Sicherheit am Klettersteig: 10 Tipps, auf die du achten solltest
Das Klettersteiggehen boomt nach wie vor. Dennoch ist es auch mit Risiken verbunden. Um diese möglichst gering zu halten, hat der Österreichische Alpenverein 10 Tipps zusammengestellt, wie der Ausflug in die Vertikale ein sicheres Erlebnis wird.
Das Klettersteiggehen ist ein ganz besonderes Abenteuer in den Bergen. Dennoch ist der Spaß in der Vertikalen auch mit einigen Risiken verbunden. Und schon in der Vergangenheit haben unzureichende Vorbereitung, die falsche Ausrüstung oder Fehlverhalten im Klettersteig zu Abstürzen geführt. Für ein sicheres Klettersteig-Erlebnis hat der Österreichische Alpenverein (ÖAV) 10 Empfehlungen zusammengestellt, die wir hier vorstellen möchten.
1. Sorgfältig Planen
Die Planung ist der Schlüssel für sichere und genussvolle Klettersteig-Touren. Für einen sicheres Klettersteig-Erlebnis sollte man unbedingt vorab genaue Informationen über Schwierigkeit und Länge des Klettersteigs, Zu- und Abstieg sowie über Wetter und Verhältnisse einholen.
2. Das Ziel den persönlichen Voraussetzungen anpassen
Bei der Auswahl des Klettersteigs sollte man sein Ziel unbedingt dem persönlichen Können anpassen. Ein zu schwieriger Klettersteig mindert das Erlebnis und kann zu gefährlichen Situationen führen. Um die Schwierigkeit eines Klettersteigs gut einschätzen zu können, müssen drei Faktoren beachtet werden:
- die Schwierigkeit
- die Länge
- die Beschaffenheit des Zu- und Abstiegs
3. Vollständige, normgerechte Ausrüstung verwenden
Für die sichere Begehung eines Klettersteigs sind vor allem drei Ausrüstungsgegenstände essentiell:
- Klettergurt
- Klettersteigset
- Helm
Die sichere Begehung von Klettersteigen ist allerdings nur bei einer konsequenten und richtigen Anwendung der Ausrüstung gewährleistet. Daneben sollte auch Notfall-Ausrüstung, wie ein Erste-Hilfe-Paket und ein Mobiltelefon (für Notrufe) immer dabei sein.
4. Bei Gewittergefahr nicht einsteigen
Kommt man bei der Begehung eines Klettersteigs in ein Gewitter, herrscht absolute Lebensgefahr. Nicht nur erhöhen Regen, Nässe und Kälte das Sturzrisiko. An den Eisenleitern und Stahlseilen eines Klettersteigs ist die Einschlagswahrscheinlichkeit eines Blitzes sehr hoch. Aufgrund dessen sollte man beim Wetterbericht bewusst auf Informationen zur Gewitterneigung achten oder sich im Zweifelsfall vor Ort erkundigen.
5. Drahtseil und Verankerungen kritisch prüfen
Auch, wenn die meisten Klettersteige in den Alpen regelmäßig überprüft und gewartet werden, lassen sich Schäden an der Steiganlage durch Steinschlag, Schneedruck, Frostsprengung oder Korrosion nie vollständig ausschließen. Man sollte daher insbesondere das Drahtseil und die Verankerungen eines Klettersteigs kritisch prüfen. Der Einstieg in gesperrte Klettersteige ist selbstverständlich tabu.
6. Partnercheck am Einstieg
Vor dem Einstieg in den Klettersteig sollte man bei sich und bei etwaigen Kletterpartnern noch einmal einen Blick auf die Sicherheitsausrüstung werfen. Besonders der Gurtverschluss, die Verbindung von Klettersteigset mit Klettergurt und der Helm sollten noch einmal genau überprüft werden. Ist alles korrekt angelegt, steht dem Klettersteig nichts im Wege.
7. Ausreichende Abstände einhalten
Im Klettersteig sollte man immer ausreichend Abstand zu seinem Vordermann lassen. Zwischen zwei Fixpunkten darf immer nur eine Person unterwegs sein. Denn im Falle eines Sturzes kann die enorme Sturzenergie für zu knappe Nachsteiger gefährlich werden und zu Verletzungen führen.
8. Klare Absprache beim Überholen
Im Klettersteig ist die Kommunikation und die Rücksichtsnahme auf andere Klettersteig-Begeher äußerst wichtig. Denn nur so können gefährliche Situationen bei Gegenverkehr oder Überholmanövern verhindert werden. Letztere sollten stets abgesprochen sein und nur an geeigneten Stellen durchgeführt werden. Daneben ist es sicherlich auch sinnvoll, gänzlich auf die Begehung von zu überfüllten Klettersteigen zu verzichten.
9. Achtung Steinschlag
Auch in Klettersteigen lässt sich die Gefahr eines Steinschlags niemals völlig ausschließen. Aufgrund dessen sollte man nie ohne Helm in einen Klettersteig einsteigen. Im Klettersteig gilt es, die eigenen Tritte achtsam zu setzen. So lässt sich verhindern, dass Steine losgetreten werden und das Steinschlagrisiko für andere reduzieren.
10. Natur und Umwelt respektieren
Wie bei anderen Bergsportarten sollte man auch beim Klettersteiggehen Rücksicht auf die Natur und die Umwelt nehmen. Dies beginnt bereits bei der Anreise, die am besten mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder in Fahrgemeinschaften erfolgt. Im Klettersteig gilt es, keinen Müll zu hinterlassen und auch Lärm sollte vermieden werden.