WANDERAUSRÜSTUNG
Multifunktionsschuhe im Test
Multifunktionsschuhe sind im Idealfall eine Mischung aus luftigen Trailrunnern und robusten Wanderschuhen, mit denen man leichtfüßig, aber doch sicher unterwegs ist. Wir zeigen, wofür sich die verschiedenen Konstruktionen am besten eignen.
In den letzten Jahren haben Multifunktionsschuhe den Wandermarkt wie im Sturm erobert. Viele verschiedene Modelle lassen sich unter diesem neuen Stichwort zusammenfassen, die alle für unterschiedliche Wander- und Lauftypen geeignet sind.
Wir zeigen dir, worauf du beim Kauf von Multifunktionsschuhen achten musst.
Multifunktionsschuhe im Test: Das gilt für jedes Modell
- Membran: Viele der vorgstellten Schuhe gibt es mit oder ohne Membran. Mit sind sie zwar regendicht; Textilschuhe ohne Membran sind dafür aber dampfdurchlässiger und wärmen weniger auf.
- Passform: Da Multifunktionsschuhe sich in der Regel an die Fußform anpassen, sollte man sie nicht zu groß kaufen, um optimalen Halt am Fuß, zur Seite und mit dem Profil zu erhalten.
Dafür sind Multifunktionsschuhe geeignet
So sieht der Einsatzbereich aus:
- Befestigter Weg: Der Schuh sollte eine sehr gute Fußbett-Dämpfung und ein nicht zu griffiges Profil (schnelle Abnutzung, evtl. Durchdrücken des Profils) besitzen sowie harmonisch über den gesamten Fuß abrollen.
- Erdiger Fußpfad: Ein griffiges, dreckabweisendes Profil ist ideal für typische Voralpentouren, eine gewisse Robustheit des gesamten Schuhs für schotterige Pfade. Weiche Fersendämpfung und ein (Profil-)Absatz erleichtern den Abstieg.
- Steig/Gelände: Das Profil mit Absatz sollte sehr griffig und dreckabweisend sein sowie ein Gefühl für den Untergrund ohne Durchdrücken (Geröll) vermitteln, während der Schuh guten (Seiten-) Halt bieten sollte.
- Felsig/Fels: Das Profil sollte Reibungsflächen oder eine blockige Struktur von den Zehen bis zum Innenballen besitzen, der Schuh sehr guten Fußhalt und Seitenhalt bieten und etwas robuster sein. Auch Schuhe mit niedrigem negativem Profil können sich für felsige Steige oder Klettersteige eignen.
Konstruktion von Multifunktionsschuhen
- Die Schnürung variiert je nach Einsatzbereich: Für enges Anliegen ist Nachziehen erforderlich, für Komfort eine leichtgängige Schnellschnürung und für sportliche Modelle eine effiziente Zugschnürung.
- Der Seitenhalt, also letztlich der Fußhalt und Profilgriff, ist entscheidend für die Geländegängigkeit. Ein Einkanten der Sohlen ist nur wenig möglich.
- Der Profilgriff ist für Gehen auf matschiger Erde, auf steiler Wiese und beim Fahrwegsabstieg wichtig.
- Die Dreckabweisung ist im Vergleich zu normalen Bergschuhen phänomenal. Am ehesten bleibt Dreck beim Abstieg unter der Ferse hängen.
- Das Abrollen erfolgt sowohl über die ergonomische Bewegung des Vorderfußes über den Ballen und die Aufbiegung der Zehen als auch das Rollen über die Ferse.
- Die Umschließung des Fußes mittels Vorformung plus die Anpassung mittels Schnürung ergibt den Fußhalt. Ein möglichst geringes Verrutschen des Fußes von der Ferse bis zum Zehenbereich ist entscheidend.
- Die Sohlendämpfung brauchst du zum Beispiel im Abstieg auf einen guten Schotterweg. Die weichsten Dämpfungen sind angenehm, aber für lange Abstiege oder mit schwererem Gepäck weniger gut als mittlere.