JBerg-Verlag
Genussradeln Senioren
fahrrad

Fahrrad Chiemsee-Alpenland: Durch die Kendlmühlfilzen

Anspruch:
leicht
Dauer:
01:30 Std.
Länge:
17 km
Aufstieg:
130 m
Abstieg:
130 m

Unterwegs im größten südbayerischen Hochmoor. Die Kendlmühlfilzen wird durch die Tiroler Ache in zwei Teile getrennt. Unsere Tour führt durch den westlichen Teil, auf den Westerbuchberg, wo neben dem ganzen Naturspek- takel des Hochmoores auch noch ein kulturelles Schman- kerl auf uns wartet.

Beschreibung

Durch das Moor 

Vom Parkplatz hinter dem Gasthof zur Post in Grassau fahren wir durch die Moosbachstraße nach Obermoosbach und von dort geradeaus am Moorrundweg in das Moor. Ein Verbotsschild hindert uns daran, geradeaus weiterzufahren. Das ist auch sinnvoll, denn die heutigen Wege waren einst Trassen der Feldbahn, die den Torf von den Abbaustellen zur Verladestation brachte. Die Gleise liegen immer noch halb eingewachsen und damit auch mehr oder weniger sichtbar im Boden und verursachen böse Stürze, wenn wir sie beim Radeln übersehen. Hier kann man das Rad kurz stehen lassen und gut fünf Minuten geradeaus zu einem Aussichtsturm weitergehen, der uns weit in das Moor hineinschauen lässt. Auf der einen Seite des Weges hat es sich bereits wieder regeneriert. Es ist ein kleiner See entstanden, der langsam zuwächst. Auf der anderen Seite sieht man doch deutlich die Spuren der Bagger, die den Torf abgegraben haben. Zu den Rädern zurück biegen wir (von der ursprünglichen Fahrtrichtung aus gesehen) links ab und nach ca. 600 Meternnochmals links. Der Weg führt uns wieder aus dem Moorgebiet heraus, dann rechts Richtung Rottau. Dort, wo er am nächsten an die Fahrstraße herankommt, lädt das nur wenige Meter entfernte Technikmuseum Brunnhaus/Klaushäusl zu einem Besuch ein.

In Rottau fahren wir an der Kirche vorbei und biegen unmittelbar danach rechts in die Hackenstraße ein. Sie bringt uns entlang des Bächleins Rott zum Torfbahnhof. Sein Außengelände ist ganzjährig frei zugänglich, für die Besichtigung der hochinteressanten Innenräume muss man sich einer Führung anschließen, die auch eine Fahrt mit der Feldbahn einschließt (Termine unter www.torfbahnhof-rottau.de).

Vom Torfbahnhof aus nehmen wir den Weg, der direkt durch das Museumsgelände führt. Er wendet sich von der Bahntrasse ab, dann passieren wir einen großen Feldstadel mit einer Abzweigung nach links. Wir fahren noch etwa 500 Meter weiter und biegen dann nach links zum Wald hin ab. Vom Waldrand aus führt die Straße im Links-rechts-Knick auf den Bergrücken des Westerbuchbergs. An der Straße oben am Berg wenden wir uns nach rechts, fahren durch eine kleine Mulde mit einer Abzweigung und kommen so direkt in das Dorf Westerbuchberg mit seiner mittelalterlichen Kirche. Ihr in der späten Gotik nur als Fresko an die Wand gemalter Altar der 14 Nothelfer ist einmalig, genauso wie der Blick über den Friedhof und die Kendlmühlfilzen auf die Kette der nahen Chiemgauer Berge. Hochfelln und Hochgern, die Hochplatte und die Kampenwand stehen uns direkt gegenüber. Über dem Tal der Tiroler Ache glänzen die hellen Kalkwände des Kaisergebirges.

Zurück ins Achental 

Von der Kirche aus nehmen wir die Straße nach Osten, die sich langsam absenkt, bis sie schließlich unten im Tal auf die Straße trifft, die Übersee mit Grassau verbindet. Wir wenden uns nach rechts und radeln durch Mietenkam und Grafing nach Grassau zurück. Die Straße wendet sich zuerst leicht nach rechts und macht dann eine deutliche Linkskurve. Dort biegen wir rechts in die Marktstraße ein und treffen bei der barocken Pfarrkirche von Grassau auf die Hauptstraße, auf der wir nach rechts zu unserem Ausgangspunkt zurückkommen.

Touren-Charakter

Rundtour auf Rad- bzw. Wanderwegen und auf ruhigen Nebenstraßen, wenig Schatten

Ausgangspunkt

Grassau, Parkplatz Gasthof zur Post

Endpunkt

Grassau, Parkplatz Gasthof zur Post

Information

E-Bike Ladestation Grassau: Tourist-Info

Torfnutzung in der Kendlmühlfilzen

Die Bauern der Umgebung der Kendlmühlfilzen haben immer schon den Torf des Moores als Brennmaterial genutzt. Doch was sie entnommen haben, spielte bei der Menge des Torfes und bei dem jährlichen Zuwachs praktisch keine Rolle. Das änderte sich schlagartig, als man etwa ab der Mitte des 19.Jh. begann, den Torf industriell abzubauen. Im letzten Drittel des 20Jh. begann ein langsames Umdenken. Die Bevölkerung begriff, dass hier eine einmalige Landschaft unrettbar verloren wäre, wenn der Torfabbau im bisherigen Maßstab weiter betrieben würde. Diese Einsicht hat gesiegt, 1988 erfolgte die Einstellung des Torfabbaus, 1992 wurde die gesamte Fläche unter Naturschutz gestellt. Die Renaturierung hat begonnen, auch auf unserem kurzen Weg durch das Moor sind immer wieder vernässte Flächen sichtbar, auf denen erneut Torf entsteht: gerade einmal 1 mm pro Jahr!

Lust auf mehr?
Genussradeln für Senioren Chiemgau
Erlebe alle Touren aus dem Guide!
30 leichte bis mittelschwere Fahrradtouren für ältere Menschen, die aktiv bleiben wollen, gerne etwas Neues erleben und ihr Leben genießen wollen.
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.