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Fahrrad Allgäu: Von Görisried nach Kempten

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
35 km
Aufstieg:
530 m
Abstieg:
530 m

Stiller Wald und lebendige Großstadt. An Märchen und Sagen erinnert der weite Wald zwischen Görisried und Kempten. Etwas verwunschen, ganz ursprünglich, fast dunkel liegen große Waldflächen östlich der Stadt. Doch verirren gehört der Vergangenheit an, dafür sorgen zahlreiche Wegweiser, die uns nie am richtigen Weg zweifeln lassen. Für Abwechslung von dieser Stille sorgt dann die alte Reichs- und Bischofsstadt Kempten.

Beschreibung

Naturidyll Kemptener Wald 

Wir beginnen unsere Fahrt am Kirchplatz von Görisried, fahren kurz durch die Marktoberdorfer Straße, um dann, noch im Dorf, links in die Betzigauer Straße abzubiegen. Sie führt zuerst über Felder, in die einzelne Bauminseln eingestreut sind und taucht dann endgültig in den großen Kemptener Wald ein. Doch wenige Meter nach dem Waldrand lockt uns ein Schild nach rechts zur »Mehl­blockalpe«, die wir nach gut 500 m erreichen. Zum Einkehren ist es fast zu früh, aber die Alpe ist ein Platz, an dem man gerne länger verweilt. Die einfache Küche schmeckt unglaublich gut, die kühlen Getränke passen bestens und wenn sich dann zum Klang der Kuhglocken noch Töne aus einer Gitarre oder einer Ziehharmonika mischen, weiß man, wie schön die Welt sein kann, wenn man nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist.Da wir aber wir noch nach Kempten kommen wollen, müssen wir aufbrechen. Wir radeln zu dem Weg zurück, von dem wir abgebogen sind und folgen ihm kerzengerade gut 2,5 km. Dann stoßen wir auf eine Querstraße, wir biegen schräg links ab (nicht den Weg benutzen, der links zurückführt!) und kommen auf eine kleine Lichtung mit einer Kapelle. Sie wurde 1993 von den Waldarbeitern als Dankkapelle erbaut, weil es bei der gefährlichen Aufarbeitung eines großen Windbruches keinen einzigen Unfall gegeben hatte.

Zwischenspiel in Kempten 

Unser Weg führt weiter durch den stillen Wald und dann über Bauernland mit Wiesen, Feldern und einzelnen Höfen nach Betzigau. Im Ort folgen wir der Hauptstraße (Beschilderung Kempten), überqueren die Bahn und erreichen Leupolz. Wir biegen in die erste Straße rechts in den Ort, um dann vom Ortszentrum nach links wieder auf die Hauptstraße zurückzukehren. Sie heißt jetzt Lenzfrieder Straße und bringt uns in den Kemptener Vorort Lenzfried und dann weiter direkt an die Iller. Ein Stück nach rechts auf der Füssener Straße und wir stehen an der Sankt-Mang-Brücke, von der wir nun bequem die malerische Altstadt von Kempten erreichen. Nach der Stadtbesichtigung kehren wir an die Sankt-Mang-Brücke zurück und machen uns auf die Rückfahrt.Von Kempten zurück nach Görisried 

Von der Brücke fahren wir zuerst den Weg zurück, den wir gekommen sind, biegen aber nicht auf die Lenzfrieder Straße ab, sondern bleiben auf der Füssener Straße in südlicher Richtung, bis wir Durach erreicht haben. In der Ortsmitte gegenüber der Heilig-Geist Kirche zweigen wir links in die Vorwaldstraße ab, um dann unmittelbar nach der Feuerwehr in die Oberhofer Straße einzubiegen. Sie bringt uns aus dem Ort, dann geht es über die Felder und die Autobahn hinauf nach Oberhof. Wir durchqueren den kleinen Weiler und folgen der Straße zu einem Straßen-T. Wir merken, dass von einer Entspannung noch nichts zu spüren ist. Es geht immer noch bergauf! An der T-Kreuzung biegen wir rechts ab und kommen zum Ausflugsgasthaus »Zum Tobias«, das zu einer größeren Pause verlockt. An ihm vorbei überqueren wir die Durach und werfen dabei einen Blick in die kleine Hubertuskapelle, die 1992 durch die Wirtsleute des Gasthauses »Zum Tobias« erbaut wurde. Ein munter gurgelndes Bächlein vervollständigt das Idyll. Nach dem Bach durchradeln wir eine große Lichtung. Dabei bleiben wir auf dem Hauptweg, bis wir an den nächsten Waldrand kommen. Unmittelbar danach biegt links ein Weg ab, der jetzt schon mit »Görisried« beschildert ist. Dem folgen wir an vielen Abzweigungen vorbei zur Straße Bodelsberg–Görisried. Nach rechts erreichen wir wieder unseren Ausgangspunkt.

Touren-Charakter

Rundtour in eine Stadt auf ungeteerten Rad- und Waldwegen, Nebenstraßen und Radwegen. Der Weg verläuft durch hügeliges Alpenvorland und senkt sich nach Kempten in das Illertal ab. Beim Rückweg steigt die Strecke dann an. Vor allem hinter Durach etwas steiler.

Ausgangspunkt

Görisried, Kirchplatz

Endpunkt

Görisried, Kirchplatz

Information

E-Bike-Ladestation Kempten: Bikebox, absperrbare Schließfächer und reichlich Steckdosen an Illersteg, Grabengasse und Stiftsplatz

Allgäu-Erfahrung: Kempten

Kempten gehört zu den ältesten Siedlungen Deutschlands und war schon zu Zeiten der Römer eine bedeutende Stadt, die im frühen Mittelalter in zwei Teile zerfiel: das Benediktinerkloster mit seinem Fürstabt und die später protestantische und rechtlich unabhängige Reichsstadt zwischen dem Kloster und der Iller. Von der Sankt-Mang-Brücke aus kommen wir als Erstes in die alte Reichsstadt mit der Sankt-Mang-Kirche, deren Inneres vor allem durch die Neugestaltung am Ende des 19. Jh. bestimmt wird. Ein paar Schritte weiter steht das prachtvolle Rathaus frei inmitten eines großen Platzes. Damit hatten die Kemptener Bürger über Jahrhunderte hinweg ihre Unabhängigkeit bezeugt. Sie unterstanden als Reichsstadt nur dem Kaiser! Am Rathaus vorbei steigen wir teilweise über Treppen in den Bereich des alten Klosters mit der Basilika St. Lorenz und dem Schloss des Fürstbischofs. Das Schloss kann mit Führung besichtigt werden, die Basilika mit ihrer prachtvollen barocken Ausstattung ist frei zugänglich. Sehenswert sind auch die römischen Nachbauten der einstigen Römerstadt Cambodunum in einem Park, der sich in einen gallo-römischen Tempelbezirk, Teile des Forums und eine kleine Therme aufteilt.

Guten Appetit

Tobias Hahneberger war sicherlich ein Kleinhäusler, ein Kleinbauer, der ganze zwei Kühe besaß. Anscheinend war er aber weithin bekannt, denn als 1899 der Bierbrauer Michael Krattenbacher das Anwesen kaufte und daraus eine Gastwirtschaft machte, nannte er sie »Zum Tobias«. Und so heißt sie heute noch, auch wenn der Gasthof sicherlich nicht mehr als klein zu bezeichnen ist! Die Nachfahren führen den Gasthof in vierter Generation und bewirtschaften gleichzeitig den dazugehörigen Bauernhof. Auf den Wiesen weiden Rinder und Haflinger und lassen sich das Gras schmecken. Natürlich verwendet der Küchenmeister das hauseigene Fleisch, also das vom Rind, denn die Haflinger sind eine reine Leidenschaft, die durch erfolgreiche Zucht gekrönt ist. Den zarten Burgunderbraten vom Jungrind werden wir so schnell nicht vergessen, ebenso, wie sich unsere Kinder immer wieder gerne an den großen Spielplatz erinnern (Do und Fr Ruhetag).

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.