Wandern Alpenregion Tegernsee-Schliersee: Von Birkenstein auf den Breitenstein

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Die beiden »Steine« – Birkenstein und Breitenstein – sind beliebte Wallfahrtsorte. Jeweils an Christi Himmelfahrt machen sich Gläubige zur Trachtenwallfahrt nach Birkenstein auf, fast das ganze Jahr über pilgern Bergfreunde auf den Breitenstein. Letzterer hat zwei Gipfel, zwei markierte Anstiege – und drei Einkehrmöglichkeiten. Beste Voraussetzungen also für einigermaßen trittfeste Bergwanderer. Einzige Frage dabei ist: links oder rechts herum? Wir beginnen mit dem Anstieg zur Bucher­alm, und weil’s gestern geregnet hat, folgen wir gleich der Sandstraße. Denn der Fußweg, der die Schleifen der Piste abkürzt, erinnere ich mich, ist bei Nässe doch recht batzig.

Die Bucheralm ist geschlossen, das Vieh bereits im Tal. Macht nichts, wir wissen ja, dass die Hubertushütte noch offen hat. Der Weiterweg kürzt oberhalb der Almhütte die Schleifen einer vergammelten Fahrspur ab, führt dann in den Wald. Über offenes Almgelände steuern wir das Kreuz am Bockstein (1575m) an. Hier ist es angenehm ruhig, 500 Meter weiter östlich und knapp 50 Meter höher sind die meisten Logenplätze mit freier Sicht bis zum Alpenhauptkamm besetzt. Großglockner und Großvenediger werden angemessen bestaunt; sie führen die Parade der Dreieinhalbtausender an. Wir lassen den Gipfel des Breitensteins (1622m) natürlich nicht aus, steigen aber bald ab zur Hubertushütte. Aussicht gibt’s hier ebenfalls, und gegen den Durst hilft zuverlässig eine kühle Weiße mit schöner Schnee-, nein: Schaumkrone.

Unterhalb des Hauses geht’s dann in die Felsen. Die sind zwar gutmütig gestuft, aber von zigtausend Schuhsohlen im Lauf der Jahre ziemlich blank poliert, was bei Regen nicht ganz unproblematisch ist. Heute scheint die Sonne, es besteht also kaum Gefahr, unverhofft auf dem Hosenboden zu landen. Es sei denn, man wagt

sich mit völlig ungeeignetem Schuhwerk ins alpine Gelände – soll ja vorkommen …

Der weitere Abstieg hält dann noch eine Einkehrversuchung bereit: die Kesselalm (1275m). Diesmal lassen wir das gastliche Haus rechts liegen und steigen gleich über die Straße ab. Wenn ausreichend Schnee liegt, wird die Strecke zur Rodelbahn umfunktioniert – ein äußerst beliebter Winterspaß. Wir brauchen etwas länger für die knapp drei Kilometer, laufen dafür aber auch nicht Gefahr, an einem Baum zu landen …

Wallfahrt nach Birkenstein

Vom Parkplatz sind es nur fünf Minuten zur Kapelle. Seit über 400 Jahren wird hier eine mittelalterliche Marien­statue verehrt, erst in einem winzigen Bau, seit 1710 in der Loretokapelle mit prunkvoller Rokokoausstattung. Das Gnadenbild im Altarhaus ist von 92 Engeln umgeben; die Anzahl der Votivtafeln geht in die Hunderte.