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Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Trentino: Rifugio Vederna, 1324 m

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:30 Std.
Länge:
11 km
Aufstieg:
750 m
Abstieg:
750 m

Ausblicke und Almwiesen am Monte Vederna. Aus der engen, fantastischen Schlucht des Val Noana steigt die Wanderung durch schattigen Wald bergan. Die Umrundung des Monte Vederna bietet manch schöne Ausblicke und zuletzt liebliche Almwiesen am Rifugio Vederna. Die Einkehr auf der Terrasse des Rifugio im Angesicht der Kapelle Madonna della Neve ist wohlverdient.

Beschreibung

Aufstieg zur Ponte dello S-ciós

Auf dem Parkplatz Val Caora vor dem zweiten Tunnel im engen Val Noana startet die Wanderung auf dem rot-weiß markierten, steilen Weg Nr. 736 mit der Richtungsangabe San Paolo, Rifugio Vederna und Monte Vederna. Der schmale Pfad steigt in Serpentinen sehr steil nach oben. Die rauschenden Wasser des Torrente Noana erfüllen die enge Schlucht. Alpenveilchen gedeihen im tiefen Schatten des Waldes. An lichteren Stellen steht die Großblütige Bergminze. Weiter oben liegt auf dem Weg plötzlich grober Kalkschotter unterhalb einer hinter Bäumen versteckten hohen Felswand.

In früheren Jahrhunderten wurde in diesem Gebiet Kalk für einen Kalkbrennofen gebrochen und das Material auf dem nun breiteren Weg abtransportiert.Dieser inzwischen breitere Weg stößt am Wegkreuz Cristo dei Noni (965 m) auf die Forststraße Nr. 736. Nach links steigt die einsame alte Straße weiter stetig hoch an den Hütten San Paolo vorbei. Nach einem Brunnen auf 1110 Metern zeigt sich das erstaunliche Straßenbauwerk Ponte dello S-ciós (Schneckenbrücke) neben einem Wasserfall an einer hohen, senkrechten Kalkfelswand.

1780 wurde diese schwierige Stelle auf der Strecke zum Vedernaplateau mit dieser waghalsigen Konstruktion der Schneckenbrücke überwunden. Hier öffnet sich auch die Sicht nach Nordosten auf die mächtige Palagruppe bei San Martino di Castrozza. Aufstieg zur dritten Holzbrücke Nach dem Durchstieg des eindrucksvollen Bauwerks führt der Weg an einer Wand mit Schießscharten vorbei, die im Ersten Weltkrieg der Verteidigung der Straße diente.

Es ist leicht ersichtlich, dass für die vorrückenden deutschen Truppen diese Stelle nicht bezwingbar war. Der Weg neben der Klamm mit dem rauschenden Bach ist jetzt grob gepflastert und bei Nässe rutschig. Nach einer grünen Schranke betreten wir an einer ersten Holzbrücke (1180 m) das Gebiet des Consorzio Alpe Vederna. Der Weg steigt nun flacher an und der Bach gurgelt friedlich durch die Wiesen und Hochstaudenfluren des Hochtals.

Das gelbe, bis über ein Meter hohe Alpen-Kreuzkraut dominiert in Horsten über den feuchten, nährstoffreichen Almböden. Hier kommt auch der Braune Storchschnabel vor, dessen Blüten fünf braunviolette Kronblätter tragen. Zudem haben die grob gekerbten mehrzipfeligen Blätter oft einen braunen Punkt. An einer zweiten Holzbrücke wird der Wanderer auf einer Tafel an das gute Wasser hier oben hingewiesen. »Wer Bier trinke, wird 100 Jahre alt, wer aber das Wasser dieses Hochtals trinkt, lebt für immer«, sagt die Aufschrift. Ich aber freue mich auf ein Bier am Rifugio Vederna. Nach einem Elektrozaun zeigt sich der Bach als ein typischer Treppenbach, der über die Kalkplatten hinunterspringt. Nach einer dritten Holzbrücke verlassen wir den breiten Weg und wenden uns rechts über die Wiese. Der ansteigende Pfad verschwindet gleich im schattigen Wald und ist der Beginn der Umrundung des Monte Vederna.

Aufstieg zum Rifugio Vederna 

Der Steig durch oft sehr steiles Gelände führt fast dauernd leicht aufwärts und lässt immer wieder Blicke in das Tal auf die Orte Imer und Mezzano zu. Auch die Palagruppe steht mächtig am Horizont. Nach einem erdigen, steilen Anstieg stehen wir auf der Wiese und an der alten Almhütte Maso Campigolet des Consorzio Alpe Vederna (1475 m). Der nun breitere Almweg mündet in einen noch besseren Versorgungsweg, dem wir nach links folgen. Nach einem Aufstieg öffnet sich die Aussicht nach Westen in das Valle Schenèr mit dem lang gezogenen Lago Schenèr und auf den Monte Totoga. Nun fällt der Almweg abwärts. An einer Dreiwegekreuzung bleiben wir rechts in Richtung Rifugio Vederna.

An einem alten Köhlerplatz mit Infotafel überraschen knall-orange Feuerlilien. Unvermittelt stehen nach einer Kurve die schöne Kapelle Madonna della Neve und das Rifugio Vederna (1324 m) in wunderbaren Almwiesen vor uns. Die Terrasse des sauberen Rifugio ist mit dem Blick auf den 2334 Meter hohen Monte Pavione ein beruhigender Genuss und verdienter Pausenplatz.

Abstieg zur dritten Holzbrücke

 Nach der Rast laufen wir vor der Kapelle nach rechts, eben auf dem Almweg durch die schönen Wiesen. Am Kreuzungspunkt Maso Vederna (1290 m) wandern wir links abwärts an Bienenstöcken vorbei. An einer Dreiwegekreuzung folgen wir dem Weg nach links und sind nach einem Wegkreuz wieder an der dritten Holzbrücke. Abstieg über die Ponte dello S-ciós Der nun folgende Abstieg ist die schon bekannte Strecke über die zwei weiteren Holzbrücken, Ponte dello S-ciós und Cristo dei Noni, hinunter in die Schlucht des Val Noana am Parkplatz Val Caora.

Region

Touren-Charakter

Mittelschwere, überwiegend schattige Tour auf nicht immer markierten Wegen und Pfaden. Auf dem Rundweg um den Monte Vederna gibt es immer wieder schöne Aussichten.

Beste Jahreszeit

Mai bis Oktober

Ausgangspunkt

Parkplatz Val Caora vor dem zweiten Tunnel im Val Noana, 740 m

Endpunkt

Parkplatz Val Caora vor dem zweiten Tunnel im Val Noana, 740 m

Route

Aufstieg: Parkplatz Val Caora – Cristo dei Noni 0:30 Std. – Ponte dello S-ciós 0:20 Std. – dritte Holzbrücke 0:20 Std. – Maso Campigolet 0:50 Std. – Rifugio Vederna 1:10 Std.

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