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Fahrrad Chiemsee-Alpenland: Am Chiemsee-Nordufer

Anspruch:
leicht
Dauer:
01:30 Std.
Länge:
13.5 km
Aufstieg:
20 m
Abstieg:
20 m

Die schönsten Seiten des Sees. Nirgendwo anders erlebt man den Chiemsee so unmittelbar und vielfältig. Die Radtour führt meist dicht am Ufer ent- lang und schenkt uns herrliche Ausblicke auf die Chiem- seeinseln. Bei der Kürze der Tour bleibt noch genügend Zeit, die Herreninsel und die Fraueninsel zu besichtigen.

Beschreibung

Zur Schafwaschener Bucht 

Unsere Radtour beginnt am kleinen Bahnhof der Bockerlbahn im Priener Ortsteil Stock. Wir radeln in Richtung Freizeitbad Prienavera, den See zu unserer rechten Seite. Hier beginnt der Chiemseeufer-Radweg, der uns bis Gstadt führen wird. Gleich zu Beginn erhaschen wir einen wundervollen Blick hinüber zur Herreninsel, wo wir durch eine künstliche Schneise das Königsschloss sehen. Das war von König Ludwig II. durchaus so gewollt. Man sollte sein Schloss von Weitem bewundern können. Näher durfte man allerdings nicht kommen, die Insel war zu seiner Zeit für jeden Besuch gesperrt.Wir passieren die Fischräucherei Winklfischer und kommen zur Fischhüttn. Beides sind einfache Fischgaststätten mit Selbstbedienung, die aber unglaublich guten und absolut fangfrischen Fisch aus dem See bieten. Wir können sie uns für den Rückweg vormerken. Bei der Fischhüttn knickt der Weg links vom See ab, wir treffen auf die Kläranlage, die wir nach rechts umgehen. Dann radeln wir wieder parallel zum Seeufer auf einer Birkenallee über den verlandeten Seegrund. Auf einer hohen Brücke überqueren wir einen Seitenarm der Prien, danach geht es nach links zwischen den beiden Prienarmen zur nächsten Brücke, die uns über den Hauptarm der Prien bringt. Die Prien hat hier eine große Landzunge angeschwemmt, die im Sommer als Badeplatz sehr beliebt ist. So kommen wir nach Norden bis Schafwaschen. Am Gasthof Seehof vorbei erreichen wir eine Teerstraße, neben der wir einen knappen Kilometer entlangradeln müssen. Wir stoßen auf die Hauptstraße von Rimsting nach Seebruck, und dann hat der Autoverkehr auch schon ein Ende. An der Einmündung steht rechts ein Ferienhaus der Bayerischen Landesbank. Dahinter beginnt ebenfalls rechts wieder der Radweg durch das Schilf zur Halbinsel Sassau. Der Teil des Sees, den wir nun umradelt haben, wird Schafwaschener Bucht genannt. Hier ist das Wasser sehr flach und damit schon im Frühsommer angenehm warm, ideal für eine Badepause.

Von Gstadt zu den Inseln 

An einem Wanderparkplatz überqueren wir die Zufahrt nach Sassau, eine Halbinsel, die weit in den Chiemsee hineinragt und die wir leider nicht betreten dürfen. Wir bleiben also geradeaus auf dem Uferweg stets in Ufernähe. Kurz danach biegen wir rechts in das Landschaftsschutzgebiet ab. Am Seeufer entlang passieren wir in Keilbach ein paar Fischerhäuser, die sich zu respektablen Pensionen gemausert haben. Weiter geht es am Ufer um die Spitze der Halbinsel Urfahrn. Wir sind jetzt genau gegenüber der Herreninsel, durch die Bäume schaut der alte Inseldom zu uns herüber: Ein Gedenkstein erinnert daran, dass von hier aus König Ludwig II. zum ersten Mal auf die Insel übergesetzt ist. Weiter am Ufer entlang, passieren wir das Café Restaurant Oberleitner und einige prächtige Villen, die schon zu Breitbrunn gehören. Dann kommen wir nach Gstadt, wo wir uns entscheiden müssen: Entweder setzen wir von hier mit den Fahrrädern auf die Inseln hinüber, setzen die Chiemseeumrundung wie in Tour 12 beschrieben fort oder treten nach einer Pause den Rückweg auf der gleichen Route an. Wenn man sich für die Inseln entscheidet, lässt sich die Wartezeit auf das nächste Schiff hervorragend in einem der vielen Cafés wie Am Hofanger oder im Wirtshaus am See überbrücken.

Fraueninsel 

Die Insel kann man in jeder Richtung umrunden. Alle Wege führen zur altehrwürdigen Benediktinerinnenabtei, die ihren Ursprung im ausgehenden ersten Jahrtausend hat. Die Torhalle stammt noch aus dem 9. Jh., aber auch der Campanile neben dem Münster blickt als eines der ältesten Gebäude über den See. Durch das alte Torhaus erreichen wir die höchste Stelle der Insel, einen kleinen Park mit alten Linden über einer Kriegerkapelle, in der ein Bild des frühen Expressionisten Hiasl Maier-Erding zu finden ist. Der Blick rundum zeigt, dass die Insel praktisch völlig zugebaut ist. Sieht man vom Kloster ab, ist sie ein einziges Dorf. Die niedrigen Häuser sind zum Teil sehr alt, aber wunderschön renoviert und modernisiert, sodass der weitere Rundgang eine wahre Freude ist. Natürlich gibt es auch jede Menge Einkehrmöglichkeiten und kleine Handwerksbetriebe wie die Inseltöpferei der Klampfleuthners. Urkunden berichten, dass 1609 die Äbtissin Irmengard II. von Scharfstedt eine Töpferei gegründet hat, gut 100 Jahre später übernahm die Familie Klampfleuthner den Betrieb. Ihre Nachfahren fertigen noch heute Keramik, deren Ruf weit über den Chiemgau hinaus reicht.Die prominenteste Persönlichkeit des Klosters ist wohl Irmengard, die Tochter König Ludwigs des Deutschen, die zwischen 831 und 866 gelebt hat. Sie war mit ihren Schwestern in Kloster Buchau im Federsee erzogen worden und ging 857 nach Frauenchiemsee, das damals ziemlich verwahrlost war. Innerhalb von neun Jahren brachte sie nicht nur das Kloster zur Blüte, sondern prägte sich durch ihr Wirken so tief in die Herzen der Menschen ein, dass sie heute noch, inzwischen seliggesprochen, als Patronin des Chiemgau gilt.

Herreninsel 

Der Name Herreninsel geht ebenfalls auf ein Kloster zurück, auf ein Stift der Augustinerchorherren, das allerdings im Rahmen der Säkularisation aufgelöst wurde. Dabei blieben die ehemaligen Klostergebäude weitgehend erhalten.Im Zentrum der Insel liegt das Schloss des bayerischen Königs Ludwig II., das die Insel weltweit bekannt gemacht hat. Die Räume des Schlosses mit dem berühmten Spiegelsaal oder die prächtige Parkanlage mit dem Latona-Brunnen sind tausendfach beschrieben. Weniger bekannt ist das Museum im Südflügel des Schlosses, das in zwölf modern eingerichteten Räumen die Lebensstationen des Märchenkönigs beschreibt. Der Besucherstrom zum Schloss setzte übrigens bereits kurz nach dem tragischen Tod des Königs 1886 ein.

Touren-Charakter

Eine einfache, kurze und ebene Radtour. Die Rückfahrt erfolgt auf dem gleichen Weg oder besser mit dem Schiff oder dem Ringbus. Vorsicht, nicht jedes Schiff befördert Räder. Unbedingt vorher in Stock am Hafen erkundigen. Im Sommer Badesachen nicht vergessen!

Ausgangspunkt

Prien, Ortsteil Stock

Endpunkt

Prien, Ortsteil Stock

Information

E-Bike Ladestation Prien: Vor der Tourist-Info, Gstadt: Surfcenter und E-Bike-Verleih, Strandbad Hofanger

Herreninsel

Für das Schloss und alle Museen gibt es am Anlegersteg eine Gesamtkarte. Das Schloss kann man nur mit Führung besichtigen. Die letzte ist so terminiert, dass das späteste Schiff noch erreicht werden kann.

Chiemseeringlinie

Mit dem Bus »Chiemseeringlinie« lassen sich auch Räder transportieren. Er fährt von Pfingsten bis Oktober und hält an 35 Stationen rund um den See, sodass man die Runde um den Chiemsee weiterradeln könnte, denn flexibel abkürzen lässt sie sich dann immer.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.