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Fahrrad Allgäu: Von Stötten nach Marktoberdorf

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
32 km
Aufstieg:
300 m
Abstieg:
300 m

Blumenmeer und eine prächtige Allee. Üppig blühende Blumenwiesen, ein fröhlich gurgelnder Bach und eine uralte Baumallee begleiten uns auf der Fahrt zur regen Kleinstadt Marktoberdorf. Dazwischen liegt stilles und ruhiges Bauernland, in dem wir zwei verträumte Badeseen finden. Eine perfekte Rundtour, die man auch bequem an einem halben Tag fahren kann.

Für die berühmte Kurfürstenallee wurden 620 Linden gepflanzt.fahrrad, mittel
Für die berühmte Kurfürstenallee wurden 620 Linden gepflanzt.© Wilfried Bahnmüller, Lisa Bahnmüller
Beschreibung

Über Blumenwiesen nach Bertoldshofen 

Wir beginnen unsere Fahrt an der Pfarrkirche von Stötten und folgen zuerst der Dorfstraße, dann der Burker Straße nach Norden. Etwa dort, wo die Bebauung auf der rechten Straßenseite aufhört, biegen wir links in die Straße Am Gries ein. Sie führt uns um die Neubausiedlung herum und bringt uns zu einem Wiesenweg, auf dem wir an dem Bach Geltnach entlangfahren. Nach der Kläranlage wendet sich unser Weg ein Stück vom Bach ab, um dann kurz darauf über eine links abknickende Straße wieder zu ihm zurückzukehren. Eine Brücke lässt uns den Bach überqueren, an dem die Biber wieder heimisch geworden sind. An einigen angenagten Stämmen sehen wir das ganz deutlich. Die Wiesen am Bach werden nur einmal im Jahr, im Herbst, gemäht. Das beschert uns eine unglaubliche Fülle an Blumen, von denen wir auf intensiv genutzten landwirtschaftlichen Flächen nur träumen können. Nach ca. 500 m erreichen wir eine Brücke. Hier bietet sich ein kleiner Abstecher an. Wir überqueren den Bach und radeln etwa 1 km durch den Wald. Dann durchquert der Weg eine große sumpfige Fläche. Hier haben wir eine ganze Wiese mit blauen Iris gesehen und gar nicht weit weg eine zweite, dicht bewachsen mit Wollgras. Dazwischen steht Knabenkraut in einer Fülle, die kaum zu überbieten ist.Zurück an der Brücke radeln wir weiter den Bach entlang und erreichen schließlich normal bewirtschaftete Felder. Hier wird der Kontrast besonders auffällig. Wir überqueren die Geltnach erneut und folgen dem bestens ausgeschilderten Weg nach Bertoldshofen. Dort verwundert die prachtvoll ausgestattete Barockkirche, denn der Ort hat nur etwa 1000 Einwohner, vor gut 300 Jahren waren das sicher nicht mehr. Bezahlt haben den Prunk jedoch nicht die Einwohner des Ortes, sondern die vielen Tausend Wallfahrer, die alljährlich zu Ehren des Heiligen Antonius von Padua hierherpilgerten.

Durch die Lindenallee nach Marktoberdorf 

Von der Kirche fahren wir den Hügel abwärts zur Bundesstraße und folgen ihr Richtung Marktoberdorf. Etwa 200 m nach dem letzten Haus biegt schräg rechts ein Feldweg ab, der ziemlich steil nach oben führt. Er wird zu einem Hohlweg und dann haben wir es geschafft, fast eben erreichen wir die berühmte Kurfürstenallee. Sie wurde von Kurfürst Clemens Wenzeslaus, dem Fürstbischof von Augsburg, zwischen 1774 und 1780 angelegt. Er ließ etwa 620 Linden pflanzen, die den Weg von seinem Schloss im heutigen Marktoberdorf zu einem barocken Pavillon beschatten sollten. Heute ist sie ein einmaliges Naturdenkmal und bringt uns direkt zum fürstlichen Schloss und zur Pfarrkirche von Markt­oberdorf. Vom Schlosshügel geht es hinunter zum Marktplatz, wo wir die Besichtigung fortsetzen können.Badefreuden und Villa Rustica auf der Rückfahrt 

Vom Marktplatz aus folgen wir zunächst der Bundesstraße 472 auf dem breiten Radweg und überqueren die Wertach. Hier treffen wir auf das private Eisenbahnmuseum, in dem liebevoll Objekte aus der großen Zeit der Eisenbahn zusammengetragen sind. Wir fahren an einem Gewerbegebiet entlang und queren die Bundesstraße kurz vor der Abzweigung nach Geisenried. Auf dem Radweg erreichen wir das Ortszentrum mit der barocken Pfarrkirche St. Alban und bewundern den alten, mit Fresken bemalten Pfarrhof des Dorfes. Gegenüber dem Pfarrhof biegen wir links in die Riedstraße ein und erreichen Engratsried. Wir folgen im Dorf zunächst der Hauptstraße und biegen am Orts­ende links nach Leuterschach ab. Wir überqueren noch mal die Wertach und treffen am Ortseingang auf die Friedhofskirche St. Mang mit ihrer herrlichen Barockausstattung. Im Ort folgen wir der Hauptstraße, die einen weiten Linksbogen macht. Dann muss man aufpassen. Wir biegen links in die Benefiziumstraße ab, folgen aber dann sofort nach der Abzweigung rechts der Mühloberstraße. Sie bringt uns unter der Bahn hindurch in das Lohbachtal. Hier wenden wir uns nach links und erreichen Fechsen. Dort müssen wir rechts in die Bischof-Geiger-Straße abbiegen und bei der Kapelle links der Oberdorfer Straße folgen. Beim letzten Haus des Dorfes biegen wir rechts ab und halten uns an die Ausschilderung »Ettwiesen/Weiher«. Im Wald geht es ziemlich steil abwärts zum See, der uns im Sommer eine ideale Erfrischung bietet. Nach der Abkühlpause folgen wir der Straße weiter zum nächsten Bauernhof und biegen dort rechts nach Kohlhunden ab. Auf der Hauptstraße geht es nach rechts den Berg abwärts zur Schnellstraße. Dort liegen die Ausgrabungen der Villa Rustica, die uns das Leben einer römischen Familie vor knapp 2000 Jahren vor Augen führt. Eine Unterführung bringt uns auf die andere Seite. Nach der Schnellstraße ist nochmals Gelegenheit zum Baden. Der Kuhstallweiher ist ziemlich flach, deswegen hat das Wasser schon früh im Jahr angenehme Badetemperaturen. Jetzt führt uns die Straße nach Rieder, wo wir von der Pfarrkirche aus nach links über die Dorfstraße auf die 16 stoßen. Nun folgen wir dem Radweg nach Stötten, der auf einer alten Bahntrasse angelegt ist. Mehr oder weniger parallel zur Bundesstraße kommen wir zu der groß ausgebauten Abfahrt nach Stötten und erreichen so wieder unseren Ausgangpunkt.

Touren-Charakter

Rundtour auf meist ungeteerten Rad- und Waldwegen oder wenig befahrenen Nebenstraßen. Kurz vor Marktoberdorf gibt es eine Steigung und dann setzt sich die Tour hügelig fort. Später aber beschert uns die Tour eine bequeme Rückfahrt, die mit zwei Möglichkeiten zum Baden garniert ist.

Ausgangspunkt

Stötten, Pfarrkirche

Endpunkt

Stötten, Pfarrkirche

Information

E-Bike-Ladestation Marktoberdorf: hinterm Rathaus, nur zugänglich, wenn Touristikbüro geöffnet, Akkus während der Ladezeit gesichert

Allgäu-Erfahrung: Marktoberdorf

Marktoberdorf liegt an der Wertach und ist eine lebendige Kreisstadt mit knapp 20000 Einwohnern. Erste Siedlungs­spuren gehen auf die Kelten zurück, später auf die Römer, wie die Villa Rustica bei Kohlhunden zeigt. Bedeutung erhielt Marktoberdorf 1722, als das Schloss im damals aktuellen Barockstil erneuert und fortan von den Augsburger Fürstbischöfen als Jagdschloss und Sommerresidenz genutzt wurde. Baumeister war der heimische Barockkünstler Johann Georg Fischer, der zehn Jahre später auch für den Bau der prachtvollen Kirche St. Martin verantwortlich war. Kirche und Schloss thronen weit sichtbar auf einem Hügel über dem Ort. Heute ist im ehemaligen fürstbischöflichen Schloss die Bayerische Musikakademie untergebracht. Vom Schloss aus wurde die wunderbare Lindenallee um 1774 durch den letzten Fürstbischof zu Oberdorf, Kurfürst Clemens Wenzeslaus, anlegt. Sie ist weitum das größte Naturdenkmal und führt in das hügelige Ostallgäuer Umland hinaus. Am Fuße des Schlosshügels liegt rund um den Marktplatz und die Georg-Fischer-Straße das Stadtzentrum mit seinen Geschäften, Straßencafés und dem Alten Rathaus. Daneben steht die Frauenkapelle und davor der Stadtbrunnen mit seinem Wasservorhang von Alfred Görig, der zu einem beliebten Spielplatz für Kinder geworden ist. Sehr lohnenswert ist auch ein Spaziergang hinauf auf die Luitpoldhöhe, mit dem freundlichen Drachen Buchel, die den schönsten Blick auf Marktoberdorf bietet. Technikfreunde kennen Marktoberdorf vor allem durch den großen Agrarmaschinenhersteller Fendt. Das Werk liegt am Stadtrand. Bei einem Rundgang durch das Fendt Forum kann man sich über die Geschichte des Landtechnikherstellers informieren und die aktuellsten Maschinen besichtigen.

Guten Appetit

In Stötten gibt es den traditionsreichen Landgasthof »Sonne«. Ideal, um die Radtour gemütlich im Biergarten oder der urigen Stube ausklingen zu lassen. Die Küche bietet nicht nur Allgäuer Köstlichkeiten, sondern auch Schmankerl aus allen Regionen Deutschlands, geschmackvoll zubereitet und gekonnt serviert (Mo und Di Ruhetag).

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.