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Fahrrad Allgäu: Von Memmingen nach Ottobeuren

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
36 km
Aufstieg:
330 m
Abstieg:
330 m

Eine Reichsstadt und eine Reichsabtei. Ein kleines, aber interessantes Naturschutzgebiet, weite Wiesen und Felder auf flachen Hügeln begleiten uns nach Ottobeuren, das von seinem gewaltigen Kloster geprägt ist. Der Rückweg führt uns auf einem ehemaligen Bahndamm durch das Tal der Günz zurück nach Memmingen, wo wir dann noch viel Zeit haben, die Stadt zu besichtigen.

Beschreibung

Zur Reichsabtei 

Start ist am Marktplatz von Memmingen, wo wir durch die Kalchstraße Richtung Bahnhof fahren. Eine Unterführung bringt uns auf die andere Seite der Gleisanlagen. Unmittelbar nach der Unterführung biegen wir rechts in spitzem Winkel in die Freudenthalstraße ein, die vor dem städtischen Schwimmbad endet. An ihm vorbei kommen wir über die Kastanienallee zum breiten Tiroler Ring. Hier geht es etwa 250 m nach rechts, dann biegen wir links in die Riedbachstraße ein. Sie bringt uns zu den auffälligen Bauten der Firma Rohde & Schwarz. Genau gegenüber zweigt links der schmale Hoppenriedweg ab, auf dem wir über Wiesen und Felder zum Naturschutzgebiet Benninger Ried kommen. Das wollen wir uns genauer ansehen und deshalb fahren wir zum Ortsrand von Benningen und biegen bei dem Parkplatz links zur Riedkapelle ab. Das ist eine uralte Wallfahrtskirche, die auf ein legendäres Hostienwunder zurückgeht. Vor der Kapelle führt ein Trampelpfad über eine feuchte Wiese zu einem Holzsteg, von dem man das aus dem Boden quellende Wasser gut beobachten kann, das das Benninger Ried zu einem Feuchtgebiet macht. Das Benninger Ried steht unter Naturschutz, aufwendige Renaturierungsmaßnahmen sorgen dafür, dass es in seiner Einmaligkeit erhalten bleibt.Wir kehren zum Parkplatz zurück und nehmen den Kapellenweg, der die Memminger Straße kreuzt und dann zur Raiffeisenstraße wird. Immer weiter geradeaus passieren wir die Dorfkirche. Dann beginnt die Alpenstraße, die schließlich zur Straße Am Zeil wird. Auf ihr fahren wir einen Haken nach links und erreichen die große Ortsumgehung. Wir überqueren sie und dann beginnt der lange, schön geteerte Hetzlinshofer Weg über die Felder. An einem Bildstock vorbei passieren wir Hetzlinshofen, können aber noch einen Abstecher ins Dorf zum Gasthof »Rössle« machen, das allerdings mittags nur am Wochenende geöffnet hat. Egal, ob geöffnet oder nicht, die Aussicht von hier oben ist wunderschön. Denn das Gasthaus steht am höchsten Punkt des Dorfes, an dem einst ein Schloss thronte. Ein als Kapelle gestaltetes Denkmal erinnert daran. Wir fahren auf unseren Radweg zurück und erreichen die Gleise der Illertalbahn mit dem aufgelassenen Bahnhof von Woringen. In die Hauptstraße biegen wir links ein und folgen ab hier dem gut ausgeschilderten Weg nach Ottobeuren. Er bringt uns bergauf zuerst an den Rand von Goßmannshofen und dann nach Albishofen. Hier biegen wir links in die Allgäuer Straße ein, um schon nach etwa 100 m rechts in die Niebeser Straße abzubiegen. Dieser folgen wir zuerst durch eine Feld- und Wiesenlandschaft. Sie wandelt sich nach einem kleinen Wald in eine Almlandschaft. Hier geht es steil auf schlechtem Weg aufwärts. Wer kein Mountainbike oder kein E-Bike hat, steigt am besten ab, um zu schieben. Zum Glück ist diese schlechte Wegstrecke nur knapp 500 m lang. Dann begleitet uns wieder der Teer unter den Rädern. Wir durchqueren ein flaches Tal und darauf einen kleinen Wald, um dann fast unvermittelt zu einem Parkplatz zu kommen, der uns einen schönen Blick auf Ottobeuren mit seiner riesigen Klosteranlage gewährt. Bergab sausen wir dann in den Ort direkt zur ehrwürdigen alten Abtei (Klosterkirche ab 9 Uhr geöffnet, das Klostermuseum im Sommer täglich von 10–12 und 14–17 Uhr). Am Kloster vorbei radeln wir abwärts zum Marktplatz von Ottobeuren mit seinem prächtigen Rathaus. Hier bietet sich reichlich Gelegenheit zum Mittagessen.

Zurück am Günztalradweg 

Von der Rupertstraße oberhalb des Ottobeurener Marktplatzes zweigt die Bergstraße ab, der wir leicht bergauf aus dem Ort folgen. Kurz vor der großen Umgehungsstraße fahren wir links auf einen kleinen Radweg und überqueren die Straße auf einer kleinen Holzbrücke. Nach der Brücke geht es etwa 200 m nach links, dann zweigt rechts der Günztalradweg ab. Bestens ausgeschildert führt er immer am Westrand des Günztales entlang, in das ca. 8 km entfernte Westerheim. Dort biegen wir links in die Ungerhauser Straße ab. Am Waldrand beginnt das zweite ungeteerte Wegstück unserer Tour, aber keine Angst, dieses ist auch mit einfachen Rädern gut zu befahren. Nach dem Wald kommt der Teer zurück, wir fahren zur Hauptstraße von Ungershausen, wenden uns nach links und überqueren den Krebsbach. Noch ein paar Meter, dann biegen wir rechts in die Vöhlinstraße ein. Dem Radwegsymbol folgend geht es aus dem Ort hinaus und dann schnurgerade über die Felder. Der Weg macht einen kleinen Haken nach links, über den Wiesen können wir die Flugzeuge am Flughafen Memmingen starten und landen sehen. Das war früher ein wichtiger Fliegerhorst des Militärs, heute dient er zivilen Zwecken. 2018 nutzten ihn immerhin weit über eine Million Passagiere.Wir treffen auf eine Autostraße und fahren nach links zu einem Verkehrskreisel. Ab dort radeln wir stets den Schildern »Memmingen, Altstadt« nach und erreichen schließlich durch die Vororte von Memmingen die uns bekannte Freudenthalstraße, die uns wieder zur Bahnunterführung und damit zurück zum Marktplatz von Memmingen bringt.

Touren-Charakter

Mit leichtem Auf und Ab, wie im Voralpenland üblich, führt unser Weg durch das Bauernland zwischen Memmingen und Ottobeuren. Ein Stück vor unserem Ziel wird der sonst immer gute Weg ungewöhnlich schlecht und weil er noch dazu sehr steil ist, steigen wir Normalradler ab und schieben. Dafür entschädigt uns eine lange Strecke nach Ottobeuren mit ihrem steten Gefälle. Insgesamt wenig Schatten.

Ausgangspunkt

Memmingen, Marktplatz

Endpunkt

Memmingen, Marktplatz

Information

E-Bike-Ladestation Memmingen: Schrannenplatz

Guten Appetit

In Ottobeuren haben wir im Gasthof »Zum Mohren« am Marktplatz hervorragend gegessen. Der Wirt, er steht selbst in der Küche, kocht bodenständige Allgäuer Küche in einer unglaublichen Qualität. Wer eine Variation probieren möchte, versucht den Schwabenteller, eine Mischung aus Krautkrapfen, Käsespätzle mit Pilzsoße darüber und Maultaschen. Das toprenovierte Haus aus dem späten 16. Jh. gehört außerdem zu den ältesten Häusern von Ottobeuren (kein Ruhetag). Darüber hinaus gibt es in Memmingen zahlreiche Gaststätten und Cafés aller Art, genauso in Ottobeuren.

Allgäu-Erfahrung: Memmingen

Die Stadt Memmingen hat unglaublich viel für ihre Besucher zu bieten. Zwei Rundwege, bestens beschildert, führen durch die Stadt (»Roter Weg«) bzw. durch die Grünanlagen am Rand der Altstadt (»Grüner Weg«). Unbedingt gesehen haben muss man natürlich den Marktplatz mit dem prachtvollen Steuerhaus und dem nicht minder großartigen Rathaus. Der offene Stadtbach bringt uns zum Schrannenplatz mit dem Fischerbrunnen und von hier aus in die Lindentorstraße zum Siebendächerhaus. Das war das ehemalige Haus der Gerber, die einzelnen Dach­etagen dienten zum Trocknen ihrer Felle. Vom Marktplatz erreichen wir auch die Martinskirche, die mit einem reichhaltigen Chorgestühl aufwarten kann. Die zahlreichen fein geschnitzten Figuren zeigen Gestalten aus der griechischen Mythologie, aus dem Alten und Neuen Testament und aus der Kirchengeschichte. Ein Besuch der Stadtmauer, die heute noch fast die ganze Altstadt umfasst, kann die Besichtigung abschließen. Das schönste Stück findet man hinter dem Marktplatz am Zollerngarten. Durch die vielen Grünanlagen lässt es sich bequem der Mauer entlang von Tor zu Tor folgen.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.