Fahrrad Allgäu: Kempten und der Niedersonthofener See

Anfahrt
Anfahrt planen

Zum Illerradweg 

Auf dem Illersteg in Kempten queren wir den Fluss und radeln auf der Kemptener Altstadtseite Richtung Süden. Um den richtigen Einstieg in den Illerradweg zu finden, folgen wir der Beschilderung mit dem kleinen weißen Quadrat. Sie führt uns zunächst durch die Illerstraße und geradeaus in die Brennergasse, die in die Seuterstraße übergeht. Wir folgen dem Straßenverlauf über den Alten Holzplatz in die Kesselstraße. An ihrem Ende, wenn die Straße ansteigt, halten wir uns links auf den schmäleren Radweg, der uns unter den Brücken hindurchführt. Wir passieren einige Wehre, die einst vor allem für die in Kempten ansässige Textilindustrie erbaut wurden, heute jedoch nur noch Strom produzieren. Die Textilindustrie hatte ihren Ursprung im großflächigen Flachsanbau des Allgäus. Der Begriff »Blaues Allgäu« (Flachs blüht blau) stammt aus dieser Zeit. Zuerst gab es nur Hauswebereien, die den Flachs zu Leinen verarbeiteten. Der kleine, aber gerade für Bauern wichtige Nebenerwerb brach durch die Mechanisierung und den Import billiger Baumwolle zusammen. Diese wurde dann im 19. Jh. in den größeren Textilbetrieben der Stadt Kempten weiterverarbeitet. Außer einigen zum Teil verfallenen, zum Teil modern umgebauten Industriegebäuden ist jedoch nicht mehr viel aus dieser Zeit übriggeblieben.

Flott geht es an der Iller entlang. Für die nächsten Kilometer begleiten uns der Fluss und seine Auwälder. Wir passieren die kleine, fast einsam liegende Kirche St. Cosmas und Damian von Rauns. Ein Blick in ihr hübsches Inneres zeigt schöne gotische Figuren, da­runter die Kirchenpatrone. Die Altäre stammen zwar aus späterer Zeit, harmonieren aber hervorragend mit den wertvollen Skulpturen. Nach einer weiteren Flussbiegung sehen wir am gegenüberliegenden Ufer den Kirchturm von Ried. Nun ist es nicht mehr weit und wir verlassen bei Flusskilometer 116,8 die Iller nach rechts auf den Feldweg. Das nächste Ziel, den Kirchturm von Martinszell, haben wir direkt vor Augen. So erreichen wir die Illerstraße, die wir aufwärts zum ehemaligen Gasthof »Adler« fahren. Direkt am Gasthof biegen wir links ein, fahren oder schieben die Serpentinen hinauf und können die breite 19 sicher durch eine Unterführung nach Oberdorf queren. Den Ort durchradeln wir zunächst auf der Vorfahrtsstraße, biegen dann aber nach den Gleisen rechts in die Seestraße ein. So sind wir gleich darauf am Niedersonthofener See beim Landgasthof »Seehof« mit seinem großen Badegelände. Ideal für eine Mittagspause und anschließend für eine Abkühlung im See Zurück nach Kempten 

Nach der Pause radeln wir auf dem Weg geradeaus weiter. An der nächsten Wegabzweigung biegen wir links zum See hinunter ab. Ein kleiner Steg verbindet den Mittleren und den Oberen See. Wir kommen zum Weiler Insel mit dem Campingplatz, vor dem wir nach rechts abbiegen. Danach steuern wir auf die Kirche von Memhölz zu. Vor dem Gasthaus »Zum Ochsen« nach links und gleich wieder rechts sind wir kurz darauf in Wachters. Nun weiter über Wies, immer der Teerstraße nach, bis unser Weg bei Rohr in eine weitere Teerstraße mündet. Hier links, durch Rohr und der Beschilderung nach Walkerts folgen. Gleich nach der Unterquerung der B 12 biegen wir rechts ab und radeln nun stur für 3,2 km geradeaus über alle Kreuzungen. Nach dem kleinen Anstieg biegen wir an der Kreuzung rechts ab und fahren durch die Siedlung »Am Gersbühl« abwärts, bis wir an der Molkerei Edelweiß wieder auf eine große Kemptener Ausfallstraße treffen. Nun folgen wir links der Radwegbeschilderung ins Zentrum Kemptens. Die Altstadt liegt an der Iller und so finden wir leicht zurück.

Allgäu-Erfahrung: Niedersonthofener See

Als ein wahres Naturidyll entpuppt sich der Niedersonthofener See. Eingebettet in malerische Landschaft sind die dahinter aufragenden Berge zum Greifen nah und das Wasser ist klar und sauber. Der See ist im Gegensatz zu dem östlich davon gelegenen Rottachspeicher als Relikt der Eiszeit natürlich entstanden. Auf einem Wanderweg oder auch mit dem Fahrrad lässt er sich ohne große Anstrengung umrunden, damit wir seine landschaftlichen Reize voll auskosten können. An immerhin vier Badeplätze können wir dabei in der warmen Jahreszeit zum Schwimmen gehen.

Guten Appetit

Das Landgasthaus »Seehof« liegt direkt an unserem Radweg an einer großen Liegewiese. Diese Lage bringt große Vorteile und die Wahl: Zuerst einen Sprung ins Wasser und dann essen, oder umgekehrt? Das hängt natürlich etwas von der Tageszeit ab. Zum Essen bietet sich die Terrasse an, die einen schönen Blick über den See auf die Allgäuer Berge bietet. Die Gaststube ist gemütlich mit hellem Holz gestaltet, die Speisekarte bietet neben den üblichen internationalen Gerichten auch Allgäuer Spezialitäten an.