Bruckmann CMYK quer
Radtouren - … erfahren
fahrrad

Fahrradtour am Bodensee: In und um Lindau

Anspruch:
leicht
Dauer:
01:00 Std.
Länge:
9 km
Aufstieg:
15 m
Abstieg:
15 m

Die Stadt im See! Lindau liegt im Bodensee, wie ein bekannter Spruch sagt, aber die Stadt besteht aus vielerlei Teilen, insbesondere auch auf dem Festland. Und so lohnt sich eine Runde durch die Stadt- und Kultur­geschichte.

Beschreibung

Wir starten am Hauptbahnhof auf der Insel, der für eine der glanzvollen Episoden Lindaus steht, zu diesem Zeitpunkt beliebter Ort für die Sommerfrische der Münchner oberen Zehntausend aus Hof- und Geldadel. So baute man einen Bahnhof im zeitgenössischen Jugendstil, der heute größtenteils noch an die Pracht jener Tage erinnert.

Denn Anfang des 19. Jahrhunderts ergatterte das neugebildete Königreich Bayern von Napoleons Gnaden seinen eigenen kleinen Anteil vom Bodensee, der von Nonnenhorn im Westen bis knapp hinter Lindau im Osten reichte, durchaus ein Filetstückchen.

Lindau: Der Villenvorort zum Genießen

Dem Münchner Hof gefielen die Erwerbungen am Bodensee so gut, dass sich erste Mitglieder des Wittelsbachschen Hauses dort 1848 einen Sommersitz einrichteten. Immer mehr Höflinge folgten diesem Beispiel und ließen hier ebenfalls stattliche Behausungen errichten.

Einen Höhepunkt erreichte dieser Trend um 1900. Besonders beliebt als Sommerresidenz war Bad Schachen, dort dominieren Villen im historistischen und Jugendstil das Ufer. Grund genug, erst einmal dorthin aufzubrechen. Wir fahren hierzu vom Haupteingang des Bahnhofs links, nach dem Busparkplatz erneut links und über die Dammsteggasse auf den Damm, aus der Inselstadt hinaus. Es lohnt sich, einmal kurz zu rasten und einen Blick auf die Stadt zurück sowie die beiden Bodenseepanoramen links und rechts zu werfen.

Am Ende des Damms dann links und weiter am Ufer, kurz durch den Park und dann zur Schachener Straße. Hier links weiter. Kurz nach der St. Leon­hardkapelle (14.Jh.) an der Kreuzung links, die nächste Straße rechts (Oeschländerweg) und nun geradeaus in den Lindenhofweg. Hier sind wir im Herzen des mondänen Bad Schachen, links erkennen wir die bekannte Kuranstalt mit dem Turm, bevor wir kurz darauf links abbiegen zur Villa Lindenhof. Das um 1850 errichtete Gebäude ist schon allein sehenswert – es beherbergt heute ein Friedensmuseum (siehe Infokasten) –, besonders gelungen ist aber der Park um die Gebäude herum, der wunderbare Flanierwege am Ufer und eine echte Burgruine – das ehemalige Wasserschloss Degelstein – zu bieten hat.

Von dort aus noch ein bisschen weiter westlich, über den Lindenhofweg und dann links die Alwindstraße ist die Villa Alwind zu erreichen, auch sie ein sehr gutes Beispiel der gehobenen Bau- und vor allem Parkkunst der Zeit um 1850 – heute kann man dort gut speisen.

Lindau: Eine Insel mit zwei Städten

Man kann hier über die Schachener Straße Richtung Inselstadt zurück oder – etwas gemütlicher – erst wieder ein Stück auf der uns bekannten Strecke, bis wir auch hier wieder auf die Schachener Straße treffen. Hier dann wieder rechts ab durch den Park, am Ufer und zurück zum Badehäuschen vor den Bahngleisen und rechts auf den Damm. Die Römer siedelten hauptsächlich auf dem Festland (Funde in Aeschach), doch kurz nach 800 wurde auf der Insel ein Damenstift gegründet, um das sich ein Marktort bildete, die Lage war für Handel recht gut. Dies führte dazu, dass es nicht nur ein Festland- und ein Insel-Lindau gab, sondern mit dem Entstehen der Reichsstadt und des Reichsstifts, zwei getrennten Herrschaften, auf der Insel zwei Territorien – nach der Reformation noch dazu ein evangelisches und katholisches. 1806 kamen dann beide mit dem Umland an Bayern.

Wieder auf der Insel zurückgekehrt biegen wir nun von der Dammsteggasse am Diebsturm, Überbleibsel der Stadtbefestigung, links ein zur Peterskirche, dem ältesten Sakralbau der Stadt, außen unauffällig, innen geschmückt mit Fresken von Hans Holbein d. Ä. Geradeaus weiter (In der Grub) kommen wir zur evangelischen Stephanskirche (um 1500, barockisiert) und gleich daneben zum katholischen Damenstift in prächtigem Rokoko (Johann Caspar Bagnato). Wir fahren noch ein paar Meter bis zur Heidenmauer (12. Jh.) und biegen hier scharf rechts an der ehemaligen Kaserne in die Fischergasse ein.

Am Theater – der ehemaligen Franziskanerkirche – vorbei weiter geradeaus in die Ludwigsgasse bis vor die Rückseite des stattlichen Alten Rathauses mit seiner Bemalung. Hier links zum Hafen und damit den berühmtesten Motiven Lindaus: dem mittelalterlichen Mangturm und der Mole mit dem bayerischen Löwen sowie dem Leuchtturm (Letzterer begehbar), die vom richtigen Standpunkt und bei passendem Wetter den wunderschönen Rahmen zu dem dahinter sich abzeichnenden Alpenpanorama abgeben. Von hier aus sind es nur ein paar Meter bis zum Inselbahnhof.

Lindau, Fahrradtour: Die Route kompakt

  • Startpunkt der Fahrradtour ist der Lindauer Hauptbahnhof, von wo aus wir die Inselstadt über die Route der Dammsteggasse verlassen
  • Über einen Park und ein paar Querstraßen geht es dann weiter nach Bad Schachen, wo auch die Villa Lindenhof nicht fern ist (hier liegt auch die Ruine des Wasserschlosses Degelstein)
  • An der sehenswerten Villa Alwind vorbei ist die Schachener Straße deine nächste Strecke, die es zu befahren gilt - hier gibt es zwei Möglichkeiten, zurück in die Inselstadt zu kommen
  • Über die Dammsteggasse geht es dann in Richtung Peterskirche, woran die Stephanskirche und der Damenstift anschließen
  • Zum Schluss der Fahrradtour kommst du noch an dem Theater, dem Alten Rathaus und dem Hafen vorbei, ehe der Inselbahnhof wieder erscheint

Touren-Charakter

Sehr leichte Strecke, ohne jegliche Anstiege, allerdings mit einigem Stadtverkehr. In der Innenstadt lohnt es sich, ab und zu abzusteigen. Auf Einbahnstraßen und Fußgängerzonen achten.

Ausgangspunkt

Lindau, Inselbahnhof

Endpunkt

Lindau, Inselbahnhof

Bodensee-Erfahrung: Das Friedensmuseum

In der Villa Lindenhof sind die Friedens Räume untergebracht, ein Museum der etwas anderen Art. Hier werden Pazifisten und ihr Denken und Handeln vorgestellt, vor allem aber werden die Besucherinnen und Besucher angeregt, sich aktiv Gedanken über Frieden und dessen Verwirklichung – auch im Alltag – zu machen. Hier wird also nicht nur informiert, sondern aufgefordert und in die Tat umgesetzt (www.friedens-raeume.de).

Guten Appetit!

Der Gasthof Ziegler in Oberreitnau ist ein Familienbetrieb mit bereits hundertjähriger Tradition. Schwäbische Küche und Bodenseespezialitäten stehen auf der Speisekarte, auch ein Biergarten ist vorhanden. Wer länger bleiben möchte, kann hier zudem übernachten.

Lust auf mehr?
Den Bodensee erfahren
Erlebe alle Touren aus dem Guide!
Dieser Radführer zeigt Ihnen auf 25 abwechslungsreichen Radtouren alle Facetten der grenzüberschreitenden Bodensee-Region.
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.