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Fahrrad Bodensee: Hard – Rheineck – St. Margrethen

Anspruch:
leicht
Dauer:
01:30 Std.
Länge:
20 km
Aufstieg:
10 m
Abstieg:
10 m

Grenzerfahrungen am Rhein. Auf dem Kurs durch das Rheindelta geht es über Grenzen und durch eines der größten Naturschutzgebiete am Bodensee.

Beschreibung

Hafenort Hard

Der beliebte Ferienort weist eines der größten Hafenareale am See auf, in dem u. a. die »Hohentwiel«, ein historischer Raddampfer, vor Anker liegt. Vor der großen neoromanischen Kirche, unserem Startpunkt, liegt das nicht minder großzügige Parkgelände um die alten Hafenbecken. An diesem fahren wir nun links, stets nah am Ufer entlang, umkurven den Fischteich und nehmen nach diesem die erste Brücke, die uns bis zum nächsten Fluss führt, der Dornbirner Ach. Diese fahren wir links entlang bis zur Rheinbrücke.

Am Ortsschild von Hard schwenken wir rechts ein und überqueren auf Brücken erst die Dornbirner Ach, dann den Lustenauer Kanal und anschließend unübersehbar den Rhein, ebenfalls kanalisiert. Am Brücken­ende geht es sogleich rechts auf den linken Rheindamm – der Radweg bewegt sich auf dessen Scheitel und da er nicht gerade niedrig ist, sollte man gerade bei Gegenverkehr auf die Balance achten. Kurz darauf verlässt der Radweg aber den Damm und führt links hinein nach Fußach. An dessen Rand entlang kommen wir nun endlich ins Naturschutzgebiet Rheindelta. Zwischen dem verlegten Rhein im Kanal und dem mäanderten Altrhein, der Landesgrenze, liegt das riesige Naturschutzgebiet mit insbesondere im Winter »skandinavischem Flair«.

Aus dem Gebirge bringt der Fluss jährlich sagenhafte 2,5 Millionen Kubikmeter an Geröll mit, eine Fläche von zwei bis drei Hektar. Die täglich angeschwemmten Gerölle werden an den Dammenden angefügt beziehungsweise im See versenkt – in gut 20 000 Jahren wird der Bodensee dann verschwunden sein. Neben dem Wollmatinger Ried und dem Eriskircher Ried befinden wir uns hier im bedeutendsten und mit 2000 Hektar größten Reservat des Bodensees, wo sich insbesondere zahlreiche Wasservögel tummeln. Eine Besonderheit ist zudem, dass dieses Naturschutzgebiet stets der Veränderung unterliegt. Das Naturschutzzentrum befindet sich im Rheindeltahaus nahe unseres Radwegs, Abzweigung Schwedenschanze, Im Böschen 25 (Öffnungszeiten Di–Fr 14–17, Sa–So 11–17 Uhr).

Durch das Rheindelta

Es versteht sich von selbst, dass wir uns in diesem einmaligen Naturraum den Anweisungen gemäß verhalten und die Wege nicht verlassen. Von Fußach aus rollen wir zum Polderdamm, an dem oder auf dem (auf eigene Gefahr – er bietet natürlich den schöneren Blick) wir weiterfahren bis zum Campingplatz an der Rohrspitz – genießen Sie diese Fahrt durch die Schilfwiesen! Kurz nach dem Campingplatz, am Seerestaurant, verlassen wir links das Ufergebiet und fahren nun hinein in die weiten Felder und Wiesen des Schwemmlands, in dem sich einsam vereinzelte Anwesen verlieren. Am Heldern- und Wiesenhof und den Plantagen vorbei kommen wir bis kurz vor Höchst, biegen aber an der Kreuzung leicht rechts in die ihr Versprechen haltende Stillestraße ein, am Bauernhof vorbei.

Bei der Kreuzung am Wäldchen bleiben wir geradeaus und wenden uns an der nächsten Teilung rechts hoch (in Richtung der Bauernhöfe), dann links bis zu den ersten Häusern von Gaissau (Restaurant Patagonia). Wir folgen links hinein nach Gaissau dem Altrhein und bleiben stets am Flussufer, bis wir schließlich vor dem Supermarkt rechts abbiegen – über den Rhein und die Grenze nach Rheineck. Schon von Weitem ist der Turm der Ruine über Rheineck erkennbar, der mit der Schweizer Fahne herübergrüßt. Genau genommen waren es zwei Burgen, die seit dem 12. Jahrhundert die Engstelle am Alten Rhein überwachten, durch die noch heute die vielen Verkehrsadern fließen. Darunter schmiegte sich am Hang Rheineck mit seiner spätgotisch-barocken Kirche und dem alten Ortskern, zwei Straßen, die im Bogen um den Bergsporn noch immer von vielen Fachwerkhäusern und dem roten Rathaus (16. Jh.) gesäumt sind. Nach der Brückenüberquerung kommt man rechts zum Bahnhof und in die Altstadt (Unterführung nach gut 150 Metern links).

St. Margrethen

Nach der Erkundung der Stadt fahren wir zum Bahnhof zurück, wieder auf die andere Gleisseite und unter der Autobahn hindurch, hier nun am Alten Rhein – der Landesgrenze – entlang.

Im Naturschutzgebiet Eselschwanz biegen wir rechts ab, einmal mehr unter der Autobahn hindurch, dann in Nebengraben links bis zum Autohändler, hier rechts zur Autobahn und weiter auf deren Südseite entlang. Der Radweg unterquert die Bahnstrecke und führt direkt auf die am Hang liegende Alte Kirche von St. Margrethen (im Kern frühes 15. Jh.) zu.

Via Hauptstrasse und – links abbiegend – die Johannes-Kessler-Strasse kommen wir nahe der reformierten Spätbarockkirche (1804/05) ins Zentrum des Grenzorts St. Margrethen. Schon die Römer hatten hier einst einen bewachten Rheinübergang errichtet. Später sind die ver­schiedenen Ortsteile zu dem heutigen St. Margrethen zusammengewachsen, das einige ältere Ansitze sowie die Burgruine Grimmenstein und noch eine dritte Kirche – die neugotische katholische Pfarrkirche St. Marga­retha (1909/1910) – aufweisen kann. Als Zoll- und Grenzort ist St. Margrethen auch heute noch von Verkehr und Handel geprägt. Die S-Bahn Vorarlberg bringt uns vom Bahnhof nach Hard-Fussach zurück.

Touren-Charakter

Sehr flache Tour ohne wahrnehmbare Steigung, dafür am Seeufer je nach Saison mit viel Gegenwind. Für Familien geeignet. Grenzübertritt

Ausgangspunkt

Hard, Pfarrkirche

Endpunkt

St. Margrethen, Bahnhof

Bodensee-Erfahrung: Festungsmuseum Heldsberg

Als Grenzhindernis war der Rhein in der Moderne nur noch bedingt tauglich. Deshalb behalfen sich die bedrohten Schweizer mit verborgenen Festungsanlagen, die sie ab 1938 unter anderem im Inneren des Heldsbergs zwischen Au und St. Margrethen gegen eine mögliche Invasion erst Nazideutschlands, später der Sowjets ausbauten. Erst 1993 wurde das Geheimnis gelüftet, heute ist der Heldsberg ein Museum (Öffnungszeiten Apr–Okt Sa 11–17 Uhr).

Guten Appetit

Das Patagonia-Steakhouse, spezialisiert, wie der Name schon verrät, auf argentinische Küche, liegt am Rand des Rheindeltas, gerade noch auf der österreichischen Seite. Über den Alten Rhein – die Grenze zur Schweiz – ist es sogar vom Bodensee aus per Boot erreichbar.

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