Fahrrad Allgäu: Um den Grüntensee
Aussicht auf den Wächter des Allgäus. Der Weg um den Grüntensee von Nesselwang aus ist eine sehr gemütliche Tour. Vor allem im Sommer lockt der See mit seinen Bademöglichkeiten. Darüber hinaus ist es aber die grandiose Aussicht auf die Allgäuer Bergwelt, die dieser Fahrt ihren Reiz gibt. Und dazwischen stoßen wir auf einige kleinere Kulturdenkmäler. Gerade richtig, um mehr über die Gegend zu erfahren.
Römerbrücke
Mit der Alpspitzbahn im Rücken radeln wir hinunter zur Dorfmitte und biegen links in die große Hauptstraße, die Kemptener Straße, ein. Bereits nach 150 m geht es erneut nach links in die Römerstraße. Jetzt fahren wir leicht aufwärts zur Reichenbachstraße. Wenige Meter rechts davon verläuft die große Hauptstraße, hier beginnt unser Radweg nach Gschwendt. Wir fahren in das Dorf hinein, durchqueren es und nehmen am Dorfende von den drei Straßen, die hier abgehen, die mittlere. Sie führt bergab zur Römerbrücke, die auch Dohlebrücke genannt wird. Zwar fehlen konkrete schriftliche Daten zur Geschichte, sicher ist aber, dass bereits die Römer hier die felsige Engstelle (Dohle = Rinne, Loch), durch die sich die Wertach zwängen muss, als Übergang nutzten. Hier befand sich eine der vielen Nebenstraßen der berühmten römischen Via Claudia Augusta. Unsere Strecke führt noch vor der Brücke links in den Feldweg. Nun radeln wir etwas oberhalb der Wertach abwechselnd durch Wald und vereinzelte Wiesen. Jetzt steht ein kleiner Anstieg bevor, und wir erreichen am Kraftwerk die Dammkrone des Grüntensees.
Grüntensee
Wir radeln nach rechts und überqueren dabei den Abfluss der Wertach aus dem See. Kurz danach passieren wir den Hochseilgarten, das Gasthaus »Seehaus« und das Badegelände, das uns übrigens einen tollen Blick auf den Grünten erlaubt. Gleich zweigt links ein wunderschöner Wiesenweg in Seenähe ab. Hier müssen wir schieben, denn das ist ein Fußweg! Aber dieser Weg ist nun mal weitaus schöner als der Hauptweg, der mitten durch den Ort Haslach mit seinem Autoverkehr führt. Unmittelbar nach dem Campingplatz stoßen wir wieder auf den eigentlichen Radweg, der uns links weiter um den See führt. Parallel dazu, aber doch mit genügend Abstand, verläuft die große Bundesstraße. Die Aussicht über den See auf die nahen Allgäuer Berge mit dem durch Antennen markierten Grünten ist einmalig schön. Bald schon biegen wir links in einen weiteren Feldweg ein, der uns etwas schlängelig durch das Altachmoos näher zum See hinführt.
Wertach – Ort oder Fluss?
Am südlichen Ende des Sees können wir uns entscheiden. Entweder wir radeln sofort links über die Wertach und setzen unseren Rundweg um den See fort oder wir machen einen Abstecher in den Ort Wertach. Letzteres lohnt sich vor allem, um die Kleine Wieskirche zu besuchen, um einzukehren oder um eine der typischen Allgäuer Käsereien zu besichtigen. Dafür fahren wir am rechten Wertachufer entlang zu einer großen Autostraße (gegenüber liegt die sehenswerte Kleine Wieskirche), an der uns ein Radweg rechts sicher in den Ort bringt. Zurück geht es auf dem gleichen Weg bis zur Kirche. Dann bleiben wir aber für 600 m weiter auf dem Radweg parallel zur Autostraße. An der Scheune geht es links in den Feldweg und schon sind wir an der Wertachbrücke, wo wir wieder auf den Hauptweg treffen. Durch die Flussauen kommen wir an das Seeufer. Gute Bademöglichkeiten erwarten uns nun beim Campingplatz Grüntensee. Danach führt ein breiter Kiesweg immer in Ufernähe weiter nach Norden, bis wir erneut auf die Staumauer treffen. Von dort geht es auf dem uns bekannten Weg zurück.
Region
Touren-Charakter
Kurze, schöne Rundtour mit einigen Bademöglichkeiten, überwiegend auf einsamen Feldwegen, geringe Steigungen
Ausgangspunkt
Nesselwang, Alpspitzbahn
Endpunkt
Nesselwang, AlpspitzbahnInformation
E-Bike-Ladestation Nesselwang: Schließfächer mit Lademöglichkeit am Willkommensplatz
Guten Appetit
Als absolutes Highlight haben wir den Brauerei-Gasthof »Hotel zur Post« in der Hauptstraße von Nesselwang empfunden. Aus der Post-Brauerei des Hauses kommen ausschließlich Bierspezialitäten, die nur im Gasthof angeboten werden. Was man daraus noch machen kann, zeigt der Küchenmeister mit seinen Brauerschmankerln, das sind z.B. die deftige Nesselwanger Dunkelhaxe oder das mit Biersenf eingeriebene Malzmeister-Schnitzel. Auch das Bayerische Duo Joseph und Josepha, ein einfaches Schmalz- und Obazda-Brot, kann sich sehen und schmecken lassen. All diese Schmankerl gehören zu den besten Gerichten, die wir im Allgäu genießen durften.
Allgäu-Erfahrung: Die Kleine Wies
Zur St.-Sebastian-Kirche sagen die Einheimischen liebevoll »Kleine Wies«. Das hat seinen Grund, denn der Kirchenbaumeister Bernhard Metz aus dem damals sehr fernen Westfalen nahm sich die eben fertiggestellte Wieskirche zum Vorbild. Alle ihre Bauelemente finden sich in vereinfachter Form wieder. Natürlich dreht sich in der Kirche alles um den Kirchenpatron, den hl. Sebastian. Sein Leben wird in einem Bildzyklus dargestellt, seine Aufnahme in den Kreis der Heiligen im Himmel im großen Fresko der Apsis.
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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.