JBerg-Verlag
Genussradeln Senioren
fahrrad

Fahrrad Chiemsee-Alpenland: Rund um Teisendorf

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
38 km
Aufstieg:
400 m
Abstieg:
400 m

Landschaftskino. Diese Tour führt zwischen Rupertiwinkler Schlackenhöfen und alten Klöstern durch ein Bauernland, wie man es sonst kaum mehr findet. Die Dörfer sind noch Dorf geblieben, die Felder sind unterschiedlich bewirtschaftet und Wälder sorgen für Abwechslung.

Beschreibung

Durch kleine Weiler 

Wir starten in Oberteisendorf und radeln an der Kirche rechts in die Straße An der Ache. Diese endet an der nächsten Brücke, wo wir rechts auf den Radweg parallel zur Autostraße einbiegen. Bald zweigen wir nach links in die Traunsteiner Straße ab, bleiben am Kreisverkehr geradeaus und radeln auf der alten Hauptstraße mitten durch das Zentrum. An dessen Ende biegen wir nach dem Bräugasthof Alte Post rechts in die Alte Reichenhallerstraße. Wir folgen der Radwegbeschilderung »Via Julia« und biegen nach links in die Roßdorferstraße ein. Schon geht es über einen Feldweg am ersten Schlackenhäuschen vorbei. Stets der Via Julia folgend radeln wir bald wieder ein Stück auf einer kleinen Nebenstraße bis kurz vor Roßdorf. Direkt vor dem Ortsschild wenden wir uns links nach Mühlfelden. Unsere Straße mündet in die große Bundesstraße B 304, der wir nur 500 Meter nach rechts folgen müssen. An der Abzweigung nach Ufering biegen wir links ein und radeln zu den Gleisen hinauf, die wir aber nicht überqueren. Noch vor der Brücke wenden wir uns rechts abwärts, aber nicht ohne zuvor die herrliche Aussicht über den Rupertiwinkel bis weit zu den Bergen rund um Salzburg genossen zu haben. Ca. 200 Meter nach dem einsamen Häuschen geht es links in den Feldweg (Schild »Seeleitenrunde«) und dann gleich wieder an den Gleisen entlang zur nächsten Bahnbrücke. Diesmal überqueren wir die Bahn und radeln über Seeleiten (Schlackenhöfe!) nach Weildorf. In die Pfarrkirche von Weildorf sollte man einen Blick werfen, dort steht eine wunderschöne Muttergottes, die der Meister von Seeon um 1430 geschaffen hat. Aus dieser Zeit stammt auch die noch im Original erhaltene gotische Kirchentür. Vor dem Ortszentrum geht es rechts auf der kleinen Freilassinger Straße weiter abwärts nach Patting. Dort folgen wir der Beschilderung zum Golfplatz, den wir kurz darauf beim Weiler Weng erreichen. Gleich an der ersten Kreuzung in Weng biegen wir rechts, den Wanderweghinweis nach »Straß« beachtend, in die kleine Straße, die rasch zum Feldweg wird. Nach einem leichten Anstieg sind wir in Straß (Schlackenhöfe!). Hier radeln wir auf der großen Hauptstraße nach links durchs Dorf und dann auf dem Radweg bis Niederstraß. Dort geht es am Dorfeingang rechts über die Gleise bergauf nach Sur. Wir halten uns dort vor den Häusern links und folgen der Straße, die bald die Kleine Sur quert. Danach halten wir uns rechts und radeln nach Thundorf. In dem kleinen Dorf gibt es eine nette Rastbank unter drei mächtigen Linden direkt neben der Martinskirche.

Salzburger Aussichten 

Zur Weiterfahrt folgen wir dann der Hauptstraße nach der Kirche noch für 150 Meter und wenden uns dann nach rechts. Gleich nach dem schönen Schlackenhof auf der rechten Straßenseite biegen wir ebenfalls rechts in die kleine Straße ein und verlassen den Ort auf einem Feldweg. Nun ist der Radweg mit dem schon leicht verblassten Froschsymbol bzw. Aussichtsbergsymbol beschildert. Über Ottmaning kommen wir wieder an eine Autostraße, hier fahren wir weiter rechts immer dem »Frosch« nach und bald links aufwärts zur Kirche nach Vachenlueg. Eine kurze, knackige Steigung bringt uns zur Wallfahrtskirche am einstigen Schloss von Vachenlueg. Die Burg Vachenlueg wurde erst sehr spät, 1414, von den Haunsperger Rittern erbaut. Sie stammten aus dem niedrigsten Adel, die Burg war mit Sicherheit nicht viel mehr als ein befestigter Bauernhof, der aus Stein erbaut war. Irgendwann, wohl im 17. Jh., wurde die Burg zu einem Schloss umgebaut, das 1724, nach dem Aussterben der Hauns­perger, an das Kloster Höglwörth verkauft wurde. Schon 100 Jahre später verfiel der Bau, wurde Ruine. Nach einem Erdrutsch wurde 1954 die letzte große Außenmauer des Schlosses gesprengt, sodass von der alten Herrlichkeit nur noch ein paar klägliche Steinreste zu sehen sind. Die Kapelle daneben mit dem Gnadenbild, einer Schwarzen Madonna, steht jedoch offen. Nach der Besichtigung geht es weiter durch den Ort und links in die Sackgasse hinauf zur Autostraße. Bevor wir uns nach links mit der weiteren Auffahrt über den Steinhögl abrackern, bewundern wir die Aussicht nach Osten. Vor uns erahnen wir die Mozartstadt Salzburg unter dem Gaisberg, den man an seinen großen Antennen leicht erkennt. Die große Festung Hohensalzburg ist mit bloßen Augen zu erkennen. Hinter ihr stehen die Berge des Salzkammergutes. Der Steinhögl ist der Ausläufer eines lang gezogenen Höhenrückens, der an der Saalach beginnt und hier endet. Er ist, ähnlich wie die Ratzinger Höhe, ein Relikt der vorletzten Eiszeit.

Zur Postkartenidylle in Anger 

Leider müssen wir noch ein Stück weiter aufwärts, aber der Anstieg ist überschaubar und schon bald radeln wir wieder leicht abwärts an Steinhögl vorbei. Das Froschsymbol, das eigentlich für eine Rupertigauer Moor- und Moostour Pate steht, weist uns nach links, bis wir direkt nach Anger kommen. Viele kennen den kleinen Ort mit seiner markanten Kirche nur von der Autobahn A 8 auf dem Weg nach Salzburg. Im Ortskern von Anger halten wir uns rechts, um die Kirche herum zum großen grünen Dorfplatz, der auf vielen Postkarten zu sehen ist. An seinem Ende beginnt in der Kurve die Holzhauserstraße, der wir ortsauswärts folgen. Ein Kloster samt See zum Abschluss 

An der Straßengabelung halten wir uns rechts nach Stockham. Unmittelbar nach dem Bauernhof in Stockham biegen wir rechts in den Klosterweg (Schild »Höglwörth«) ein und fahren zum See hinab. Mit herrlicher Aussicht auf das sich im See spiegelnde Kloster Höglwörth geht es leicht holprig abwärts. Etwas Zeit für eine Besichtigung oder eine Einkehr dürfen wir uns nun zum Abschluss schon gönnen. Für die Weiterfahrt bleiben wir einfach auf unserer Frosch-Moorrunde. Wir fahren am Höglwörther Seebad vorbei und nun komplett autofrei durch Wald und über Wiesen, am einsamen Haus Ramsau vorbei, unter der Bundesstraße hindurch zurück nach Teisendorf. Die Stadt erreichen wir am Freibad, und wenn wir der Straße einfach folgen, treffen wir bald wieder auf den bekannten Hinweg. Nun ist es nicht mehr weit durch die Stadtmitte auf dem Radweg zurück nach Oberteisendorf.

Touren-Charakter

Eine Rundtour vorwiegend auf kleinen, wenig befahrenen Nebenstraßen und ungeteerten Radwegen. Einige steile, aber kurze Anstiege

Ausgangspunkt

Freilassing, Salzburger Platz

Endpunkt

Freilassing, Salzburger Platz

Information

E-Bike Ladestation Anger: Elektro Hinter­stoisser, Mühlenweg 2, nur Mo bis Sa 7-19Uhr

Höglwörth

Höglwörth war eines der ältesten Klöster im Rupertiwinkel. Man vermutet, dass es bereits im 9. oder 10.Jh. gegründet wurde. Die ersten Urkunden berichten allerdings erst 1122 bzw. 1123 von dem Kloster. Am Hochaltar der Klosterkirche, die heute Filialkirche der Pfarrei Anger ist, findet sich Weltkunst. Das virtuos gemalte Bild von der Verklärung Jesu am Berg Tabor stammt von Francesco Vanni aus Siena aus der Zeit um 1600. Berühmt ist auch das Heilige Grab, das alle drei Jahre zu Ostern aufgestellt wird. Dann werfen viele bunte, mit Wasser gefüllte Kugeln ein magisches Licht in den Kirchenraum. Die Klostergebäude wurden nach der Säkularisation von der Brauersfamilie Wieninger aus Teisendorf erworben. Ganz in der Nähe steht der Klosterbräu, der sich bestens für einen Biergartenstopp eignet.

Schlackenhäuser

Unsere Radtour führt an zahlreichen Bauernhäusern vorbei, die ganz oder teilweise aus seltsam anmutenden Blocksteinen gebaut sind. Das sind Schlackensteine, die bei der Eisenverhüttung in der Maxhütte bei Bergen (Tour 19) in großer Menge angefallen sind. Diese Hochofenschlacke ließ sich leicht in Form bringen, durch feine Gaseinschlüsse besitzt sie hervorragende Dämmeigenschaften und sie war im Vergleich zu anderem Baumaterial sehr preisgünstig. Weil Schlackensteine wasserabweisend sind, brauchte man die daraus gebauten Häuser nicht zu verputzen.

Lust auf mehr?
Genussradeln für Senioren Chiemgau
Erlebe alle Touren aus dem Guide!
30 leichte bis mittelschwere Fahrradtouren für ältere Menschen, die aktiv bleiben wollen, gerne etwas Neues erleben und ihr Leben genießen wollen.
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.