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Fahrrad in Niederösterreich: Von Melk nach Spitz

Anspruch:
leicht
Dauer:
01:00 Std.
Länge:
19 km
Aufstieg:
225 m
Abstieg:
225 m

Hinter Melk wechseln wir das Donauufer und fahren teils auf Radwegen entlang der Hauptstraße und teils auf verkehrsberuhigten Teerstraßen wechselweise am bewaldeten Donauufer und durch die Obst- und Kulturlandschaft der Wachau. Geringe Steigungen.

Melk an der Donaufahrrad, leicht
Eines der Highlights des Donauradwegs: Die Stiftskirche in Melk© Comofoto - stock.adobe.com

Anfahrt
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Information

Nach Melk mit dem Auto auf der A 1 Linz–Wien, auch der Zug fährt sowohl von Linz als auch Wien direkt nach Melk. Von Spitz fährt man am besten mit dem Schiff nach Melk zurück (3 mal tgl., kostenloser Fahrradtransport).

Beschreibung

Vom Hauptplatz in Melk fahren wir auf der Kremser Straße zum Donauarm und biegen vor der Hubbrücke rechts in die Hauptstraße. Nach wenigen Metern geht es links von der Straße weg, bevor wir im Bogen wieder zur Straße zurückkehren. In Sichtweite zweigt links die Wachauer Straße in Richtung Donaubrücke ab. Wir unterqueren die Brückenauffahrt und gelangen rechts im Bogen auf sehr steilem Weg zum Beginn der Brücke (eventuell schieben). Schließlich überqueren wir die Donau und steuern nach links zur Uferstraße hinab; diese überqueren und wiederum links die Fahrt in nordöstliche Richtung fortsetzen.

Kurz vor Schallemmersdorf wechseln wir mit dem Radweg die Straßenseite. Bis Grimsing verläuft die Route parallel zur Straße, dann führt sie mit leichter Steigung ins Hinterland. Wir passieren ein Kürbisfeld und kehren zwischen Bahnlinie und Straße zum Donauufer zurück. Durch
die ufernahen Steilhänge verengt sich der Radweg an manchen Stellen, daher ist Vorsicht vor Gegenverkehr geboten. In Aggsbach Markt weitet sich das Gelände wieder, wir fahren auf einer kleinen Nebenstraße in den Ort.

Hinter Aggsbach wiederholt sich der Ablauf: Wieder fahren wir unmittelbar zwischen der steilen Waldböschung und dem Bahngleis einerseits und der Straße und Donau andererseits flussabwärts. Kurz darauf folgt der schönste Abschnitt der Tour: Abseits von Donau und Verkehr geht es in stetem Auf und Ab durch die Rebkultur der Wachau; wir passieren nacheinander die reizvollen Winzerorte Willendorf und Schwallenbach. Zwischen den Orten reifen Äpfel und Zwetschgen am Wegesrand, während sich in günstiger Hang- und Sonnenlage die Weinterrassen ausbreiten.

Nach kurzer Abfahrt gelangen wir wieder ans Donauufer und auf den Radweg entlang der Hauptstraße. Kurz nach Passieren einer felsigen Steilwand erreichen wir unterhalb der Ruine Hinterhaus das Spitzer Bachtal, durch das eine Straße nach Mühldorf abzweigt. Wir fahren kurz links und vor der Bahnlinie rechts direkt in das Zentrum von Spitz. Zum Kirchplatz gelangen wir auf der Mittergasse und Rollfährstraße sowie nach der Bahnunterführung zuletzt steil ansteigend auf der Marktstraße.

Touren-Charakter

Wein, Kultur, Zivilisationsgeschichte – die Wachau ist eine der ältesten Kulturlandschaften Österreichs. Grund genug für die UNESCO, diesen einzigartigen Donaulandstrich zwischen Melk und Krems zum Weltkulturerbe zu erklären. Auf dem Weg nach Spitz, wo der Wein gar mitten im Ort wächst, tauchen wir in die leicht hügelige Welt der Obstbauern und Winzer ein.

Beste Jahreszeit

Frühling, Sommer, Herbst

Ort

Melk

Ausgangspunkt

Melk, Hauptplatz

Endpunkt

Spitz, Kirchplatz

Information

Alternative am rechten Donauufer

Nachdem der Donauradweg zumeist sowohl am Süd- als auch am Nordufer des Flusses entlang führt, haben wir manchmal die Qual der Wahl. Bei der Routenwahl nach Spitz fiel uns die Entscheidung besonders schwer. Während man am Nordufer durch malerische Winzerdörfer fährt, hat die Südroute statt Wein- hauptsächlich Obstkulturen zu bieten. Zudem kann man unterwegs Abstecher zu kulturellen Highlights wie dem Schloss Schönbühel, der Kartause Aggsbach und der Ruine Aggstein unternehmen. Die Ruine bietet einen fantastischen Ausblick auf das Wachauer Donautal, ist allerdings nur auf einem Waldweg mit 20% Steigung zu erklimmen.

Zuletzt fahren wir durch das größte Marillenanbaugebiet Niederösterreichs, die Arnsdörfer. Von dort können wir auf der Rollfähre die Donau nach Spitz queren. Marillen allerorten Die Marille gehört zur Wachau wie die Sachertorte in das Wiener Kaffeehaus. Wie kein anderes Produkt prägt sie die Speisekarten der Lokale. Dabei entwickeln die einheimischen Köche immer wieder raffinierte Methoden und Rezepte, um die süße Frucht zu Kompotten, Marmeladen, Knödel und Sorbet zu verarbeiten. Die wohlschmeckende Marille wird somit zu jeder Tageszeit und dank schonender Konservierung in Einmachgläsern auch zu jeder Jahreszeit serviert. Das größte Marillenanbaugebiet Niederösterreichs liegt zwischen Rossatz und den Arnsdörfern auf der rechten Donauseite, doch auch auf der linken Seite gibt es zwischen Weinreben Marillenkulturen.

Der Radfahrer findet unterwegs immer wieder Verkaufsstellen am Wegesrand, doch nicht jeder Neuankömmling registriert auf Anhieb, dass sich hinter »Marille« trotz des exotischen Wortklangs nichts anderes als eine ganz normale Aprikose verbirgt. Von wegen normal: Immerhin sagt man der Wachauer Marille ein außergewöhnlich zartfruchtiges Aroma und einen daraus resultierenden unverwechselbaren Geschmack nach. Das haben sogar die strengen EU-Kommissare eingesehen und den Markennamen »Wachauer Marille« trotz anfänglichem Widerstands akzeptiert. Im Frühjahr verwandeln sich die Obstbäume in ein fotogenes Blütenmeer. Doch dem Blütenzauber zum Trotz ist die gute Ernte dann noch lange nicht gesichert. Wenn Väterchen Frost noch einmal zuschlägt oder die gefürchteten Hochwasser das Tal überfluten, kann dies zu erheblichen Schäden führen. Derlei Schicksalsschläge ertragen die Einheimischen jedoch mit stoischer Gelassenheit.

Marillenkirtag

Wer die Wachauer Marille in allen Varianten und in vollen Zügen genießen will, muss den Spitzer Marillenkirtag am letzten Juliwochenende besuchen. Ein feuchtfröhliches Fest mit reichlich Wein und Marillenlikör, das man so schnell nicht vergessen wird.

Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.