Fahrrad Bayern: Von Altenmarkt zur Nordspitze des Chiemsees
Natur und Kultur an der Alz. Über die Jahrtausende zog diese beschauliche Landschaft an der Alz die Menschen an. In Stöffling erinnert ein rekonstruiertes Gehöft an die Kelten, und im nahen Seebruck bewachte das römische Bedaium die Alzbrücke. Wie so oft haben sich die mittelalterlichen Mönche auch in Seeon einen landschaftlichen Glanzpunkt für ihr Kloster ausgewählt. Immer wieder grüßen am Wegesrand die modernen Großskulpturen von Heinrich Richter, und zum Abschluss bringt uns die kleine Alzfähre zurück zum altehrwürdigen Kloster Baumburg.
Von Altenmarkt nach Seebruck
Vom Bahnhof Altenmarkt radeln wir zur nahen B304, die schräg nach rechts überquert wird. Auf der Baumburger Straße mühen wir uns, vorbei am Klosterparkplatz, über einen steilen Berg hinauf zum Kloster Baumburg. Links kann man durch einen Torbogen einen Abstecher auf den Klosterhof machen. Das gemütliche Klosterbräustüberl lockt hier zu einem Zwischenstopp. Der Weiterweg führt aber geradewegs an der Klostermauer und dann am oberen Rand des Talhanges entlang. Weit entfernt ragen das breite Watzmannmassiv und die Felsspitze des Hochkalter in den Himmel. Und bald schweift der Blick über das Alztal zu den Felswänden, die über Schloss Stein aufragen. Dort versteckt sich unter der Höhenburg die Höhlenburg, die im Mittelalter dem grausamen Raubritter Heinz von Stein als Unterschlupf diente. Der Teerbelag endet, und auf einem Wirtschaftsweg radeln wir weiter bis zur Landstraße. Auf ihr gelangen wir rechts ins nahe Offling und kurz vor dem Ortsende rechts abwärts ins Tal der Alz. An der Kreuzung in Niesgau halten wir uns links und radeln auf dem schmalen Sträßchen an der Alz entlang. Nach zwei Kilometern erreichen wir wieder die Landstraße, fahren 150 Meter nach rechts und biegen danach links in eine schmale Nebenstraße ein. Auf der Kiesstraße geht es weiter zu einer Vorfahrtsstraße, die überquert wird. An der Kreuzung in Ebering halten wir uns rechts und erreichen auf einem zum Ende hin unbefestigten Weg die zweispurige Kreisstraße. Rechts abwärts sind wir schnell an der Landstraße, die nach links überquert wird. Nun radeln wir auf schmaler Straße sanft aufwärts nach Stöffling. Kurz nach dem keltischen Gutshof erreichen wir vor den ersten Höfen eine Kreuzung, an der wir uns rechts halten. Auf Teersträßchen fahren wir durch den Weiler und dann auf einem Kiesweg, der nach und nach schmäler wird, durch die Auwälder an der Alz nach Seebruck. Am Ortsrand treffen wir auf eine Querstraße, auf der wir rechts zur Hauptstraße fahren. Auf ihr geht es kurz nach rechts und nach der Brücke über die Alz links in die Römerstraße.
Von Seebruck zum Kloster Seeon
Wir radeln vorbei am Römermuseum Bedaium auf der wenig befahrenen Straße durch Seebruck. Am Ortsrand geht die Straße in einen Radweg über und führt dann an der Landstraße entlang zu einer Wegkreuzung. Hier fahren wir rechts über die Straße und sanft aufwärts nach Burgham. An der kleinen Kapelle lohnt sich ein kurzer Zwischenstopp, um den herrlichen Blick über den Chiemsee auf die Berge zu genießen. An der Kreuzung im Weiler knickt unser Sträßchen nach rechts und wenig später biegen wir links in einen Feldweg ein, der uns zur Landstraße führt. Auf ihr radeln wir nach links und nach 300 Metern links in das nach Grafenanger ausgeschilderte Kiessträßchen. Nach 900 Metern fahren wir an einer Weggabelung im Wald rechts Richtung Seeon und anschließend auf dem Hauptweg nach Roitham – bis Seeon leiten uns nun die Schilder von Benedikt- und Mozart-Radweg. Nach der alten Kunstmühle mühen wir uns einen kurzen, steilen Berg hoch zur Mühlenkapelle. Hier fahren wir auf der Querstraße nach links und bald auf einem Radweg in das nahe Pavolding. Wir radeln auf der Hauptstraße durch den Ort und folgen an einer Linkskurve den Radwegweisern rechts in ein schmales Sträßchen. An einer nahen Gabelung halten wir uns rechts und radeln durch das Naturschutzgebiet Bansee geradeaus zur Landstraße, die wir südlich von Seeon erreichen. Jenseits beginnt ein Radweg, der uns rechts bis zum Parkplatz am Kloster Seeon bringt. Wir biegen rechts in den Klosterweg ein und radeln am Friedhofskirchlein vorbei zum Kloster mit der markanten Kirche.
Von Seeon nach Altenmarkt
Die Radwegweiser leiten uns vom Kloster Seeon links um die Klosterkirche zu einem Steg, der uns über den See führt. Jenseits geht es kurz bergauf und hinter einer kleinen Kirche auf dem Teersträßchen nach rechts. Wir halten uns stets rechts und radeln auf der Weinbergstraße ins Zentrum von Seeon. Kurz nach dem Rathaus treffen wir auf eine Vorfahrtsstraße, der wir nach links folgen. Nach 150 Metern biegen wir rechts in die Truchtlachinger Straße ein. An der Kreuzung vor dem Schulzentrum folgen wir nicht der Beschilderung der Radfernwege nach rechts, sondern fahren links zur Kreisstraße, die überquert wird. Auf einem Kiesweg, von dem man einen herrlich weiten Bergblick bis hin zum Watzmann hat, radeln wir zu einer Straßenkreuzung. An dieser Stelle geht es geradeaus abwärts ins Tal der Alz und nach der Höllthal-Mühle aufwärts zu einer Kreuzung. Wir radeln geradeaus und erreichen nach gut einem Kilometer eine Querstraße, der wir rechts zum Gasthof Roiter folgen. Vom Gasthof führt eine überwachsene Wegspur zur nahen Alzfähre. Jenseits geht es kurz die Treppe hoch zu einem Feldweg und auf ihm nach links zu einer Teerstraße. Wir folgen ihr rechts bis zu einer Querstraße, auf die wir am Friedhof von Altenmarkt treffen. Rechts bergauf kann man den nahen Parkplatz von Kloster Baumburg erreichen. Wir halten uns jedoch links und folgen der Laufenauer Straße, bis wir in Altenmarkt auf die B304 treffen. Auf ihr fahren wir 100 Meter nach rechts und dann links zurück zum nahen Bahnhof Altenmarkt.Sehens- und Wissenswertes
Die mächtige Klosterkirche des Anfang des 11.Jh. gegründeten Augustinerchorherrenstiftes im Kloster Baumburg wurde 1750 unter Einbeziehung der romanischen Türme neu erbaut und besticht durch ihre hochwertige Rokoko-Ausstattung. Der kleine Weiler Stöffling, in dem ein rekonstruierter keltischer Gutshof in die Zeit vor über 2000 Jahren zurückführt, ist ein wichtiger keltischer Fundplatz. In römischer Zeit führte die Via Julia, die Augsburg mit Salzburg verband, beim heutigen Seebruck über die Alz. An diesem wichtigen Übergang entstanden die römische Siedlung und das Kastell Bedaium. Heute werden im Römermuseum Bedaium Funde von der Steinzeit bis in die bajuwarische Zeit gezeigt mit dem Schwerpunkt auf der römischen Epoche. Geöffnet Juni bis Mitte September Di bis Sa 10–16Uhr, So 13–16Uhr, Mitte Februar bis Mai und Mitte September bis Mitte November Di bis Sa 10–12Uhr und 14–16Uhr, So 14–16Uhr. In der benachbarten Heinrich Kirchner Galerie kann man Werke des berühmten Bildhauers bewundern, der in Pavolding lebte und auf dessen Werke man auf der gesamten Rundtour trifft. Das im Jahre 994 auf einer Insel im Klostersee gegründete Kloster Seeon war einst Zentrum der Buchmalerei. Die wuchtigen Türme der Klosterkirche St. Lambert sind romanisch. Im 15.Jh. wurde das Kirchenschiff mit wundervollem Netzgewölbe gotisch umgestaltet, die feine Ausmalung entstand im 16. und 17.Jh.
Region
Touren-Charakter
Einen steilen Anstieg gibt es zu Beginn zum Kloster Baumburg, anschließend geht es im Auf und Ab durch das Hügelland an der Alz. Zwischen Kloster Baumburg und Seebruck sind drei kurze Abschnitte etwas stärker befahren, auf der übrigen Strecke verkehrsarme Nebenstraßen und verkehrsfreie Wege.
Ausgangspunkt
Bahnhof Altenmarkt
Endpunkt
Bahnhof AltenmarktRoute
Altenmarkt - Seebruck (12,5 km) - Kloster Seeon (22 km) - Altenmarkt (32 km)
Die Alzfähre am Gasthof Roiter
Etwas ganz Besonderes ist für jeden Radler die kleine Alzfähre, mit deren Hilfe man kurz vor Ende der Tour den rauschenden Fluss überquert. Der Fährbetrieb richtet sich nach den Öffnungszeiten des Gasthofs Roiter, in dem man auch eine weltabgeschiedene Einkehr findet. Montag und Dienstag ist Ruhetag, also auch kein Fährbetrieb! Man sollte gerade mit schweren E-Bikes bedenken, dass das Rad ins Boot gehoben werden muss. Es gibt keine feste Gebühren, aber einige Euro Trinkgeld sind je nach Größe der Gruppe sicherlich nicht zu wenig. Betriebszeiten halbstündlich oder je nach Bedarf Mi bis Fr 12–2Uhr, Sa und So 11–2Uhr.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.