aufstieg:
250 m
Abstieg:
250 m

Gotische Fresken und Chiemgauer Sacherl. Auf dieser kurzen Runde gibt es viele Anlässe zum Abstei- gen: Es locken das Urschallinger Kirchlein und die Mesner Stubn sowie das Höhlenmuseum von Frasdorf, und die Aussicht bei Hittenkirchen lässt uns die Zeit vertrödeln. Aber das macht das Radeln erst richtig schön!

Beschreibung

Zu den gotischen Fresken von Urschalling 

Wir beginnen am Bahnhof in Prien und radeln vom Bahnhofsplatz auf der Hochriesstraße in Richtung Süden. Kurz vor dem Netto-Supermarkt biegen wir rechts in die Kampenwandstraße ein und folgen ihr geradeaus in die Sackgasse, die für Radler frei ist. So treffen wir auf die große Staatsstraße, die wir vorsichtig queren, um auf dem parallel dazu verlaufenden Radweg nach links zu fahren. Kurz nach dem Priener Ortsende-Schild folgen wir rechts der kleinen Nebenstraße hinauf nach Urschalling. Das ist gleich zu Beginn der wirklich anstrengendste Teil der ganzen Radtour. Zum Glück ist die Strecke überschaubar, so wäre es auch kein Problem, wenn wir schieben müssten. Oben angekommen sollten wir nicht nur verschnaufen, sondern uns vor allem einmal umdrehen. Vor uns liegt der Chiemsee ausgebreitet wie ein blaues Tuch, im Sommer tanzen Segelboote in Form von weißen Dreiecken auf dem Wasser, und auch die Inseln sind deutlich zu erkennen. In Urschalling planen wir natürlich den ersten Besichtigungsstopp ein, denn die kleine Kirche St. Jakob ist kunsthistorisch ein echtes Kleinod.

Nach Frasdorf 

An der Kirche stoßen wir auch auf das Jakobswegzeichen, dem wir anschließend zur Weiterfahrt über die Felder folgen. Unmittelbar vor dem Bahnübergang wenden wir uns nach links und passieren die Häuser von Schmieding. Immer noch das Jakobswegzeichen im Blick kommen wir durch den Wald nach Hittenkirchen. Wenige Meter radeln wir auf der größeren Straße nach rechts, folgen dann aber links zunächst der Radwegbeschilderung »Von Baum zu Baum«. Bei der Dorfdurchfahrt treffen wir nun auf die ersten romantischen Kleinstbauernhöfe, von denen aber noch einige folgen werden. Dabei hat Hittenkirchen wirklich eine herausragende und geradezu einmalige Lage im Chiemgau. Von der Kirche oder den darüberliegenden Feldern hat man einen einzigartigen Blick über den Chiemsee. So ist es kein Wunder, dass der Sonnenaufgang über dem See zusammen mit dem Hittenkirchner Kirchturm auf keinem Chiemgau-Prospekt fehlen darf. Am Ortsende folgen wir weiter der Baumradwegbeschilderung nach links und rollen hinab durch Kothöd nach Pfaffing. Das herrliche Panorama mit dem See und den Chiemgauer Bergen bleibt uns dabei erhalten. Wir queren die Autobahn, halten uns an der T-Kreuzung rechts und erreichen den Wald. Hier folgen wir nun nicht mehr den Schildern »Von Baum zu Baum«, sondern bleiben geradeaus, fahren unter der Autobahn hindurch und dann über die Gleise leicht aufwärts nach Umrathshausen. An der Kirche vorbei geht es nun dem Schild nach Frasdorf folgend nach links. Unsere Straße mündet in einer größeren, in die wir aber nur für wenige Meter links einbiegen, um sie dann an der nächsten Möglichkeit nach links und gleich wieder nach rechts zu verlassen (Schild »Leitenberg«). Im Süden sehen wir nun über dem Moor das Sachranger Tal mit seinem Wahrzeichen, der großen Burg Hohenaschau. Rechts von uns liegt einsam auf den Feldern das Kirchlein St. Florian mit seinem berühmten gotischen Flügelaltar. (Wer möchte, kann von Frasdorf einen Abstecher dorthin unternehmen.) Hier in Leitenberg treffen wir wieder auf das Jakobswegzeichen, dem wir erneut folgen. So verlassen wir den kleinen Ort auf einem Feldweg abwärts. An der Feldwegabzweigung bleiben wir geradeaus, verlieren nochmals an Höhe (Vorsicht, holpriger und steiler Abschnitt) und treffen wieder auf eine befahrene Straße. Es geht nach links, hier ist der Weg für Fußgänger und Radler freigegeben. Wir überqueren die Prien, passieren kurz danach die Autobahnauffahrt und sind anschließend schon in Frasdorf. In der Ortsmitte können wir nun einen Blick in die Kirche werfen oder, sofern der letzte Sonntag im Monat ist, das Höhlenmuseum besuchen.

Im Sachranger Tal 

Zur Weiterfahrt radeln wir an der Kirche links in die Wendelsteinstraße und dann nach dem Museum erneut links in die Linsemannstraße. Schon finden wir den ersten Hinweis auf den Königsee-Bodensee-Radweg, dessen Beschilderung wir ab hier bis Bernau treu bleiben. So erreichen wir nun auf einem Radweg parallel zur Staatsstraße den Ort Aschau. Wir überqueren wieder den kleinen Fluss Prien und biegen gleich danach links ein, an der Kinderklinik vorbei. Wer gern einkehren möchte, dem empfehlen wir, von hier einen Abstecher zum gut ausgeschilderten Café Pauli zu unternehmen. Die Lage ist wunderschön, direkt hinter dem sonnigen Biergarten erhebt sich die gesamte Bergkette mit der Kampenwand und dem Klausenberg. Außerdem gibt es eine immense Kuchenauswahl (mit selbst getestetem und als äußerst lecker empfundenem Apfel- und Zwetschgenstrudel). Überdies liegt nur 150 Meter weiter ein angenehm temperiertes Moorschwimmbad, in das wir im Sommer zur Abkühlung springen können.

Entlang des Chiemseeufers 

Zur Fahrt nach Bernau bleiben wir aber auf dem bald beginnenden Radweg, der sich nun am Fuße der letzten Ausläufer der Kampenwand entlangwindet. So sind wir schnell in Bernau. Im Ort biegen wir an der großen Kreuzung mit der Ampel links in die Prienerstraße ein, bald beginnt wieder ein Radweg (auf der linken Seite) und wir unterqueren so erneut die Autobahn. Dann biegen wir in der Höhe des Autohauses Saur nach rechts über die Straße in den Feldweg ein, der uns schnurgerade zum Chiemseeuferweg führt. Nun radeln wir noch ein Stück auf dem Chiemseeradweg nach links und erreichen stets in Ufernähe bleibend über den Ortsteil Harras und Stock die Steganlagen am Hafen von Prien. Von hier nach links über die Seestraße sind wir dann schnell am Parkplatz in Prien zurück.

Touren-Charakter

Eine einfache, kurze Rundtour mit nur einer anstrengenden Steigung zu Beginn. Vorwiegend auf geteerten Radwegen, nur wenige Kilometer auf Feldwegen

Ausgangspunkt

Prien, Bahnhof

Endpunkt

Prien, Bahnhof

Information

E-Bike Ladestation Frasdorf: Bäckerei Weber, Schulstr. 2, Aschau: Radverleih Aschau, Innerkoy 5

Urschallinger Jakobskirche

Das Kirchlein in Urschalling wurde in den Jahren 1160–1200 erbaut und steht an der bayerischen Jakobswegstrecke. Der Innenraum ist mit gotischen Fresken aus dem 14. Jh. bemalt. Eine der bedeutendsten, aber auch umstrittensten Darstellungen in der Kirche ist ein Bild der Dreifaltigkeit im Gewölbezwickel. Sie zeigt Gott Vater, seinen Sohn Jesus Christus und den Heiligen Geist. Dieser wird üblicherweise als Taube, Licht oder als ältere Person abgebildet, aber hier zeigt er eindeutig feminine Züge. Forscher sind sich uneins, ob es sich hierbei um eine Frau handelt oder doch nur um einen jungen Mann. Die Idee des weiblichen Heiligen Geistes ist natürlich viel spannender und revolutionärer. Auf jeden Fall ist das Kirchlein einen längeren Stopp wert. Vor allem, wenn man sich im Anschluss an die Besichtigung in der Mesner Stubn mit seiner guten bayerischen Küche verwöhnen lässt.

Das bayerische Sacherl

Auf bayerisch ist »a Sach« ein Ding, aber auch Besitz bzw. Vermögen. Das Sacherl ist somit nichts anderes als eine nette Umschreibung eines kleinen Anwesens. Meist waren es Handwerker, die in solchen Häusern wohnten und nur eine kleine Nebenerwerbslandwirtschaft betrieben. Auf unserer Radtour dürfen wir zahlreiche dieser oft liebevoll restaurierten Häuschen bewundern und so auch ein bisschen davon träumen, wie das wohl mit einem eigenen Chiemgauer Sacherl so wäre.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.