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Fahrrad Allgäu: Von Blaichach nach Martinszell

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
38 km
Aufstieg:
480 m
Abstieg:
480 m

Eine Stadt, ruhige Dörfer und ein Moor. An Blaichach sausen die meisten Urlauber und Nah­erholungssuchenden mit großem Schwung vorbei. Dabei haben wir es als idealen Ausgangspunkt erlebt, um die Iller und das Voralpengebiet Richtung Kempten zu erkunden, oder auch um Immenstadt einen Besuch abzustatten.

Beschreibung

Nach Immenstadt 

Wir beginnen unsere Tour am Rathaus von Blaichach, überqueren die Bundesstraße und fahren auf der Burgberger Straße Richtung Iller. Kurz vor dem Fluss biegen wir links in die Schützenstraße ab und haben damit schon den Radweg erreicht, der uns die nächste Zeit begleiten wird. Wir passieren eine große Schrebergartenanlage und kommen dann an die zwei Inselseen, die zum Baden und zum Wasserskifahren benutzt werden. Anschließend fahren wir unter der Brücke des Immenstädter Autobahnzubringers hindurch und kommen bei den Sportanlagen vom Immenstadt an einen Fußgängersteg. Hier biegen wir links ab und fahren zum Bahndamm. Nochmals 300 m links, dann geht es unter den Gleisen hindurch und über die Salzstraße zum Kirchplatz mit der Pfarrkirche St. Nikolaus von Immenstadt. Ein kurzes Stück weiter und wir haben den Marienplatz erreicht. Hier können wir uns auf dem Grünen Markt mit etwas Obst für die Weiterfahrt versorgen, aber auch das Rathaus und das Schloss ansehen. Das Stadtschloss war früher das Amtshaus der Grafen von Montfort-Rothenfels und besitzt einen Festsaal mit interessanter Stuckdecke. Heute ist es in privatem Besitz. Das Rathaus auf der Südseite des Marienplatzes mit seinem netten Türmchen stammt von 1640. Die Mariensäule im Zentrum des Marienplatzes ist eine Stiftung des Grafen von Montfort-Rothenfels aus Dankbarkeit, dass die sieben Jahre lang währende Pest 1635 ausgerottet war. Aufstellen ließ sie allerdings erst der Enkel des Stifters 150 Jahre später!

Nordrunde 

Als Nächstes drehen wir eine große Runde nördlich von Immenstadt. Dazu fahren bzw. schieben wir (weil Fußgängerzone) am Marienplatz in nördlicher Richtung zum Geißenbrunnen von Willi Thalheimer, der an die »Kuh des kleinen Mannes« erinnert. Über die Theo-Bechteler-Straße kommen wir zur 308 und biegen rechts in sie ein. Nach dem Kreisverkehr wird diese zur Kemptener Straße und führt parallel zur Bahn aus der Stadt. An der großen Zollbrücke über die Iller biegen wir rechts ab, fahren an den Straßenschleifen der Autobahnausfahrt vorbei und sehen am anderen Illerhochufer die Ruine Laubenstein. Den Herren von Laubenstein werden wir am Rückweg in Stein nochmals begegnen. Das nächste Dorf ist Untermaiselstein. Die Pfarrkirche ist der hl. Ursula geweiht, als besondere Kostbarkeit finden wir dort eine Muttergottesfigur und ein Relief der hl. Barbara aus der Zeit um 1515, die dem spätgotischen Schnitzer Ivo Strigel zugeschrieben werden. Wir fahren geradeaus durch den Ort, um am nördlichen Ortsrand rechts in die Weidachstraße einzubiegen. Sie bringt uns über Felder nach Freidorf. Wieder am nördlichen Ortsrand nehmen wir nach rechts die Humbacher Straße, auf der wir den kleinen Weiler Humbach erreichen. Architektonisch besonders schön ist der erste Hof links der Straße.

Er ist mit Holzschindeln verkleidet, das Bundwerk im Giebel ist als hübscher Kontrast dazu weiß ausgefacht. Weiter geht es nach Rottach mit seiner Antoniuskirche aus dem 15. Jh., dann senkt sich nach links unsere Straße zur Iller hinab. Wir planen noch einen kleinen Abstecher ein. Am Dorfende führt die Alte Salzstraße geradeaus weiter. Wir folgen dieser etwa 500 m weiter, bis die Büsche rechts aufhören. Dort ergibt sich ein weiter Blick über das Tal der Iller auf die Berge um das Weitnauer Tal. Zurück im Dorf nehmen wir die Straße abwärts, fahren an der mäandernden Iller vorbei und überqueren sie in Martinszell. Wir radeln die Hauptstraße aufwärts und biegen dann nach einem großen freien Platz auf der linken Seite links ab. Jetzt müssen wir schieben. Mit mehreren Serpentinen gewinnen wir 20 m Höhe und überqueren am Schluss die Autobahn, ohne es zu merken. Sie ist hier in einem Tunnel geführt. Wir fahren nach rechts zur Hauptstraße und auf ihr nach Oberdorf.

Mooridylle 

Nach einem Rechtsbogen erreichen wir einen kleinen Platz, von dem vier Straßen abgehen. Wir fahren in spitzem Winkel zurück in den Kapellenweg, der uns mehr oder weniger nahe den Gleisen entlangführt. Bei der Unterführung wechseln wir die Seite, sehen links bereits das Naturschutzgebiet Werdensteiner Moos und kommen schließlich zum »Haxenwirt« in Thanners.

Zwischen den beiden großen Parkplätzen führt ein Weg in das Moorgebiet, der sich schnell verzweigt. Wir fahren oder schieben links und kommen an Tümpeln und Schilfinseln vorbei zur Aussichtsbrücke, die uns weit ins Moor hineinschauen lässt. Gut 100 m weiter biegt links ein Weg ab, auf dem wir Werdenstein erreichen. Dort nehmen wir den Gnadenberger Weg und folgen ihm nach Bräunlings. Auf der Bergstattstraße geht es knapp 100 m nach rechts, dann biegen wir links in die Alpenstraße ein, auf der wir nach Stein, einem Vorort von Immenstadt kommen. Nach ein paar Metern auf der Hauptstraße geht es links ab zur Kirche St. Mauritius, der Grablege der Herren von Stein. Die Ruinen ihrer Burg haben wir beim Hinweg bereits gesehen. An der Kirche vorbei geht es steil abwärts, unter der Bahn hindurch haben wir den Radweg nach Immenstadt und Blaichach erreicht.

Zurück nach Blaichach 

An der Iller entlang passieren wir tief unten die Zollbrücke und stoßen auf eine Wohnsiedlung. Wir überqueren die Konstanzer Ache, die hier in die Iller fließt und bleiben auf dem Radweg neben der Iller. Schnell haben wir den Steg erreicht, an dem wir zu Beginn unserer Tour in die Altstadt von Immenstadt abgebogen sind und kehren jetzt auf dem bekannten Weg nach Blaichach zurück.

Touren-Charakter

Rundtour auf ungeteerten Rad- und Wanderwegen, Nebenstraßen und Radwegen. Es geht über schöne, ebene Dammwege, aber auch durch das hügelige Allgäuer Bauernland. Doch die Hügel sind nicht besonders steil. Nur einmal bei Martinszell wird es schwierig. Radler ohne Mountain- oder E-Bike müssen etwa 20 Hm Illersteilhang auf einem Serpentinenweg aufwärtsschieben.

Ausgangspunkt

Blaichach, Kirchplatz

Endpunkt

Blaichach, Kirchplatz

Information

E-Bike-Ladestation Immenstadt: Informationszentrum AlpSeeHaus

Allgäu-Erfahrung: Werdensteiner Moos

Guten Appetit Der »Haxenwirt« in Thanners ist ein beliebtes Ziel am Rand des Werdensteiner Mooses. Je nach Wochentag gibt es Spezialitäten wie Schnitzeltage, Grösteltage, Haxentage und vieles mehr. Dazu Brotzeiten und Fingerfood, aber natürlich auch etwas für Vegetarier. Sogar eine Extraspeisekarte für die Kinder gibt es. Da muss man sich nicht über den vollen Parkplatz und die vielen Gäste wundern (Mo Ruhetag).Das Werdensteiner Moos ist entstanden, als sich nach dem Ende der letzten Kaltzeit die Eismassen langsam in höhere Regionen zurückgezogen hatten. Das Eis hat zunächst eine gewaltige Wüste aus Gesteinsschutt hinterlassen, Hügel, die wir heute noch als Moränen sehen können, und dazwischen mehr oder weniger tief aufgestautes Wasser. Dann haben die Pflanzen das Land besiedelt, aus den abgestorbenen Pflanzenteilen entstand Humus. Dort, wo Wasser stand, konnten die Pflanzen nicht richtig verrotten, ihre Reste sanken auf den Grund und bildeten ganz langsam das, was wir heute als Torf bezeichnen. Der Vorgang dauert, soweit der Mensch nicht eingreift, bis heute an. In einem intakten Moor wächst die Torfschicht etwa 1 mm pro Jahr, in 1000  Jahren also 1 m. Bis vor einigen Jahrzehnten hat man die Moore regelrecht ausgebeutet. Der Torf wurde als Energieträger verbrannt oder der Gartenerde beigemischt, um deren Wasserhaushalt zu verbessern. Inzwischen hat man den ökologischen Wert der Moore erkannt. Im Vordergrund steht dabei seine Fähigkeit, gewaltige Mengen Wasser rasch zu speichern und dann langsam wieder abzugeben. Bei Starkregen ist das von unendlichem Wert. Deshalb hat man den Torfabbau weitgehend eingestellt, um die Moore wieder zu renaturieren. Ein Beispiel dafür ist das Werdensteiner Moos. Die Entwässerungsgräben wurden geschlossen und moorfremde Pflanzen wurden entfernt. Jetzt beginnt das langsame Wachsen des Torfes erneut.Allgäu-Erfahrung: Werdensteiner Moos

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