Bruckmann CMYK quer
Radtouren - … erfahren
fahrrad

Fahrrad Allgäu: Um Maria Steinbach

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:00 Std.
Länge:
22 km
Aufstieg:
250 m
Abstieg:
250 m

Zwei Wallfahrtskirchen und ein Museum. Gleich über drei kulturelle Höhepunkte erfahren wir heute mehr auf dieser Radrunde. Das schwäbische Bauernhofmuseum in Illerbeuren bringt uns die bäuerliche Welt unserer Großeltern nahe und zwei Wallfahrtskirchen führen uns feinste Barockkunst vor Augen. Zwischen diesen Highlights erfreut uns das liebliche Allgäuer Voralpenland mit dem Illerhochufer.

Das Schloss von Lautrach im Kreis Unterallgäu wurde 1781 erbaut.fahrrad, leicht
Das Schloss von Lautrach im Kreis Unterallgäu wurde 1781 erbaut.© Wilfried Bahnmüller, Lisa Bahnmüller
Beschreibung

Zurück in die Geschichte 

Wir beginnen unsere Radtour an der prachtvollen Wallfahrtskirche in Maria Steinbach, fahren den Kirchenhügel abwärts und unten dann links durch das Dorf. Beim Gasthof »Löwen« (geschlossen) geht es wieder leicht aufwärts auf das alte Hochufer der Iller. Kurz vor dem letzten Haus des Ortes steht auf der rechten Straßenseite eine uralte Linde. Wenn es nicht ganz am Anfang der Tour wäre, würde uns die Bank unter dem Baum zu einer Rast verleiten. Trotzdem lohnt sich ein Blick zurück, denn er zeigt uns die Wallfahrtskirche in ihrer ganzen Pracht hoch über dem Ort.Nur wenige Meter weiter biegt rechts ein Feldweg ab, der durch den Wald nach Illerbeuren führt. Diesen Weg nutzen wir nicht, denn wir kennen ein ganz besonderes Vergnügen. Dafür fahren wir abwärts zur Hauptstraße und biegen rechts in den Rad- und Wanderweg ein, der uns parallel zur Straße im Wald nach Illerbeuren bringt. Jetzt kommt eine Überraschung. Obwohl man dem Weg sein Gefälle nicht ansieht, führt er doch ganz gleichmäßig abwärts. Wir gestehen es gerne, wir haben es als Genuss empfunden, rund 1 km in respektablem Tempo zu radeln, ohne einmal treten zu müssen. Das Geheimnis ist einfach, wir fahren auf der alten Bahntrasse, die bis 1972 von Memmingen nach Legau führte. Kurz vor Illerbeuren queren wir die Iller und sind schon in dem bekannten Dorf angekommen.

In Illerbeuren sollten wir unsere Radrunde unterbrechen und dem in ganz Süddeutschland bekannten Schwäbischen Bauernhofmuseum einen Besuch abstatten. Der Weg zum Museum ist gut ausgeschildert.

Illererlebnissteg 

Nach der Besichtigung radeln wir in der Kronburger Straße weiter. Sie führt bis Wagsberg am Hochufer der Iller entlang, dann biegt sie links ab, um eine alte, schon längst ausgetrocknete Flussschleife zu umrunden. Kurz vor den nächsten Bauernhäusern biegen wir rechts ab und kommen zu einer Straßengabel vor Unterbinnwang. Wie nehmen den rechten Zweig, radeln durch Unterbinnwang und erreichen schließlich Oberbinnwang, wo die Straße nach links abschwenkt. Genau an dieser Stelle führt ein Feldweg in südlicher Richtung aus dem Dorf. Den nutzen wir und kommen nach etwa 500 m an einen Wald.

(Abstecher: Hier können wir nun einen Abstecher nach links einlegen, wobei wir ein Stück davon schieben müssen. Zunächst führt er am Waldrand entlang und macht dann einen Knick nach rechts zum Illerhochufer. Dann folgt das Schiebestück oder wir parken die Räder. Ein Stück weiter öffnet sich der Wald, der uns bisher den direkten Blick auf die Iller verwehrt hat. Wir sind am Aussichtspunkt Rotkreuz und unter uns liegen die Illerschleife bei Kaltbronn und das weite Illertal).

Der direkte Weg führt relativ steil mit 17 % Gefälle hinunter an die Iller (wenn viele Wanderer unterwegs sind, schieben wir besser), wo wir dann am neu angelegten Illererlebnissteg mit seinem Aussichtsturm und der 81 m langen Hängebrücke eine Rast einlegen. Natürlich besteigen wir den Aussichtsturm und bestaunen die Fischtreppe, außerdem können wir die Füße ins Wasser strecken und Kinder haben viel Platz zum Spielen. Dann schieben wir die Räder über die Brücke und radeln auf der anderen Flussseite wieder bergauf. So kommen wir über Felder nach Graben, wo sich die Straße nach links wendet und wir dann der Beschilderung nach Legau dem Straßenverlauf nach rechts folgen. Wir stoßen auf eine größere Autostraße, der wir nun nach rechts in den Legauer Ortsteil Lehenbühl mit der Wallfahrtskirche Maria Schnee folgen. Auch hier lohnt sich der Blick in das barocke Innere, die Kirche wurde ursprünglich als Pestkirche außerhalb des Ortes erbaut. Danach radeln wir weiter auf der Lehenbühlstraße zum Marktplatz von Legau. Nach der Pfarrkirche biegen wir rechts auf die Lautracher Straße ab, die wir jedoch schon nach knapp 300 m wieder rechts in die Steinbacher Straße verlassen. Sie bringt uns über weite Wiesen und Felder und durch den Ort Engelharz durchwegs eben direkt nach Maria Steinbach zu unserem Ausgangspunkt zurück.

Touren-Charakter

Rundtour meist auf geteerten, aber wenig befahrenen Straßen und auf ungeteerten Feldwegen. Etwa 1 km müssen wir das Rad schieben, was durch einen großartigen Ausblick belohnt wird.

Ausgangspunkt

Maria Steinbach

Endpunkt

Maria Steinbach

Information

E-Bike-Ladestation Illerbeuren, am Gemeindeamt

Allgäu-Erfahrung: Bayerns ältestes Freilichtmuseum

Der Restaurator, Bildhauer und Kreisheimatpfleger Hermann Zeller stellte zur 2000-Jahr-Feier der Gemeinde Illerbeuren seine reiche heimatkundliche Sammlung zur Verfügung, sodass 1955 die offizielle Eröffnung des Bauernhofmuseums festlich begangen werden konnte. Damit wurde es zum ersten und somit ältesten Freilichtmuseum Bayerns. War es ursprünglich nur ein Haus, das denBesuchern offenstand, so kann man inzwischen in mehr als 30 Gebäuden in die Vergangenheit schauen. Großen Wert legt die Museumsleitung auf den Erhalt alter und schon fast vergessener Arbeitstechniken, die der Besucher miterleben oder sogar erlernen kann. Einzigartig wahrscheinlich in ganz Europa ist die Lage des Museums. Folgt man in Illerbeuren den Schildern zum Museum, so kommt man zum Dorfplatz. Auf der einen Seite steht die Kirche, auf der anderen ein Wirtshaus und ein paar schöne Bauernhäuser. Das Museum ist in einzigartiger Weise in das Dorf integriert, so gut, dass man erst beim zweiten Hinsehen den Eingang entdeckt. Einen Teil der Häuser musste man schließlich gar nicht erst versetzen, sie standen seit Jahrhunderten am Ort. Und die anderen, die man hierherbrachte, hat man so geschickt aufgestellt, dass man glaubt, sie seien immer schon hier gestanden. Das gilt auch für das Schützenmuseum, das im ehemaligen Pfarrstadel untergebracht ist. Es zeigt die Entwicklung des Schützenwesens und seiner Waffen vom Mittelalter bis in die Neuzeit.

Guten Appetit

Der malerische »Gromerhof« mit seinem bunten Fachwerk gehört eigentlich zum Freilichtmuseum Illerbeuren, ist jedoch als Gasthaus frei zugänglich. Hier legt man großen Wert auf schwäbische Küche, bietet aber auch ausgewählte vegetarische Mahlzeiten an (Mo Ruhetag).

Lust auf mehr?
Das Allgäu erfahren
Erlebe alle Touren aus dem Guide!
Der perfekte Reiseführer für alle, die das Allgäu aktiv, aber ohne große Anstrengung kennenlernen möchten: 30 traumhafte Tagestouren mit dem Fahrrad.
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.