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fahrrad

Fahrrad Bayern: Von Altenau zur Wieskirche

Anspruch:
schwer
Dauer:
03:30 Std.
Länge:
36 km
Aufstieg:
350 m
Abstieg:
350 m

Auf wilden Wegen zum Rokoko-Kleinod. Auf der Königsstraße, auf der sich einst der bayerische Märchenkönig Ludwig II. zwischen seinen Schlössern Linderhof und Neuschwanstein hin- und herkutschieren ließ, radeln wir durch die Ammergauer Alpen zur Wieskirche. Den kulturellen Höhepunkt der Tour müssen wir uns mit unzähligen Touristen teilen, ehe wir auf wieder stillen Wegen den Pfaffenwinkel erkunden. Weite Blicke und wundervolle Badeseen versüßen uns den Weg zurück ins Tal der Ammer.

Auf schmalen Straßen erreicht man das Weltkulturerbe Wieskirche. fahrrad, schwer
Auf schmalen Straßen erreicht man das Weltkulturerbe Wieskirche.© Bernhard Irlinger
Beschreibung

Von Altenau nach Unternogg  

Vom Bahnhof Altenau radeln wir links zur Oberen Dorfstraße und auf ihr links über die Bahnlinie. An der nächsten Kreuzung geht es auf der Durchgangsstraße nach rechts und am Dorfweiher nach links. Wir fahren bald über die Ammer und nach einem kurzen Anstieg geradewegs zum beliebten Gasthaus im alten Forsthaus Unternogg. Kurz danach erreichen wir vor der Brücke über die Halbammer einen Wanderparkplatz. Hier können all jene die Tour beginnen, die mit dem Auto angereist sind. Die Runde verkürzt sich dann um acht Kilometer.

Von Unternogg zur Wieskirche  

Vom Wanderparkplatz bei Unternogg radeln wir auf der Straße über die Halbammer und biegen nach einem kurzen Anstieg links auf einen Kiesweg ab. Auf den nächsten Kilometern folgen wir nun auf der sogenannten Königsstraße der Beschilderung des Bodensee-Königssee-Radweges. Immer auf dem Hauptweg fahren wir sanft aufwärts und durch ein beschauliches Wiesental. Wenig später haben wir ohne größere Mühen den höchsten Punkt der Tour erreicht und überqueren an einer betonierten Furt den Kaltes Wasser genannten Bach. Nach einer Abfahrt erreichen wir den wilden Lähnbach. Hier müssen wir absteigen, um an der mit Schotter bedeckten Furt über den Bach zu kommen. Wenig später hilft uns eine Brücke über die Ach und bald führt der Weg am Langenmoos vorbei. Nach einem kurzen Anstieg erreichen wir eine Kreuzung, an der wir rechts Richtung Wieskirche abbiegen. Kurz darauf wechseln wir geradeaus auf eine schmale Teerstraße, die uns rechts an den Höfen von Resele vorbeiführt. Im Auf und Ab radeln wir jetzt durch den Wald zur herrlich gelegenen Wieskirche.

Von der Wieskirche nach Wildsteig  

Wir fahren an der Wieskirche vorbei zum großen Besucherparkplatz und biegen dort den Radwegweisern folgend rechts in eine schmale Teerstraße ein. Wir radeln auf eine kleine Wiesenkuppe, von der man einen fantastischen Blick über die Wieskirche zu den Tannheimer Felsgipfeln hat. Nach einer kurzen Abfahrt geht es an der Kreuzung in Schwarzenbach nach rechts und an der folgenden Kreuzung links Richtung Wildsteig. Nun fahren wir teils auf schmaler Teerstraße, teils auf einem Wirtschaftsweg über einen Hügelkamm. Am Ende einer steilen Abfahrt geht es an einer Doppelkreuzung erst wenige Meter nach links und danach rechts durch ein Tal. Wir gelangen oberhalb einer malerischen Moorfläche aufwärts zu einer Gabelung, an der wir geradeaus fahren. Bald kommen wir durch Unterhäusern zur Kreisstraße und auf ihr über einen Berg ins Ortszentrum von Wildsteig.Von Wildsteig nach Altenau  

An der Kreuzung in Wildsteig radeln wir geradeaus und biegen nach einer Abfahrt rechts in die Riedstraße ein. Kurz geht es einen steilen Berg hinauf und an der Gabelung nach dem Gasthof zum Strauss rechts in den Oberfeldweg. An der nächsten Kreuzung biegen wir rechts in den Morgenbacher Weg ein und gelangen nach 600 Metern inmitten der aussichtsreichen Wiesen links auf eine schmale Teerstraße. Sie führt uns durch wundervolle Landschaft nach Morgenbach, wo wir auf eine Vorfahrtsstraße treffen. Ehe wir rechts zurück Richtung Ausgangspunkt radeln, machen wir links noch einen Abstecher zum Schwaigsee, den wir nach 800 Metern erreichen.

Anschließend kehren wir auf bekannter Strecke zurück nach Morgenbach und radeln durch das langgezogene Dorf bis zum Ortsende. Dort biegen wir in die nach Linden und Perau ausgeschilderte Nebenstraße ein und treffen nach einem kurzen Anstieg auf eine Querstraße. Auf ihr geht es links nach Perau und auf angenehmen Sträßchen durch ein stilles Tal zu einer Weggabelung inmitten des malerischen Bärenfilz. Wir halten uns links und wechseln an der Kreuzung nahe einem einsam gelegenen Hof geradeaus auf einen Feldweg. Links schimmert der Wildsee durch die Bäume, und nach 600 Metern erreichen wir eine Kreuzung, an der wir uns einen kurzen Abstecher zum einsamen See gönnen. Wir fahren links auf dem Feldweg zum Waldrand, wo ein schmaler, wurzliger Weg beginnt. Auf ihm gelangen wir zum nahen Wildsee, der wie ein blauer Edelstein aus den braunen Moorflächen schimmert. »Sitz di nieder Oma«, steht auf einem Holzbänkchen, und auf einem Weg aus Baumscheiben gelangt man durch die trittempfindlichen Moorflächen zu einer Badestelle inmitten des malerischen Naturschutzgebietes.

Nach dem Abstecher kehren wir wieder zum Hauptweg zurück und radeln sanft bergauf auf die Berge zu. Bald lassen wir die Räder über eine teils geteerte Abfahrt zu einer Kreuzung hinabrollen, an der wir auf den morgendlichen Hinweg treffen. Wir schwenken links auf die Königsstraße und radeln geradewegs bis zur Teerstraße. Auf ihr fahren wir rechts über die Halbammer und vorbei am Wanderparkplatz und am Gasthaus Unternogg zurück nach Altenau.

Sehens- und Wissenswertes  

Für das Gnadenbild eines gegeißelten Heilands, welches das Ziel einer stark anschwellenden Wallfahrt war, wurde Mitte des 18.Jh. die wundervolle Wieskirche von den Gebrüdern Zimmermann erbaut und zu einem großen Teil auch ausgestattet. Sie gilt dank ihres Zusammenspiels von Kunst und Licht als bedeutendstes Rokoko-Gotteshaus in Deutschland und ist seit dem Jahr 1983 auf der UNESCO-Liste als Weltkulturerbe verzeichnet. Die barocke Pfarrkirche in Wildsteig beeindruckt mit kostbarer Spätrokoko-Ausstattung und wertvollen spätgotischen Figuren im Hochaltar.

Touren-Charakter

Die Tour verläuft durchweg auf wenig befahrenen Nebenstraßen oder verkehrsfreien Wirtschaftswegen. Es gibt zahlreiche Anstiege, die aber nur auf kurzen Abschnitten etwas steiler sind.

Ausgangspunkt

Bahnhof Altenau oder Wanderparkplatz in Unternogg

Endpunkt

Bahnhof Altenau oder Wanderparkplatz in Unternogg

Route

Altenau - Wieskirche (14,5 km) - Wildsteig (19 km) - Altenau (36 km)

Gasthaus im Forsthaus Unternogg1848 wurde das Forsthaus Unternogg erbaut. Es lag sowohl am Weg zum Jagdhaus von König Ludwig II. im Halbammertal als auch an der Königsstraße, die Schloss Linderhof mit den Königsschlössern bei Schwangau verband. So verwundert es nicht, dass Ludwig II. in Unternogg gelegentlich Station machte. Zu jener Zeit arbeitete in Unternogg ein geschäftstüchtiger Förster, der an die Waldarbeiter diverse Spirituosen verkaufte. Als sich die Frauen der Arbeiter beim König darüber beschwerten, dass ihre Männer einen großen Teil ihres Verdienstes im Forsthaus vertranken, ließ er dem Förster den Ausschank verbieten. Da geht es uns heute deutlich besser, denn im Forsthaus residiert ganz offiziell eine vor allem bei Wanderern und Bikern beliebte Wirtschaft, die ihre Gäste mit leckeren bayerischen Schmankerln verwöhnt.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.