JBerg-Verlag
Wanderbuch
wandern

Wandern Allgäu: Auf Spieser und Hirschberg

Anspruch:
mittel
Dauer:
05:00 Std.
Länge:
12 km
Aufstieg:
1000 m
Abstieg:
1000 m

Steil durch den Hirschbachtobel. Bei dieser Zwei-Gipfel-Tour ist wirklich der Weg das Ziel. Denn der Aufstieg durch den Hirschbachtobel überzeugt mit wilder Landschaft. Kaum zu glauben, dass es oberhalb wieder recht entspannt zugeht und dort eine Hütte und einfache Wege warten.

Beschreibung

Bergriesen sind der Spieser (1651 m) und Hirschberg (1500 m) zwar nicht gerade. Doch bieten sie trotzdem eine Tour mit immerhin rund 1000 Höhenmetern, einem spektakulären Tobelweg und einer schönen Einkehrmöglichkeit an der Hirschalpe. Obendrein gibt es viel Aussicht und Plankenwege durch pittoresk gelegene Hochmoore. Doch ein wenig Vorsicht ist auch angesagt: Der Weg durch den Tobel ist zwar an sich nicht schwer, kann sich aber bei Nässe oder Schneeresten zu gefährlichem Terrain entwickeln.

Startpunkt dieser Runde ist der Bergsportort Bad Hindelang. Vom großen Wanderparkplatz an der Durchgangsstraße geht es zuerst durch den Markt: am besten ein Stück an der Straße entlang, am Kurhaus vorbei geradeaus, bis rechts die Jochstraße abgeht und dieser folgen. An einer Y-Kreuzung nach links biegt man in den Schindackerweg ein und verlässt auf diesem den Ort. Durch Wiesen geht es gleich ordentlich bergauf, bevor ein Rechtsbogen zum Café Polite führt. Praktisch vor dessen Haustür liegt der Hirschbachtobel, denn es sind nur wenige Schritte bis in den Wald. Dort überquert eine Brücke erstmals das Wasser, was beim folgenden Aufstieg mehrmals passieren wird.

Der geschickt angelegte Weg arbeitet sich immer nah am rauschenden Bach steil die Schlucht hinauf. Heiklere Stellen sind durch Drahtseile entschärft, und Metallgitter helfen Wanderern auch dort vorwärtszukommen, wo das Wasser die Böschung ausgehöhlt hat oder wo das Gelände einfach zu schmal wäre. An einem Wasserfall leitet eine Stahlbrücke auf die linke Seite des Bachs, bevor es etwas später an einem grandiosen Platz auf die rechte Seite zurückgeht. Vor einem bauen sich nun Schrofenwände auf, ein Wasserfall stürzt dazwischen hinab. Im Rücken thront das Daumenmassiv über dem Tal. Der schmale Pfad steigt weiter kräftig an und windet sich in vielen Serpentinen nordostwärts aus dem Tobel heraus.

Oben, in deutlich flacherem Gelände, trifft ein breiter Forstweg von rechts auf unseren Pfad. Doch es geht nach links, weiter in Richtung Hirschalpe. Wieder steigt der Weg an, bevor er in einer Rechtskurve, am Ende noch mal besonders aussichtsreich, die Alpe erreicht. Hinter der gemütlichen Hüttenterrasse ist der Iseler zu sehen (Tour 32), doch wie so oft zieht mal wieder der Hochvogel (Tour 29) die Blicke auf sich. Nach der wohlverdienten Pause soll nun endlich ein Gipfel her. Ob man hinter der Hütte den rechten oder linken Weg zum Spieser nimmt, macht keinen großen Unterschied: Auf beiden erreicht man den Gipfel unschwer in rund 30 Minuten. Links ist es ein wenig kürzer. Am Gipfel gibt es natürlich noch mal Aussicht satt, bevor es über einen Pfad auf der Westseite bergab geht – an einer Stelle kurz steil. Schnell sind Wiesen erreicht und der Untergrund wird feuchter. Schmale Plankenwege helfen, trockenen Fußes durch das Hochmoor zu kommen. Kurz bevor der Weg in einem Linksbogen wieder nach Süden schwenkt, wird er breiter. Bequem schlendert es sich an den unbewirtschafteten Hütten Karl Hüller und Klank vorbei. Bei der Klankhütte geht es geradeaus über eine Wegkreuzung und mit dem letzten kurzen Anstieg des Tages auf den Hirschberg. Dessen Gipfel ist dicht bewaldet, doch kurz nach dem höchsten Punkt öffnet sich das Panorama für einen Wow-Effekt. Hier steht man über senkrechten Abbrüchen, sodass der Rückweg nach rechts ausholt. Über 600 Höhenmeter winden sich nun unzählige Serpentinen Bad Hindelang entgegen, bis nach einer Querung wieder der Schindackerweg erreicht ist. Noch ein gutes Stück über dem Ort führt rechts eine Trittspur durch die Wiesen zu einer kleinen Kapelle. Von dort ist es nicht weit zur Kirche und von ihr aus links zum Parkplatz.

Touren-Charakter

Mittelschwierige Tour, die im Hirschbachtobel zwar gut ausgebaut, aber steil und teils etwas ausgesetzt ist. Vorsicht bei Nässe. An den Gipfeln meist schmale Pfade, aber ohne Schwierigkeiten.

Ausgangspunkt

Wanderparkplatz in Bad Hindelang

Endpunkt

Wanderparkplatz in Bad Hindelang

Geologischer Lehrpfad

Geologisch Interessierte werden auf dieser Wandertour ihre Freude haben. Nicht nur, dass der Hirschbachtobel ein Musterexemplar einer Allgäuer Schlucht ist. Nein, der Weg folgt auch einem Stück des geologischen Lehrpfads mit Hinweistafeln und Schildern. Der eigentliche Lehrpfad führt unter dem Hirschberg zum Steinköpfle und zurück nach Hindelang. Wer ihn in aller Ruhe wandert, ist zwei bis drei Stunden unterwegs. Er eignet sich also als kürzere Variante der vorgestellten Tour.

Ausklang im Café

Wer nach dem langen Abstieg vom Hirschberg noch gemütlich einkehren will, erreicht schnell wieder das Café Polite. Wo der Pfad wieder auf den Schindackerweg trifft, geht es dazu einfach geradeaus durch flaches Gelände weiter.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.