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Fahrrad Allgäu: Ins Stillachtal und Rappenalptal

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:30 Std.
Länge:
32 km
Aufstieg:
500 m
Abstieg:
500 m

Genussradeln zur Buchenrainalpe. Natürlich spielen auf dieser Radtour die Allgäuer Berge mit den karstigen Felsen der Hochfrottspitze, der Trettachspitze und der Mädelegabel die Hauptrolle. Einem Naturwunder gleichen auch die saftiggrünen Bergwiesen oder die still vor sich hin plätschernde Stillach. Aber das ist noch nicht alles: Ganz besonders ist die Buchenrainalpe, eine Alm, wie man sie sonst wahrscheinlich nur noch in einem historischen Bergfilm findet.

Beschreibung

Entlang der Stillach 

Wir starten am Bahnhof in Oberstdorf und müssen gleich zu Beginn, gegenüber dem Bahnhofsplatz, für wenige Meter in die Fußgängerzone schieben. Dann schwingen wir uns an der ersten Straße rechts, der Walserstraße, in den Sattel und radeln dem Straßenverlauf stets in westliche Richtung folgend zur Stillach. Wir überqueren sie und nehmen gleich darauf links die Straße nach Süden. Flott geht es in Sichtweite zur Stillach dahin. Bald können wir an einem Schupfen nach rechts auf einen breiteren Wanderweg ausweichen, er ist in Richtung Ziegelbachhütte ausgeschildert. Wohlgemerkt, es ist ein Wanderweg, der zum Glück noch nicht für Radfahrer gesperrt ist. Dennoch sollten wir besondere Rücksicht auf alle Fußgänger nehmen. Jetzt geht es ein kurzes Stück durch den Wald, wir halten uns immer in Flussnähe. Dann biegen wir wieder auf die Straße und queren die Stillach an einer Brücke. Direkt dahinter geht es auf dem Uferweg weiter, diesmal fließt die Stillach zu unserer rechten Seite, und nun folgen wir der Beschilderung ins Stillachtal.

Wir passieren zwei hölzerne Brückenstege und bald nähert sich unser Radweg der Fahrstraße. Die auffällig vielen Stege bzw. hölzernen Rampen, die wir nun queren, wirken auf den ersten Blick wie eine planlos verschwenderische Wegeführung. Bei genauerer Betrachtung erweisen sie sich als ausgeklügelte Trainingsstrecke, die im Sommer den Nordic-Skilangläufern als Skirollerbahn zur Verfügung steht. Im Winter ist dies natürlich ein Teil der Langlaufloipe, Oberstdorf gilt als Allgäuer Langlaufhochburg. Weiter auf dem Radweg sehen wir am gegenüberliegenden Ufer die Heini-Klopfer-Skisflugschanze, die als Meisterwerk der Technik gilt und die wir mit einem Abstecher auch besichtigen könnten. Bald radeln wir wieder in Straßennähe, aber immer noch verkehrssicher auf einem eigenen Weg am Rande eines Lawinentunnels entlang. Unmittelbar dahinter verbreitert sich das Tal, hier hat die Stillach sich ein weites Kiesbett geschaffen. Nach wenigen Metern sind wir an der Wegkreuzung bei Faistenoy, das vor allem aufgrund seiner Fellhornbahn bekannt ist. Hier endet für die Autofahrer die öffentliche Straße.

Über die Alpwiesen 

Für uns geht es somit fast ohne Autoverkehr geradeaus auf dem Teersträßchen dahin, nur ein Bus und die Anrainer dürfen hier fahren. Noch ist es herrlich flach, sodass viel Zeit zum Schauen bleibt. Im Frühsommer blühen die Wiesen üppig und entpuppen sich als wahrer Augenschmaus. Schnell sind wir so am Ende des Stillachtals angekommen. In der Alpe Eschbach lässt sich hervorragend einkehren, was jeder nützen sollten, der die Auffahrt ins Rappenalptal scheut.Ohne Schweiß keine Alpe 

Wenige Meter nach der Alpe Eschbach teilt sich die Almstraße. Wir halten uns rechts, kurz nach der Brücke über die Stillach steigt dann die Straße an. Es geht wirklich saftig über einige Kurven aufwärts, da helfen nur Kondition, ein gutes Mountainbike oder ein E-Bike. Alle anderen werden wohl schieben und auch das ist anstrengend, obwohl es sich nur um eine 2 km lange Strecke handelt. Aber es lohnt sich! Bald haben wir den Scheitelpunkt erreicht und fahren nun mit fantastischer Sicht auf die Allgäuer Hochalpen zur Buchenrainalpe. Bei Selbstbedienung kann man von der kleinen Wiese vor dem Haus die Sicht auf die markanten Felsgipfel der Mädelegabel und der Hochfrottspitze zusammen mit feinem Käse genießen. Für die Süßen unter uns gibt es natürlich auch leckeren Kuchen. Da fällt es schwer, sich wieder loszureißen, aber eine Weiterfahrt ins Rappenalptal lohnt sich vor allem wegen seiner landschaftlichen Schönheit. Leicht abwärts geht es zunächst hoch über dem Bachbett des Rappenalpbaches dahin, dann passieren wir die »Breitengehrenalpe«, wo wir ebenfalls einkehren könnten. Wer Lust hat, kann noch ein Stück weiterfahren, taleinwärts, und sich dann am Bachbett sein ganz eigenes Rastplätzchen suchen.

Flotte Rückfahrt 

Für die Rückfahrt wissen wir ja, was uns erwartet. Hinunter ins Stillachtal sollten wir aber sehr vorsichtig auf der steilen Straße sein. So geht es nun flott zurück, bis wir bei der Nordic-Trainingsstrecke wieder auf die Autostraße treffen. Diesmal queren wir die Straße und folgen nun rechts den Radwegschildern nach Oberstdorf. Durch eine herrliche Allee geht es nun nach Norden. Wir kreuzen eine Straße und radeln zum Ortsrand von Oberstdorf. In das rechts von uns gelegene Kapellenensemble der Loretokirche können wir noch einen Blick werfen. Es beherbergt ein Gnadenbild, eine Muttergottes mit Kind, beide in ein silbernes Gewand gehüllt. Wenn wir nun stets dem Straßenverlauf geradeaus folgen, erreichen wir bald das Zentrum von Oberstdorf an seinem Kurpark und der Fußgängerzone, wo sich der Kreis für die Radrunde schließt.

Touren-Charakter

Rundtour, zur Alpe Eschbach leicht, hinauf ins Rappenalptal auf einer 2 km langen, geteerten kleinen Straße mit kräftigem Anstieg. Mit dem E-Bike einfach. Im Rappenalptal geht es dann fast ohne größeren Höhenverlust weiter. Die Radtour eignet sich besonders in den Sommermonaten, wenn die Buchenrainalpe bestoßen wird.

Ausgangspunkt

Bahnhof Oberstdorf

Endpunkt

Bahnhof Oberstdorf

Information

E-Bike-Ladestation Oberstdorf: Nebelhornbahn

Allgäu-Erfahrung: Buchenrainalpe

Wer die Buchenrainalpe erreicht, merkt gleich, dass sie etwas ganz Besonderes ist. Sie ist schon weit über 200 Jahre alt und steht unter Denkmalschutz. Holzschindeln schützen die Fassade vor Wind und Wetter und ein Zaun schützt den kleinen Gastgarten vor neugierigen Kühen, die ansonsten sicherlich gerne den Gästen die Sahne vom Kuchen schlecken würden. Man sollte unbedingt einen Blick in das Innere werfen. Die Decken sind rußgeschwärzt, der kupferne Käsekessel steht über einem offenen Feuer und die uralten Holzbalken versprühen Geschichte pur. Dabei ist die Alpe aber kein Freilichtmuseum, hier wird wirklich gelebt und gearbeitet. Im Sommer, wenn sie bestoßen wird, kümmert sich Familie Gentner um Milchkühe, Jungvieh, Pferde, Schweine, Hühner und Enten. Die gesunde Milch der Kühe, die hier auf den Bergwiesen viele saftige Kräuter und Gras erwischen, wird direkt vor Ort zu einem leckeren Bergkäse verarbeitet. In dem Käse steckt viel Herzblut drin und gesunde Bakterien, die den guten Geschmack ausmachen. Den Käse können wir, neben einigen anderen hausgemachten Spezialitäten wie Selbstgeräuchertem oder Kuchen, direkt auf der Alpe verspeisen und uns dann noch ein großes Stück für zu Hause mitnehmen.

Guten Appetit

Darf es a bisserl mehr sein? Als Kontrastprogramm zur urigen Buchenrainalpe schlagen wir in Oberstdorf die »Löwenwirtschaft« in der Kirchstraße vor. Die gehobenere Küche ist jeden Cent wert, wobei man auch durchaus normalpreisige Gerichte auf der Karte findet. Eine absolute Genusswelt mit extremem Schmankerlfaktor. Immer wieder gerne (Mo Ruhetag)!

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
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