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Fahrrad Allgäu: Von Mindelheim nach Bad Wörishofen

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:30 Std.
Länge:
39 km
Aufstieg:
160 m
Abstieg:
160 m

Auf dem Pfarrer-Kneipp-Weg. Zwischen Wertach und Mindel radeln wir heute durch einige der schönsten schwäbischen Städtchen, die wir großzügig zum Randbereich des Allgäus zählen. In Mindelheim, Türkheim und Bad Wörishofen stehen viel Kunst, Kultur und Sehenswürdigkeiten auf dem Programm.

Beschreibung

Von der Mindelburg ins herzogliche Türkheim 

Wir starten vom Bahnhof in Mindelheim und kehren gleich dem Stadtzentrum mit der darüber thronenden Mindelburg den Rücken zu, denn die Stadtbesichtigung behalten wir uns als krönenden Abschluss vor. Mit Blick auf den Bahnhof geht es nach links auf den Zeppelinweg. An einem Supermarkt treffen wir auf eine große Straße, der wir auf einem Radweg nach rechts unter den Bahngleisen hindurch folgen. Auf diesem Weg verlassen wir Mindelheim und gleich steht die erste Steigung an. Bergauf kommen wir in den Wald und verlassen den Radweg bald nach links auf einer kleinen Nebenstraße, die nach St. Anna ausgeschildert ist. So erreichen wir den kleinen Weiler, in dem wir neben Bauernhöfen und einer Wirtschaft eine ausgesprochen hübsche Wallfahrtskapelle finden. Hinter der Kapelle radeln wir nun in den Waldweg hinein, der sofort etwas nach links führt und dann quer über eine Wiese verläuft, wobei der Weg hier kaum sichtbar ist. Gleich darauf wird der Weg im Wald wieder breiter, bleibt aber von Wurzeln durchsetzt. An der Wegkreuzung geht es geradeaus weiter. Wir verlassen den Wald und rollen bergab an einigen Fischweihern vorbei zu einer geteerten Straße, die wir an einem Kneipptretbecken erreichen.Dieser Straße folgen wir nach links und radeln durch eine relativ junge Allee aus Linden- und Ahornbäumen unter der Eisenbahn hindurch, um danach rechts in den Ort Oberrammingen einzubiegen. Wir treffen auf die breite Hauptstraße, die wir etwas nach rechts in den Frauenweg queren. Nun geht es schnurgeradeaus über Felder, an einigen Kiesweihern vorbei, bis wir den Ortsrand von Türkheim im Neubaugebiet in der Laternenstraße erreichen. Auf dieser und der Altbürgermeister-Wiedemann-Straße geht es bis zur großen Wörishofener Straße, wo wir links durch das Ludwigstor mit seinen königlichen Wappen in die Altstadt von Türkheim radeln. Nun gönnen wir uns ein bisschen Zeit für die Besichtigung des wirklich sehr schönen Schwabenstädtchens, das offiziell jedoch nur ein Markt und keine Stadt ist.

Auf dem Pfarrer-Kneipp-Weg 

Für die Weiterfahrt wählen wir dann die Grabenstraße, die gegenüber des Alten Schlosses und des heutigen Rathauses beginnt. Stets der Hauptstraße folgend erreichen wir so die Wertach und biegen dort rechts auf den Flussuferweg ein, der nun zugleich Jakobsweg und Pfarrer-Kneipp-Weg ist. Unser Weg führt durch den Auwald, der jedoch heute kaum mehr bei Hochwasser überflutet wird, dazu ist die Wertach zu stark reguliert. Wir passieren ein Kneippbecken, das wir bequem zur Erfrischung nutzen können, und kommen an ein mehrstufiges Stauwehr. Beim Zollhaus, wo einst Brückenzoll für die Wertachbrücke kassiert wurde, geht es unter der Landstraße hindurch, und gleich darauf unter der Eisenbahn und der Autobahn. Dann geht es weiter zum Wörishofener Stausee, der manchmal auch als Irsinger Stausee bezeichnet wird. Obwohl die ersten Schilder rechts nach Bad Wörishofen weisen, bleiben wir in Seenähe und radeln am Wanderparkplatz hinauf zum Ufer des aufgestauten Sees, um auf dem Wertachdamm weiterzufahren. So erreichen wir den Ortsteil Stockheim und biegen hier rechts in die Dorfstraße ein. Nun folgen wir der Radwegbeschilderung nach Bad Wörishofen durch den ganzen Ort, dann weist uns ein Radwegschild nach links über die Felder. Schnurgerade geht es nun in westliche Richtung und schließlich treffen wir nach einer Unterführung und der Alleedurchfahrt auf den Ortsrand des kleinen Kurstädtchens. Nach rechts können wir einen Abstecher in das Zentrum unternehmen, um z. B. die Wirkungsstätten Pfarrer Kneipps genauer zu besichtigen. Danach muss man entweder zu diesem Punkt zurückkommen oder weiter in westlicher Richtung den Wiedereinstig in diese Tour am Rande des Kurparks finden.Entlang der Mindel 

Alle anderen bleiben nach der Allee weiter geradeaus und folgen der Schlingerstraße bis zu ihrem Ende. Dann biegen wir rechts auf die Gammenrieder Straße, die zur Hauptstraße wird. Dort folgen wir dem Linksknick der Vorfahrtsstraße und erreichen so den Beginn des Kurparkviertels. Dabei wenden wir uns auf der Straße noch wenige Meter nach rechts, dann biegen wir links auf den nur für Fußgänger und Radfahrer freigegebenen Weg ein. Er führt uns am Kurparkrand entlang, vorbei an großen Villen und schließlich, rechts haltend, am großen Steigenberger Hotel Sonnenhof. Dann haben wir das Ortsende von Wörishofen erreicht und radeln durch eine Birkenallee zu unserem nächsten Ziel: Schöneschach. Leicht aufwärts sind wir rasch dort und finden neben der kleinen St.-Wolfgang-Kirche die fast 400-jährige Friedenslinde, die 1648 nach Beendigung des Dreißigjährigen Krieges gepflanzt wurde. Weiter geht es auf der Straße, die zwischen der Linde und der Kirche aus dem Ort führt.

Der Weg führt nach links und wir erreichen nach einem Waldstück eine größere Vorfahrtsstraße. Auf ihr geht es nun links, steil bergab nach Altensteig hinunter. Dort finden wir schon die ersten Wegweiser nach Dirlewang und Mindelheim. Dafür biegen wir in Altensteig rechts in die Adlerstraße, wählen dann jedoch links die Bürgermeister-Mayr-Straße als Radweg über Dirlewang nach Mindelheim. Wieder geht es vollkommen flach dahin, aber mit einigen Kurven über Felder, dann sind wir in Dirlewang. Den Fluss Mindel erreichen wir, wenn wir geradeaus durch den Ort fahren. Zunächst überqueren wir ihn, dann biegen wir rechts in den Römerweg ein. Kurz hinter den Tennisplätzen geht es schließlich direkt am Ufer entlang Richtung Norden.

Dabei zeigt sich die Mindel als erstaunlich abwechslungsreicher Fluss. An einigen Stellen rauscht sie direkt über einige Steine abwärts, an anderen Stellen wird sie breit und das Wasser scheint wie auf einem modrigen Ententeich still zu stehen. So geht es an Apfeltrach vorbei, unter der Autobahn hindurch und schließlich rechts-links haltend immer am Wasser entlang. Südlich von einem Fisch­weiher erreichen wir ein Schleusen- und Kanalsystem, mit dem früher das Wasser zur nahen Moosmühle umgeleitet wurde. Für uns geht es zwischen dem Sportplatz, der Mindel und dem höher gelegenen Fischweiher, der einst den Burgherren als Nahrungsquelle diente, entlang.

An der Schule biegen wir links in die Georgenstraße ein und passieren den großen Parkplatz, von dem die Wanderwege hinauf zur Mindelburg führen. Ganz am Ende der Georgenstraße stoßen wir auf den Altstadtring im Zentrum von Mindelheim. Ihm folgen wir noch für 150 m nach links und biegen dann rechts durch das Stadttor in die Maximilianstraße ein. Nun dürfen wir den Rest des Tages gerne in der malerischen Altstadt von Mindelheim verbringen oder dort in einem der zahlreichen Straßencafés einkehren. Mindelheim hat an Museen und Sakralbauten einiges zu bieten. Am anderen Ende der Prachtstraße verlassen wir die Altstadt durch das obere Tor und biegen rechts auf die große Straße ein. Dann folgen wir am Kreisverkehr der Beschilderung zum Bahnhof und erreichen so nach wenigen Minuten unseren Ausgangsort.

Touren-Charakter

Rundtour meist auf Radwegen und kleinen Nebenstraßen, kurzer Abschnitt über einen Waldweg. Eine Steigung zu Beginn, ansonsten vorwiegend eben.

Ausgangspunkt

Bahnhof Mindelheim

Endpunkt

Bahnhof Mindelheim

Information

E-Bike-Ladestation Mindelheim: Maximilianstraße 24 (beim Rathaus); Bad Wörishofen: Kurhaus, Hauptstraße 16 und Parkhaus Kurpromenade, Hauptstraße 44

Guten Appetit

Das Gasthaus »Rössle« in Bad Wörishofen liegt direkt im Zentrum gegenüber dem Kurhaus und hat einen schönen Biergarten vor dem Haus. Es bietet durchgehend warme Küche an, nachmittags aber mit einer kleineren Karte. Die Gerichte sind gut bürgerliche Hausmannskost, mit einem kräftigen Allgäuer Einschlag. Bereits die Suppe »Rössle Krafthaferl« mit Ochsenfleisch, Brätspätzle, Flädle, Wurzelgemüse und Back­erbsen macht erstaunlich satt. Zudem bietet die Karte noch jede Menge Schnitzelvariationen an, sogar Sellerieschnitzel für Vegetarier. Es ist also sicherlich für jeden etwas dabei!

Allgäu-Erfahrung: Türkheim und sein Schloss

Die Gegend um Türkheim war schon zu keltischen und römischen Zeiten besiedelt, dann übernahmen zuerst die Alamannen und schließlich die Franken die Herrschaft über das Land. Man vermutet heute, dass sich ein Siedler aus Thüringen hier niederließ und leitet von ihm und nicht von den Türken, die es damals noch gar nicht gab, den Namen ab. Kurfürst Ferdinand Maria übergab die Herrschaft Türkheim 1666 seinem Bruder Maximilian Philipp. Als der Kurfürst 1679 überraschend starb, wurde Maximilian Philipp bis 1680 Vormund seines Neffen Max Emanuel. Nach der Volljährigkeit seines Neffen machte er etwas für die damalige Zeit sehr Ungewöhnliches: Er zog sich mit seiner Frau Maurita Febronia vom Hof zurück und residierte fortan in Türk­heim. Sein Verzicht auf Macht und Einfluss in München bedeutete nicht, dass er nicht seinem Stand als zweiter Mann Bayerns entsprechend leben wollte. Und so erlebte Türkheim in den gut 25 Jahren der herzoglichen Herrschaft eine Blütezeit, die den Ort heute noch prägt. Sei es das Große und das Kleine Schloss, das ehemalige Rathaus oder die prachtvoll ausgestattete spätgotische Kirche, allenthalben strahlt der Glanz vergangener kurfürstlicher Zeit bis heute.

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