KLETTERAUSRÜSTUNG

Kletterausrüstung: Das benötigst du zum Klettern!

Zum Klettern brauchst du mehr als nur stabile Schuhe wie beim Wandern. Was für spezielle Kletterausrüstung du brauchst und welches Equipment das richtige ist, erfährst du hier!

 

Eine junge Frau wird im Top-Rope abgelassen, nachdem sie eine schwere Sportkletterroute geklettert ist.
Wir verraten dir, welche Ausrüstung du zum Klettern brauchst und worauf du dabei achten solltest.© daviles - stock.adobe.com

Wo Wanderwege aufhören und es keine Klettersteige gibt, da fängt das Klettern an! Für die einen ist es ein Sport, für die anderen eine alpine Route, um zum Gipfel zu kommen. Egal, was dir besser davon gefällt: Wenn du Klettern möchtest, brauchst du einiges an Ausstattung, um sicher an den steilen Wänden unterwegs sein zu können.  

Kletterausrüstung: Alle Informationen im Überblick

In diesem Ratgeber erfährst du:

Klettern: Ausrüstung ist nicht alles

Findest du Gefallen am Klettersport, bietet er Dir viele Möglichkeiten. Ob als Indoor- oder Outdoor-Aktivität – der Kletterspaß schult Koordination und Ausdauer und trainiert die Muskulatur.

Bevor du jedoch überhaupt beginnst, an einer steilen Wand oder im Gebirge zu klettern, musst du die Grundlagen und die korrekten Sicherungstechniken erlernen. Nur so kannst du diese später richtig anwenden.

Kletterkurse werden von den alpinen Vereinen, Bergschulen und Bergführern angeboten. So erfährst Du aus erster Hand, wie du richtig und vor allem sicher kletterst.

Warum brauche ich einen speziellen Helm zum Klettern?

Wenn du nur in der Halle kletterst, wirst du auf einen Helm verzichten können. Sobald du draußen am Fels bist, besteht aber die Gefahr des Steinschlags! Deshalb solltest du deinen Kopf schützen, und zwar mit einem speziellen Helm.

Manchmal sieht man beim Klettern oder auch in Klettersteigen, dass manche Leute nur einen Fahrrad-Helm tragen. Das ist erstmal besser als nichts. Bedenke aber, dass dieser Helm-Typ überhaupt nicht für Steinschlag ausgelegt ist! Ein richtiger Kletterhelm ist außerdem wesentlich stabiler.

In Sportklettergärten wird nur selten ein Helm getragen. Auch wenn die Gefahr des Steinschlags minimal erscheint, bist du mit einem Helm sicher unterwegs und gut geschützt!

Wenn du dir einen Kletterhelm kaufst, solltest du auf ein möglichst geringes Gewicht und eine gute Belüftung achten. besonders wichtig ist aber natürlich, dass dir der Helm gut und bequem passt. Es gibt verschiedene Hersteller mit zahlreichen unterschiedlichen Modellen.

Gängige Modelle sind beispielsweise:

Ein Kletterhelm schützt dich vor Steinschlag
Der Kletterhelm schützt dich vor Steinschlag. Deshalb sollte er schon möglichst früh aufgesetzt werden.© Halfpoint - stock.adobe.com

Was muss ein guter Klettergurt haben?

In den Anfangsjahren des Kletterns wurde das Hanfseil einfach um den Körper gebunden - das macht man heutzutage natürlich nicht mehr. Ein Klettergurt ist ein essentieller Teil deiner Kletterausrüstung - an ihm hängt sprichwörtlich dein Leben!

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Ein Klettergurt sollte vor allem bequem sein, da du auch viel darin sitzen beziehungsweise hängen wirst. Außerdem sollte er mehrere seitliche Materialschlaufen haben. Ein Brustgurt oder Ganzkörpergurt ist heutzutage nicht mehr üblich und wird nur noch für kleine Kinder eingesetzt.

Besonders leichte Klettergurte, wie der nur 150 Gramm schwere Petzl Altitude* eignen sich nicht zum Klettern, sondern sind nur für Gletscherquerungen bei Hochtouren ausgelegt.

Gängige Klettergurte sind zum Beispiel:

Eine junge Frau klettern in Kletterpatschen an einem Fels und trägt einen orangefarbenen Klettergurt, an dem viele Expressschlingen baumeln.
Am Klettergurt wird nicht nur das Seil zur Sicherung eingebunden, an den Materialschlaufen kannst du zum Beispiel die Exen befestigen.© daviles - stock.adobe.com

Welche Arten von Kletterseilen gibt es?

Auch das Kletterseil gehört zur Mindestaustattung beim Klettern. An ihm hängt dein Leben! Für die verschiedenen Arten des Kletterns gibt es auch verschiedene Typen Kletterseile. Zum Klettern in Klettergärten und Hallen reicht dir in den meisten Fällen ein Einfachseil. Wenn du aber alpiner unterwegs bist, solltest du aufgrund der Redundanz ein Doppel- oder Zwillingsseil bevorzugen.

Außerdem gibt es Kletterseile in den unterschiedlichsten Durchmessern. Je dünner ein Seil ist, desto einfacher ist das Handling und außerdem sparst du dir so Gewicht.

  • Indoor-Klettern: Ein robustes Seil mit 9,5 bis 10,5 Millimeter Durchmesser ist hier oft die beste Wahl
  • Felsklettern: Je nach Kletter-Art ist ein Seil mit einem Durchmesser zwischen 8,7 und 9,5 Millimeter geeignet.

Aber nicht nur der Durchmesser, sondern auch der Länge variiert: In kurzen Routen in Klettergärten oder Indoor-Klettern reicht dir schon ein 50 Meter Seil. Für Sportkletterrouten kann ein längeres Seil sinnvoll sein, wenn du beispielsweise später das Seil kürzen möchtest, weil die Enden ausfransen.

Die Länge und der Durchmesser deines Seil sind immer vom Einsatzbereich abhängig.

Außerdem gibt es noch imprägnierte Seile. Diese Imprägnierung schützt dein Seile gegen Nässe und Dreck, allerdings rutscht das Seil durch die glattere Oberfläche auch leichter durch das Sicherungsgerät und reduziert so die Bremswirkung.

Das sind einige Kletterseile der bekannten Hersteller:

Zwei Kletterer überprüfen einen Achterknoten beim Einbinden.
Für die verschiedenen Arten des Kletterns gibt es eine große Auswahl un unteschiedlichen Seilen. Wichtig: Das Sicherungsgerät muss zum Seildruchmesser passen!© Anom Harya - stock.adobe.com

Welche Sicherungsgeräte gibt es und wofür brauche ich Expresschlingen?

Ein Seil alleine reicht aber noch nicht aus, um sicher Klettern gehen zu können. Du brauchst auch ein entsprechendes Sicherungsgerät sowie einige Schraub-Karabiner und Expressschlingen. Was Expressschlingen sind, wofür du diese brauchst und was du gute Exen von schlechten Exen unterscheidest, haben wir dir in diesem Artikel zusammengefasst.

Je nachdem, ob du eine Sportkletterroute oder eine alpine Route anvisiert, wirst du noch weiteres Equipment und mobile Sicherungselemente, wie Klemmkeile oder Klemmgeräte, brauchen.

Früher wurde einfach mit einem HMS-Karabiner und einem Halbmastwurf oder einem Abseilachter gesichert. Selbstverständlich geht das immernoch, inwzischen gibt es aber eine Vielzahl an Geräten, die das Sichern sicherer machen.

Dabei wird unterschieden zwischen Autotubern und Halbautomaten, beide Typen werden vor allem beim Sportklettern im Top-Rope verwendet. Welches Gerät am besten für dich ist, hängt auch von deinen persönlichen Vorlieben ab.

Im alpinen Bereich wirst du eher mit Tubern arbeiten, da diese auch für das Sichern im Nachstieg und Ablassen beziehungsweise Abseilen ausgelegt sind.

Das Sicherungsgerät muss immer für den Durchmesser des verwendeten Seils ausgelegt sein!

Das sind die bekanntesten Sicherungsgeräte beim Klettern:

Ein Kletterseil wird in den Halbautomaten Gigri eingelegt.
Inzwischen gibt es eine große Auswahl an unterschiedlichen Sicherungsgeräten. Nicht jedes Gerät kann aber alles. Deshalb werden zum Sportklettern und beim Alpinklettern unterschiedliche Sicherungsgeräte verwendet.© bizoo_n - stock.adobe.com

Was muss eine gute Kletterhose können?

Eine eigene Hose nur zum Klettern brauchst du nicht unbedingt, denn sie ist nicht sicherheitsrelevant. Dennoch gibt es einige Vorteile von Kletterhosen im Vergleich zu normalen Sporthosen oder Jeans.

Spezielle Hosen zum Klettern sind von Material und Schnitt her exakt auf die Bewegungsabläufe angepasst. Die optimalen Kletterhosen sind so elastisch, dass sie auch extreme Bewegungen problemlos mitmachen. Gleichzeitig sollte die Kletterhose deine Beine gut vor Wasser, Kälte und Hitze sowie möglichen Abschürfungen zuverlässig schützen.

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Das sind Hosen zum entspannten und sicheren Klettern:

Welche Schuhe sind am besten zum Klettern geeignet?

Für ganz leichte Klettereien brauchst du keine speziellen Schuhe. Dennoch macht es Sinn, ein eigenes Schuhwerk zum Klettern anzuschaffen.

Wenn du alpine Touren gehen willst, bei denen du erstmal mehrere Stunden bis zum Einstieg gehen musst, sind Zustiegsschuhe die richtige Wahl. Sie bieten bequemen Tragekomfort bei langen Fußmärschen in Wald, auf Wiesen, steinigem, unebenem Gelände. Gleichzeitig sind sie leicht und können im Rucksack verstaut werden, wenn du schwierigere Stellen lieber in Kletterpatschen meistern willst.

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Das sind leichte und bequeme Zustiegsschuhe:

Kletterpatschen sind spezielle Schuhe, die nur zum Klettern vorgesehen sind. Längere Zu- oder Abstiege kannst du hierin nicht machen. Sie eignen sich ideal zum Klettern in der Halle, in Klettergärten oder in Sportkletterrouten.

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Das sind einige der empfehlenswerten Kletterpatschen:

Kletterschuh an Felswand
Kletterschuhe bestehen in der Regel aus Leder oder Kunststoff. Ihre Sohle aus Gummi.© bizoo_n - stock.adobe.com

Kletterausrüstung: Die wichtigsten Infos in der Zusammenfassung:

  • Klettern ist schön, egal ob als Sport oder alpiner Weg zum Gipfel. Um sicher unterwegs zu sein, brauchst du aber ein gutes Equipment!
  • Vor Steinschlag schützt dich ein spezieller Kletterhelm.
  • Um deinen Hüften trägst du einen Klettergurt. Dort wird nicht nur das Kletterseil eingebunden, sondern durch die Materialschlaufen kannst du dort auch viele Sachen befestigen.
  • Es gibt verschiedene Arten von Seilen mit verschiedenen Längen und verschiedenen Durchmessern. Je nach Kletter-Art wirst du ein anderes brauchen.
  • Um sicher zu klettern, ist ein Sicherungsgerät essentiell. In Sportklettern bietet ein Autotube oder Halbautomat viel Komfort und Sicherheit, in alpinen Routen ist ein Tube die richtige Wahl
  • Mit Kletterpatschen statt Turnschuhen kannst du auch auf kleinen Leisten und schmalen Tritten stehen. In alpinen Routen mit langen Anmarrschwegen sind Zustiegsschuhe die bessere Wahl

Hier findest du noch mehr rund ums Thema Klettern sowie die schönsten Kletterrouten in ganz Europa:

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