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Zeit zum Wandern
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Wandern Dolomiten: Rund um den Peitlerkofel

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:30 Std.
Länge:
12.8 km
Aufstieg:
620 m
Abstieg:
620 m

Mit seiner mächtigen Felsstirn dominiert der Peitlerkofel das untere Gadertal, hoch über Wäldern und Almen aufragend. Dank seiner isolierten Lage lässt er sich auch umwandern - eine der schönsten Wanderungen der Region, die vielfältige Eindrücke vermittelt.

Der Weg rund um den Peitlerkofel führt größtenteils über offene Almwiesen. Im Hintergrund die Puezgruppewandern, mittel
Der Weg rund um den Peitlerkofel führt größtenteils über offene Almwiesen. Im Hintergrund die Puezgruppe© Eugen E. Hüsler, Manfred Kostner
Beschreibung

Die Wanderrunde beginnt am Würzjoch  und bietet gleich zum ­Auftakt einen interessanten Einblick in die Entstehungsgeschichte der Dolomiten: Am Weg zu den Peitlerwiesen zeigt der große Berg freundlicherweise seinen vielschichtigen Unterbau, vom Grödner Sandstein, leicht zu erkennen an der intensiven Rotfärbung, über die weißlichen Bellerophonschichten und die an Fossilien reichen Werfener Schichten bis zur markanten Wandstufe des Mendeldolomits. Darauf liegt dann der eigentliche Bergkörper aus Schlerndolomit, wandbildend und nochmals gut 600 Meter hoch bis zum Gipfelkreuz – ein geradezu beispielhafter Aufschluss der klassischen Dolomiten-Schichtfolge.

Das am Joch abzweigende Sandsträßchen führt in sanftem Anstieg zu den blumenreichen Peitlerwiesen. Dabei kommt die gewaltige Felsmauer noch ein Stück näher, bis der Gipfel fast den Himmel zu berühren scheint. Bei der Sommerwirtschaft Munt de Fornela (0:20 Std.) gabelt es sich. Man folgt dem linken Ast, der nach ein paar hundert Metern zu einem Wanderpfad wird und in leichtem Auf und Ab durch ein Bergsturzgelände verläuft. Die mächtigen Felsblöcke machen einem unmissverständlich klar, dass auch Berge nicht für die Ewigkeit gebaut sind. Nach links schaut man über die grünen Hügel um das Gadertal bis zu den fernen Firngipfeln des Zillertaler Hauptkamms.

Hinter der Ütia de Göma (2030 m) verliert der Pfad etwas an Höhe. Er folgt ein Stück weit einem Sträßchen, bevor er kurz, aber recht steil in das grüne Gömajoch (1:30 Std.) ansteigt. Von der Scharte bietet sich ein schöner Blick ins innere Campilltal, ein Bild, das den Wanderer auf dem Weiterweg bis in die Peitlerscharte begleitet. Es steht für jenes ländliche Südtirol, das zwar längst nicht mehr arm ist, sich aber dem bäuerlichen Erbe verbunden fühlt. So stehen hier – im Gegensatz zum Hochabtei – noch mehr Bauernhöfe als Hotels, und wüste Pistenschneisen sind nirgendwo auszumachen.

Nicht zu übersehen ist auch der mächtige Felsbug, der von rechts ins Tal hineinragt und vom Crep dales Dodesc (2384 m) dann jäh abstürzt. Den östlichen Horizont bildet die aus Kreuzkofelgruppe, Lavarela und Conturines bestehende Riesenmauer – im Südosten zeigen sich Pelmo (3168 m) und Civetta (3220 m), die beiden »Riesen« des Zoldano. Die Fortsetzung der Runde um den Peitlerkofel verläuft über ausgedehnte Almböden: Sommerfrische fürs Vieh.

Höher am Hang sind die Murmeltiere zu Hause, die sich beim Herumtollen und Fressen beobachten lassen. Ab und zu ist auch ein schriller Warnpfiff zu hören. Über die im Sommer bewirtschaftete Ütia Vaciara (2020 m) wandert man an der Grenze des Naturparks Puez-Geisler auf einer Almstraße in leichtem Auf und Ab in das Tälchen des Seresbachs (2180 m), wo ein Zustieg von Campill einmündet. Er setzt sich bergwärts in den markanten Einschnitt der Peitlerscharte (3:00 Std.), dem höchsten Punkt der Runde, fort. Hier beginnt der markierte, im Gipfelbereich gesicherte Normalweg auf den Peitlerkofel (2875 m; etwa 1:30 Std.), sehr lohnend, aber nur für erfahrene und absolut trittsichere Berggänger!

Die Scharte ist Wendepunkt der Runde. Etwa eine halbe Stunde weiter südlich, knapp westlich unterhalb des Kreuzkofeljochs, steht die Schlüterhütte (2297 m). Ein viel begangener Hangweg führt ohne nennenswerte Steigungen zu dem Alpenvereinshaus.Der Rückweg steigt aus dem Joch im Zickzack hinunter in den Graben des Schartenbachs. Vor sich hat man den kahlen, breiten Rücken des Plosemassivs, zur Linken die Felsen der Aferer Geisler.

Noch oberhalb der Waldgrenze zweigt rechts (Schild) der Weg zum Würzjoch ab. Er leitet in die abschüssige Westflanke des Peitlerkofels. Hier ist erhöhte Vorsicht geboten, vor allem, wenn Kinder mit von der Partie sind. Genau im Norden, jenseits des Pustertals und über den Pfunderer Bergen, zeigt sich fern der Hochfeiler (3509 m) – der höchste Gipfel der Zillertaler Alpen. Er hat seine weiße Kappe weitgehend verloren, eine Folge der steigenden Temperaturen in den letzten Jahrzehnten – auch in den Alpen: Bergwelt im Wandel.

Zuletzt wandert man über Blumenwiesen hinaus zur Einkehr Munt de Fornela (4:15 Std.) und auf dem Hinweg zurück zum Würzjoch (4:30 Std.), nicht ohne einen Blick zurück auf den mächtigen »Kofel«.

Ausgangspunkt

Würzjoch (1987m), Straßenpass zwischen Eisack- und Gadertal

Wegbeschaffenheit

Knapp die Hälfte Sandstraßen, sonst Bergwege. Am Rückweg eine leicht felsige Stelle

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