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Fahrrad Allgäu: Rund um Oy-Mittelberg

Anspruch:
schwer
Dauer:
03:30 Std.
Länge:
33 km
Aufstieg:
600 m
Abstieg:
600 m

Weite Sicht und kühle Seen. Ein langer Höhenrücken, der auf gut 1100 Hm ansteigt, begrenzt das Tal von Oy-Mittelberg nach Norden. Kein Wunder, dass der Pfad über ihn Pano­ramaweg genannt wurde. Nach Süden schaut man auf den Gipfelreigen der Allgäuer Berge, nach Norden über das Illertal auf Kempten und die Kemptener Wälder. Doch unsere Radwanderung erschöpft sich nicht nur in Fernsichten. Zwei wunderschöne Seen laden zum Baden ein und eine Wallfahrtskirche lässt uns ein wenig innehalten.

Die Wallfahrtskirche Maria Rain bei Oy-Mittelberg ist ganz im Barockstil ausgeschmückt.fahrrad, schwer
Die Wallfahrtskirche Maria Rain bei Oy-Mittelberg ist ganz im Barockstil ausgeschmückt.© Wilfried Bahnmüller, Lisa Bahnmüller
Beschreibung

Der Panoramaweg 

Oy-Mittelberg besteht aus zwei Gemeinden, die im Rahmen der Gebietsreform zusammengeschlossen wurden. Der größere Ort ist Oy und der kleinere Mittelberg. Von Oy aus beginnen wir unsere Rundtour am Kurpark und fahren über die Wertacher Straße und über die Hauptstraße ins Ortszentrum mit der kleinen Annakapelle. Die beiden Gasthäuser, den Gasthof »Rössle« und den Gasthof »Löwen«, merken wir uns für das Ende der Tour vor. Wir passieren sie nur und biegen dann vor der starken Rechtskurve links in die Kressener Straße ab. Im Ortsteil Kressen, den wir schon nach ein paar Minuten erreichen, können wir einen kurzen Blick in die kleine Kapelle werfen, in der alle Jahre ein schön geschmücktes Osterkreuz steht. Dann geht es weiter Richtung Mittelberg auf einer nun erst mal stetig ansteigenden Straße. Kurz nach der Kreuzung, die wir ein paar Meter nach rechts versetzt überqueren, können wir links einen Pestfriedhof aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges besuchen. Eine Kapelle steht inmitten einer kleinen, von Sträuchern umgebenen Wiese. Hier, weit abseits vom Dorf, hat man die Pesttoten begraben. Wir fahren in das Dorf Mittelberg, nehmen die erste Straße rechts und radeln zur Kirche hinauf. Ein überdeckter Gang verbindet sie mit dem Pfarrhaus. Die dem hl. Michael geweihte Kirche stammt aus dem 15. Jh., der Satteldachturm ist noch gut 100 Jahre älter. Von der Kirche aus mühen wir uns weiter bergauf durch die Allee und biegen dann links zu der großen Bank ab, die hier als Landmarke aufgestellt worden ist. Sie ist eine herrliche optische Täuschung. Von Weitem freuen wir uns schon, darauf Platz zu nehmen. Je näher wir aber kommen, umso größer wächst sie und schließlich stellen wir fest, dass ihre Sitzfläche mit mindestens 2 Meter über dem Boden unerreichbar für uns ist.Hier beginnt nun der Panoramaweg, der uns ein gutes Stück begleiten wird. Die wunderbare Aussicht entschädigt die immer noch ansteigende Streckenführung. Wir blicken weit nach Norden in das Illertal und auf Kempten mit seinen großen Wäldern. Nach Süden reicht die Berggalerie vom Isarwinkel, den Ammergauer und den Trauchgauer Bergen über den markanten Säuling zur Alpspitze und zum Edelsberg, weiter über die Allgäuer Hochalpen zum Grünten und als Abschluss zum Immenstädter Horn mit der Nagelfluhkette. Kurz vor dem Burgkranzegger Horn verlässt der Weg den Höhenrücken und führt in Kurven steil abwärts. Wir treffen auf einen fast ebenen Weg, auf dem wir uns nach rechts wenden. Jetzt noch einmal die Bremsen überprüfen, denn gleich geht es wieder stetig und steil bergab nach Burgkranzegg und von dort direkt in gleicher Richtung weiter nach Petersthal. Wir stoßen auf die quer verlaufende Thalstraße. Nach rechts geht es zur »Pizzeria da Toni«. Für die Weiterfahrt wenden wir uns aber nach links, um dann gleich rechts zum Badestrand am Rottachsee abzubiegen.

Erster Badegenuss und Oberzollhaus 

Wir kommen direkt an den großen Badeplatz am Rottachsee, der zu einer Pause und einer Abkühlung einlädt. Wer die Pizzeria verpasst hat, kann an einem Kiosk seinen Hunger stillen. Unser Weiterweg führt zunächst direkt am See mit seiner Verlandungszone entlang. An einem Waldstück werden wir nach rechts gezwungen. In einer Wegschleife geht es etwas aufwärts, bei der Weggabel wenden wir uns nach links. Am Waldrand geht es zuerst nach rechts und dann sofort nach links zum nächsten Wald. Nochmals links bringt uns der Weg zur Autobahn, unter der wir hindurchfahren. Wir passieren ein großes Solarfeld, überqueren etwas rechts versetzt die Bahn und haben damit Oberzollhaus erreicht. Der Bahnhofsweg bringt uns zur 309, dort biegen wir gleich scharf rechts in den Römerweg ein, der uns zur Magnuskapelle mit ihrer reichen Innenausstattung führt.

Zurück nach Oy 

Hinter der Kapelle bringt uns ein Weg wieder zur 309, die wir nach rechts in den Eschenweg queren, von dem aus wir nach knapp 100 m links in den Föhrenweg abbiegen. Er trifft auf die Schwarzenberger Straße, der wir nach rechts folgen. Nach ca. 600 m verlassen wir sie nach links, um über die Wiesen und Felder Oberschwarzenberg zu erreichen. Wir folgen der Hauptstraße nach rechts, um dann am Dorfrand links nach Unterschwarzenberg abzubiegen. In der Dorfmitte von Unterschwarzenberg halten wir uns links, fahren durch die Unterführung der Umgehungsstraße und erreichen dann Bachtel mit seiner Dreikönigskapelle. Am südlichen Dorfausgang biegen wir links ab, fahren unter der Autobahn hindurch und erreichen den künstlerischen Höhepunkt unserer Fahrt: Maria Rain mit seiner Wallfahrtskirche, deren barocke Innenausstattung noch sehr wesentliche Teile aus der gotischen Vorgängerkirche enthält. Von der Kirche aus bringt uns der Radweg neben der Bachtelstraße zur 309, unter der wir hindurchfahren. Dann geht es, immer mehr oder weniger parallel zur Bahn, nach Haslach. Dort fahren wir auf der Straße Am Kletterwald zu unserem nächsten Badeplatz, der großen Liegewiese am Grüntensee. Ein i-Tüpferl dazu ist das kleine Gasthaus »Seehaus«, das zwar keine große Speisekarte besitzt, dafür aber hervorragende Qualität liefert.Über die Liegewiese führt ein Fußweg, auf dem wir ein kurzes Stück schieben müssen, in nördliche Richtung. Wir passieren den Campingplatz, treffen auf eine Querstraße, von der aus wir, etwas links versetzt, die 310 queren. Das letzte Wegstück ist noch einmal etwas anstrengend. Es führt bergauf nach Faistenoy. Im Ort nehmen wir die Brunnenstraße, auf der wir auch Faistenoy verlassen. Immer noch aufwärts fahren wir über die Felder zum Faistenoyer Bach. Unmittelbar nach der Brücke zweigt rechts ein Weg ab, auf dem wir Oy mit seinem Kurpark direkt erreichen.

Touren-Charakter

Rundtour auf (un-)geteerten Rad- und Wanderwegen und Nebenstraßen. Eine längere Steigung hinauf auf den Höhenrücken mit dem Panoramaweg ist zu bewältigen, ebenso die steile Abfahrt. Mit dem E-Bike jedoch wenig schwierig.

Ausgangspunkt

Oy-Mittelberg, Kurpark

Endpunkt

Oy-Mittelberg, Kurpark

Information

E-Bike-Ladestation Oy-Mittelberg: Movelo E-Bike-Verleih, Ortsteil Mittelberg, Hauptstraße

Allgäu-Erfahrung: Maria Rain

Maria Rain war der Tradition nach schon im 11. Jh. Ziel von Wallfahrern. Wirklich sicher ist jedoch, dass hier bereits 1414 eine aus Stein erbaute Kirche stand. Ihre letzte Blüte erlebte die Wallfahrt im 18. Jh., als sie ihre barocke Ausstattung bekam. Das große Prunkstück der Kirche ist der überreich mit Figuren geschmückte Hochaltar. In seinem Zentrum schwebt das Gnadenbild, die Muttergottes. Mit dem Jesuskind auf einem Thron ruhend, umfliegen sie Engel und Putten. Unter ihr sieht man die Zelte der Israeliten in der Wüste. Manna und Wachteln bewahren sie vor dem Hungertod. Dass in dem Altar noch zahlreiche gotische Figuren aus der Vorgängerkirche gleichsam versteckt sind, fällt in der überreichen Ausstattung kaum auf. Die Kirche besitzt sieben Altäre und eine reich geschmückte Kanzel. Die Menschen im Barock liebten so eine Fülle, denn sie sahen darin das Bild des Himmels, in dem der Reichtum unvorstellbar war.

Guten Appetit

Die »Pizzeria da Toni« in Petersthal, Thalstraße 10, ist ein Restaurant, das man als Fremder leicht übersieht. Einheimische haben uns den Tipp gegeben und wir haben es nicht bereut. Die reichlich belegte Pizza war einfach top und der Wein, ein Frascati, schien ohne jeden Umweg aus dem Süden den Keller von Toni gefunden zu haben. Der Espresso tat dem Ganzen keinen Abbruch. Mit geschlossenen Augen geschlürft, vermittelte er das Gefühl, direkt in einer kleinen Osteria im Süden zu sitzen (Di Ruhetag).

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